Hochwasser: Kanzlers Weide und Schlagde weiter gesperrt
Als erste
Maßnahme wurde beim Pegelstand von 4,50 Metern der Radweg an der Weser in Höhe
der alten Eisenbahnbrücke von den Städtischen Betrieben Minden gesperrt. Seit dem 3. Januar nachmittags darf auch der Parkplatz an der Schlagde nicht
mehr angefahren werden und seit dem Abend des 3. Januars ist auch der Großparkplatz
Kanzlers Weide (2.000 Stellplätze) auf dem Rechten Weserufer wegen
Hochwassergefahr gesperrt worden. Diese Maßnahme erfolgt, wenn der Pegel den
Stand von 5,10 Metern erreicht hat. Dieser soll am Wochenende weiter
steigen, laut einer Prognose der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) auf bis zu 6,10 Metern.
Mitarbeiter*innen
der Ordnungsbehörde haben noch am 3. Januar abends
Kontakt zu auf Kanzlers Weide parkenden
Wohnmobilisten aufgenommen und empfohlen, auf alternative, nicht
hochwassergefährdete Stellplätze auszuweichen. Trotz
Sperrung wurden am gestrigen Donnerstag noch ca. 150 Fahrzeuge auf Kanzlers Weide gezählt.
In diesem Zusammenhang weist die Ordnungsbehörde darauf hin, dass bei
Hochwasser nicht nur die Weser beobachtet werden muss, sondern auch der
parallel zur Hausberger Straße verlaufende Wegeseitengraben.
„Weser und Graben kreisen Kanzlers Weide bei
schnell steigendem Pegelstand ein und dann ist die Parkfläche eine Insel“,
warnt Annette Ziegler, Leiterin des Bereiches Sicherheit und Ordnung. Die
Fahrzeuge stünden dann zwar noch im Trockenen, könnten aber Kanzlers Weide
nicht mehr verlassen. Vor dem Hintergrund erwarteter,
weiter steigender Pegelstände rät sie deshalb allen dort parkenden Autofahrern dringend, in den nächsten Tagen - bis mindestens einschließlich
Montag - auf andere Parkflächen und Parkhäuser im
Innenstadtbereich auszuweichen. „Wenn dort weiter Autos parken und diese im
Wasser zu stehen drohen, müssen wir sie aus Sicherungsaspekten
kostenpflichtig entfernen lassen“, so Ziegler.
Maßgeblich
für alle in Minden zu ergreifenden Maßnahmen bei Hochwasser ist der Pegel Porta
Westfalica. „Die Hochwasserstände können auf verschiedenen Internetseiten
abgerufen werden“, so Tim Upheber, stellvertretender Leiter der Feuerwehr
Minden.
Die heute am 4. Januar mittags zusammengetretene städtische „Fachgruppe
Hochwasser“, die von der Berufsfeuerwehr einberufen wird, orientiert sich an
denen von der WSV veröffentlichten Pegelständen und
Vorhersagen. „Nach einer aktuellen Prognose soll der Hochwasserpegel im Laufe
des Freitags und am Wochenende weiter steigen und letztendlich einen Stand von
6,10 Metern erreichen – bei trockenem Wetter“, so Upheber. Damit seien
voraussichtlich weitere Maßnahmen und Sperrungen in Minden erforderlich. So
müssen zum Beispiel bei einem Stand von 5,80
Metern die Hausberger Straße und die Weserpromenade gesperrt werden. Bei einem
Pegelstand von 6 Metern ist die Straße Meißener Bruch zu sperren sowie bei 6,20
Metern die Kanalunterführung Werftstraße und die Bauhofstraße nahe des
Weserhafens.
„Wir werden den Pegelstand weiter kontinuierlich beobachten“, kündigt Tim
Upheber an. Sollte die Prognose der WSV von 6,10 Metern als Höchststand
maßgeblich überschritten werden, werde der Stab für außergewöhnliche Ereignisse
der Stadt Minden einberufen. „Momentan gehen wir davon aus, dass das Hochwasser
bis Sonntagabend steigt und ab Montag der Pegel wieder sinkt“, so der stellvertretende Feuerwehrleiter weiter.
Nach der Sperrung der Schlagde am gestrigen Nachmittag (4. Januar) bei einem Pegelstand von
4,60 Metern war die Weser rasant angeschwollen und hatte am Donnerstagmorgen
bereits den Stand von 5,35 Metern erreicht. Mittags gab es dann eine
leicht fallende Tendenz, doch am Nachmittag und in der Nacht zu Freitag stieg das Wasser wieder. Freitagnachmittag lag der Stand bei 5,54 Metern.
Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204,