Gesundheitstage bei den Städtischen Betrieben ein "voller Erfolg"
Sie stemmen schwere Tonnen, schleppen dicke Steine, verlegen in
gebückter Haltung Pflasterung, schneiden Bäume und Büsche – teilweise in
schwindelerregender Höhe-, sie stiefeln in niedrigen Abwasserkanälen herum und
arbeiten oft mit schwerem Gerät: die Rede ist von den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Städtischen Betriebe Minden (SBM). Ihre Arbeit ist in weiten
Teilen prädestiniert für spätere Haltungsschäden, Rücken- und Gelenkprobleme.
Aber auch die Kolleginnen und Kollegen an den Schreibtischen bewegen sich
tagsüber relativ wenig, klagen unter anderem über Verspannungen. „Diese und
weitere Tatsachen gaben den Anlass, doch mal einen Gesundheitstag bei den SBM
zu veranstalten“, berichten Betriebsleiter Peter Wansing und sein
Stellvertreter Andreas Kruse.
Den eigentlichen Anstoß dafür habe aber vor einiger Zeit ein geforderter
Nachweis der Berufsgenossenschaft gebracht. Die verlangte nämlich, dass sich
die Arbeiter im Straßenbau durch ihre Tätigkeiten unter anderem einer
Rückenschulung unterziehen müssen. „Und wenn wir das für die Kollegen im
Straßenbau machen müssen, warum dann nicht auch für alle anbieten, lautete die
Frage“, so Kruse. Gesagt, getan. Schnell waren eine örtliche Krankenkasse, die
Verkehrswacht sowie einige Kolleginnen und Kollegen von der Stadt „im Boot“.
Aus dem geplanten Tag sind zwei Tage geworden und die sind nun am 17. und 18.
Mai gelaufen. „Mit vollem Erfolg“, zieht Wansing am gestrigen
Donnerstagnachmittag Bilanz. Von den insgesamt 243 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern habe der Großteil mitgemacht. „Die Teilnahme war freiwillig“, so
Mitorganisatorin Siegrun Rufflett. Zehn Mitarbeiter-Gruppen wurden gebildet,
die je zwei Stunden Zeit für verschiedene Tests, Tipps, Beratung und Vorträge
hatten.
In der leergeräumten Fahrzeughalle auf dem Betriebsgelände in Minderheide
konnte ein effektives Vibrationstraining (Foto links) absolviert werden. Es gab eine
Back-Check-Messung, die Auskunft über die Stärke der Muskulatur in Rücken und
Bauch lieferte, eine Köperfett-Messung, ein Lungenvolumentest, ein
Fahrrad-Reaktionstest, ein Gurtschlitten und eine Sprungwaage. „Das war sehr
interessant, denn je nach Sprungtechnik von einem Stapel Paletten erhöht oder
verringert sich die Belastung auf die Gelenke. Das kann bis zu 100 Kilogramm
mehr oder weniger ausmachen“, berichtet Mitorganisatorin Gudrun Ehreke. Dieser
Effekt habe vor allem die Kolleginnen und Kollegen, die oft aus Fahrzeugen oder
von Ladeflächen springen, beeindruckt.
An einem Stand haben neben der neuen Mitarbeiterin für
Gesundheitsmanagement bei der Stadt Minden, Jennifer Düpmann, auch die
Sozialberatungsstelle der Stadt Minden mit Steven Zehaczek und als Mitglied des
Personalrates René Topp unter anderem über Wiedereingliederungsmöglichkeiten
nach längerer Krankheit informiert.
Gut kam auch der Aktiv-Vortrag im
Sozialgebäude der SBM an. Hier gab es unter anderem Tipps für
rückenfreundliches Verhalten am Arbeitsplatz und für kleine Übungen, die
zwischendurch zur Lockerung gemacht werden können. Das Angebot komplettiert
haben die Städtischen Betriebe selbst: mit einem gesunden Büffet, das zum Teil
vom E-Center und vom Denn`s Biomarkt an der Ringstraße gesponsert wurde. Alle,
die mit Gewichtsproblemen zu kämpfen haben, konnten anhand von
Lebensmittelmustern erfahren, wie viel Fett und Zucker bestimmte Produkte
enthalten, „was bei vielen Erstaunen verursachte“, so Siegrun Rufflett, die
nebenbei noch leckere Smoothies zubereitete.
An den einzelnen Stationen, die von der Betriebskrankenkasse (BKK) Melitta
Plus, der Verkehrswacht und der Stadt/den Städtischen Betrieben besetzt waren,
konnten Stempel beziehungsweise Bestätigungen gesammelt werden, die am Ende zur
Teilnahme an einer Verlosung berechtigten. Der 1. bis 3. Preis: ein Urlaubstag.
Weiter gab es einen Bluetooth-Kopfhörer, ein Fitnessarmband, eine Massage, eine
10er-Karte für das Melittabad oder eine elektrische Zahnbürste zu gewinnen.
„Alles in allem, eine sehr gelungene Aktion, die wir in absehbarer Zeit
wiederholen wollen“, so Wansing abschließend.
Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204,