Menschen mit Behinderungen gestalten das Tor für den Stationenweg
Voller Freude und Elan leisten in dieser Woche sechs Beschäftigte der
Diakonischen Werkstätten ihren persönlichen Beitrag zum bevor stehenden
Jubiläum „500 Jahre Reformation 2017“. In einem Kunst-Workshop im
Bildungszentrum der Werkstätten am Tietzelweg gestalten sie ihre Thesen dazu,
was heutzutage reformiert werden muss, damit Menschen mit Behinderungen in
unserer Gesellschaft richtig dazu gehören können. Hintergrund für den
spannenden Workshop ist, dass Minden als eine von insgesamt 68 Städten in 19
europäischen Ländern Teil des „Europäischen Stationenwegs“ ist.
Beim
Stationenweg handelt es sich um ein Projekt der EKD (Evangelische Kirche
Deutschlands). Ziel ist es, europaweit ein Band zwischen Städten zu knüpfen,
die von besonderer Bedeutung für die Reformation waren und sind. Anfang
November startet ein großer Truck in Genf und fährt über Stationen wie London,
Dublin, Riga – und Minden – bis nach Wittenberg. Als „Geschichten-Mobil“
sammelt der Truck in allen 68 Städten Geschichten rund um das Thema Reformation
und bringt diese schließlich zur „Weltausstellung Reformation“, die am 20. Mai
2017 in der Lutherstadt Wittenberg beginnt.
In Minden
macht das Geschichten-Mobil Halt am Wochenende 25. bis 27. November. Zum
Konzept des Stationenwegs gehört es, dass rund zwei Wochen vor dem eigentlichen
Veranstaltungswochenende „an markanter Stelle“ in der Stadt ein großes Tor
aufgestellt wird, das aufmerksam und neugierig macht. In Minden wird es am Fuß
der Martinitreppe stehen.
Die
Beteiligung am Stationenweg bekommt in jeder Stadt ein besonderes Motto. In
Minden lautet dieses Motto „Nicht ohne
dich“ und es sind viele Aktionen
geplant, die sich mit dem Thema Integration auseinander setzen. So entstand die
Idee, das Tor in der Tischlerei der Werkstätten zu fertigen und die Gestaltung
in einem Kunst-Workshop am Tietzelweg zu entwickeln.
In einem
vierteiligen Kurs mit Pastor Thomas Lunkenheimer informierten sich die Workshop-Teilnehmer
und –Teilnehmerinnen im August darüber, wer Martin Luther war und was er
bewirkt hat. Weiterhin gingen sie der Frage nach, was Luther vielleicht
heutzutage fordern würde.
Im
Kunst-Workshop unter der Leitung von Annette Freymuth und Tania Smolka
formulieren sie nun Forderungen wie diese: „Barrierefreiheit für ganz Minden“,
„Jeder Mensch soll Arbeit haben, die ihm gefällt“, „Du sollst nicht töten“ und
„Ermutigung im Glauben“. In unterschiedlichen Techniken werden diese Texte auf
verschiedene Holz-Untergründe gebracht.
Luther hat
damals seine 95 Thesen an eine Kirchentür genagelt. Maria Bartel, Claudia
Belitz, Petra van Ellen, Nadine Feldtmann, Dieter Macholtz und Dieter Theye
werden ihre Thesen auf dem Tor für den Europäischen Stationenweg befestigen.
Wie viele Thesen es am Ende sein werden, steht noch nicht fest.
Pressemittteilung der Diakonie Stiftung Salem, Carola Mackenbrock, Telefon 0571 88804 157