Ausweisung von Gewerbeflächen: Minister Pinkwart sagt Beschleunigung zu
Über eine „Rekord-Resonanz“ zum 13. Unternehmer*innen-Frühstück
freute sich jetzt Bürgermeister Michael Jäcke. Rund 90 Unternehmer*innen sowie
Vertreter*innen von Verwaltungen, Verbänden, Politik und der Mindener
Bildungslandschaft konnte er am vergangenen Mittwoch, 18. April, in der „Scala“
des Victoria-Hotels begrüßen. Darunter war auch ein besonderer Gast: der
Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes
Nordrhein-Westfalen, Professor Dr. Andreas Pinkwart.
Der Minister sprach zum Thema „Chancen der Digitalisierung in
Nordrhein-Westfalen und insbesondere in Ostwestfalen-Lippe“ und er wartete zum
Schluss mit einer positiven Zusage auf: Angesprochen von Bürgermeister Michael
Jäcke auf das Problem, dass es immer weniger verfügbare Gewerbe- und
Industrieflächen gebe und Neuausweisungen viele Jahre dauerten, sagte der
Minister, dass es im Rahmen der Landesentwicklungsplanung künftig möglich sein
werde, unter Einbeziehung von Umweltschutzfaktoren bis zu 25 Prozent einer
Stadtfläche für Gewerbe und Industrie auszuweisen. Und: Die oft langwierigen
Verfahren sollen maßgeblich beschleunigt werden, so Prof. Dr. Pinkwart weiter.
Dafür gab es riesigen Applaus.
Der Minister kündigte zudem an, offen für die Anliegen der Unternehmer*innen zu
sein. Gerichtet an die 90 Gäste sagte er: „Nur wenn Sie Ihre Projekte und
Probleme an das Ministerium herantragen, können wir auch daran arbeiten und
etwas bewirken.“ Er strich heraus, dass das „umgebaute“ Ministerium sich auch
verstärkt der Digitalisierung im Land widmen werde. „30 Jahre liegen hier nun
hinter uns und die Herausforderungen werden immer größer und komplexer“, sagte
Pinkwart mit Bezug auf die fortschreitende Automatisierung in der Industrie und
der Digitalisierung in der Medienbranche. Der Kunde rücke in das Zentrum der
„neuen Welt“. Das stelle alle vor neuen Aufgaben.
Netzwerke benötigten Infrastruktur, womit der Minister auf den Breitbandausbau
kam. „Ohne schnelles Internet geht fast nichts mehr“, strich Pinkwart heraus
und nannte ein innovatives Beispiel aus Coesfeld, wo Landwirte nicht länger
warten wollten und die Leerrohre für die Glasfaserkabel in Eigenleistung
legten. 70 Prozent der umliegenden Betriebe und Häuser schlossen sich später an
das neue, schnelle Netz an - eine Erfolgsgeschichte. Geplante Förderprojekte
müssten zügiger umgesetzt werden, forderte der Minister - auch mit Blick auf
den Bund. Das Problem in heutiger und zukünftiger Zeit sei nicht mehr nur
der schnelle Download von Daten, sondern zunehmende Up-Loads auf Clouds, also
die Speicherung und Versendung von Daten, so Pinkwart.
Zum Thema Energie schnitt der Minister den größer werdenden Anteil an
erneuerbaren Energien an, die zwar umweltfreundlich seien, aber immer noch
nicht die Versorgungssicherheit böten, wie Energie aus Kraftwerken. Daran müsse
gearbeitet werden und hier setzt Prof. Dr. Pinkwart – auch was den Umweltschutz
angeht - auf Innovationen aus der Wirtschaft. Hierfür stünden Fördermittel in
großer Höhe für Projekte zur Verfügung.
Was das Thema „Digitalisierung“ angehe, müsse sich Minden nicht verstecken,
strich Bürgermeister Michael Jäcke in seiner Begrüßung heraus. Als Beispiel
nannte er das Projekt „Digitales Minden“, mit dem die Minden Marketing GmbH
(MMG) seit rund drei Jahren den realen mit dem virtuellen Stadtraum vernetze.
Mit der Minden-App könne die deutschlandweit erste „Beacon Mile“ – digitales
Shoppen und Information - genutzt werden. So gebe es ebenfalls kostenfreies
W-LAN in der Innenstadt. Neu sei ein digitaler 360-Grad Stadtrundgang -
hier könne man auch in einzelne Gebäude hineinschauen und wieder herausgehen,
stellte Jäcke vor.
Aber auch der Breitbandausbau sei in Minden weit fortgeschritten. Ziel der
Stadt Minden ist es, ein flächendeckendes glasfaserbasiertes Netz aufzubauen.
Die letzten „weißen Flecken“ (derzeit Geschwindigkeiten unter 30 Mbit/s im
Download) würden nun im Rahmen des Bundesförderprogramms mit Unterstützung des
Landes NRW angegangen, kündigte der Bürgermeister an. Kurz ging Jäcke auf das
„Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK)“ für das Rechte
Weserufer ein. Die Planungen dafür schritten voran. Positiv anzumerken sei es,
dass es schon Investoren gibt, die sich hier – zum Beispiel mit der Umnutzung
der ehemaligen Bahnhofskaserne - einbringen wollen.
Deutliche Kritik äußerte der Bürgermeister - mit Bezug auf den angebotenen Kauf
des Bahnhofes – an den Plänen der Deutschen Bahn AG, wichtige IC-Haltepunkte
auf der Strecke Köln-Berlin und Amsterdam-Berlin ab 2020 zu streichen. Auch
Minden sei hier im Gespräch. „Wenn dieser Halt wegfällt, dann hat das auch
Auswirkungen auf die Wirtschaft in unserer Stadt“, gab Jäcke dem Minister und
dem anwesenden FDP-Landtagsabgeordneten Stephen Paul zum Abschluss mit auf den
Weg.
Informationen zum Unternehmer*innen-Frühstück
Die Veranstaltungsreihe von Stadt und MEW bietet die Gelegenheit, regelmäßig
mit Verwaltung, Verbänden und der Politik zu aktuellen Themen ins Gespräch zu
kommen. Dabei sollen Entwicklungen diskutiert, Ideen ausgetauscht und neue
Impulse gesetzt werden.
Seit 2012 lädt die Mindener Wirtschaftsförderung zweimal im Jahr zu diesen
Netzwerktreffen ein. „Diese Plattform bietet eine gute Gelegenheit, sich
kennenzulernen und auszutauschen“, beschreibt Bürgermeister Michael Jäcke.
Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer, die noch nicht zum
Einladungskreis gehören und Interesse an der Veranstaltung haben, können sich
an die Wirtschaftsförderung der Stadt Minden - Andreas Chwalek, E-Mail: oder Sigrun Lohmeier,
E-Mail: -
wenden.
Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204,