Verein "Witthüs" will das Museums-Café wiederbeleben
Die Information auf der Kreidetafel des
„Museums-Cafés“ zur Einlösung von Gutscheinen sieht aus, als wäre sie gestern
angeschrieben worden. Doch das war vor fast zehn Jahren. Seit Ende September
2008 ist das gastronomische Kleinod in der Oberen Altstadt nun schon
geschlossen. Nach einem neuen Pächter wird seit der Wiederöffnung des Mindener
Museums nach umfassender Sanierung im Herbst 2012 intensiv gesucht. Vergeblich
– bis im vergangenen Jahr der Verein „Witthüs e.V.“ sein Interesse bekundete.
Dieser bewirtschaftet und saniert auch das Restaurant „Wittekindsburg“ am
Kammweg des Wiehengebirges.
Vereins-Präsident Martin Möller freut sich auf die Revitalisierung des
Objektes. „Wir passen dahin“, sagte er bei einem Pressegespräch zur
Schlüsselübergabe in der vergangenen Woche. Der Charakter des Cafés in einem
Fachwerkhaus an der Ritterstraße soll nicht verändert werden, die Einrichtung
aber schon. Das Café solle ein Treffpunkt und gemütlich sein, stellen sich
Möller und Vorstandsmitglied Eike Meyer vor. Ein festes Konzept gibt es noch
nicht. Nach Umbau- und Renovierungsarbeiten im Haus soll es im Mai oder Juni
2018 mit einer kleinen Speisekarte losgehen.
Zunächst werde das Café an Wochenenden und anlassbezogen geöffnet haben und
dann wolle man „step by step weitersehen“, so Möller. Im Café soll Kleinkunst
ausgestellt werden. Auch Events wie zum Beispiel ein 24-Stunden-Flohmarkt
könnten an die Einrichtung angelehnt werden. Angedacht sei auch, dass
Veranstaltungen im Museum – wie Ausstellungseröffnungen oder auch
Kindergeburtstage - mit einem gastronomischen Angebot gekoppelt werden könnten,
was Museumsleiter Philipp Koch sehr begrüßen würde.
Koch ist vor allem „sehr glücklich darüber, dass der langjährige Leerstand im
Haus Ritterstraße 33 ein Ende hat“ und dass die Obere Altstadt mit diesem
Angebot weiter belebt wird. Darüber freut sich auch Peter Kock,
SPD-Stadtverordneter für die Altstadt. Das Museums-Café sei eine Marke und
schon immer ein Treffpunkt für die Menschen vor Ort gewesen, so Kock.
Bürgermeister Michael Jäcke sprach von „einem sehr erfreulichen Anlass“ für das
anberaumte Pressegespräch. Vor der Schlüsselübergabe hatte Vereins-Präsident
Möller den Pachtvertrag unterschrieben. Die Mindener seien sehr interessiert an
dem Objekt, das ein „kleines Juwel“ sei. Er freue sich, so Jäcke, dass ein
„kompetenter Partner für den Betrieb“ gewonnen werden konnte und sieht das
Engagement des Vereins „Witthüs“ als „Bereicherung der Oberen Altstadt“, die
mit den Aktivitäten im „Schnurrviertel“ in jüngster Zeit auf sich aufmerksam
gemacht habe. Jäcke zeigte sich optimistisch, dass es gelingt, das Café wieder
mit Leben zu füllen.
Der neue Pächter bringe „das richtige Herzblut mit“, lobte Stadtkämmerer
Norbert Kresse, der auch verantwortlich für die Gebäudewirtschaft ist. Das
„unvollkommene Konzept“ passe zum Haus, das unter Denkmalschutz steht und in
den oberen Geschossen nicht barrierefrei ist. „Wer damit seinen Lebensunterhalt
verdienen muss, hat es hier nicht leicht“, so Kresse in Anspielung auf die
recht kleine Fläche des Objektes in drei Ebenen. Der Verein „Witthüs“ sieht das
Café zum einen als Zweckbetrieb, um das große Projekt Wittekindsburg – hier
stehen weitere Sanierungsarbeiten an - weiter zu stützen, zum anderen aber auch
als Herausforderung und „besonderen Ort“, wo ein langfristiges Engagement
geplant ist.
Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204,