Aus ehemaligem Klassentrakt wird "Haus der Bildung"
Das Bauteil C auf dem Gelände der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule
sollte eigentlich den erweiterten Außenanlagen am Königswall weichen.
Zwischenzeitlich wurde es für den Unterricht der „Internationalen Klassen“
genutzt. Doch nun steht es immer noch und ist kaum wieder zu erkennen. Denn der
ehemalige Klassentrakt wurde entkernt, die Hülle energetisch ertüchtigt und
neue Fenster eingesetzt. In dem Gebäude entsteht im ersten und zweiten
Obergeschoss das „Haus der Bildung“. Diese neue Einrichtung, die im Schwerpunkt
von den weiterführenden Schulen in der Innenstadt genutzt wird, soll Ende
August eröffnet werden. Mit einem neu gebauten Treppenhaus und einem Fahrstuhl
ist das Gebäude künftig barrierefrei.
Im Erdgeschoss des ehemaligen Klassentraktes ist auch weiterhin der städtische
Karoline-Dettmer-Kinderhort untergebracht. „Die Kinder und Mitarbeiter*innen
haben in den vergangenen Monaten viel Lärm ertragen müssen, aber dabei niemals
ihre Fröhlichkeit und ihren Optimismus verloren“, berichtet Projektleiter
Volker Gertges von der städtischen Gebäudewirtschaft bei einem Ortstermin. Im
Mittelpunkt der im Juli 2017 begonnen Maßnahme stand die energetische Sanierung
des Gebäudes. „Aus diesem Grund konnten wir für diese Maßnahme auch
Fördermittel beantragen“, erläutert Stadtkämmerer Norbert Kresse. 90 Prozent
der Kosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen.
Das Geld kommt aus Mitteln des „Kommunalen Investitionsfördergesetz“. Aus dem
städtischen Haushalt muss neben dem 10-prozentigen Eigenanteil an den
Investitionskosten auch noch die Einrichtung bezahlt werden. Hierfür fallen
zusätzlich 75.000 Euro an.
Das „Haus der Bildung“ kann im 1. und 2. OG des ehemaligen Klassentraktes über
eine Nutzfläche von 1.300 Quadratmetern verfügen. „Die Räumlichkeiten wurden
nach heutigen pädagogischen Bedarfen zugeschnitten“, berichtet Gertges. Die
Planung dafür lag in den Händen seines Kollegen und Architekten Eberhard Daske,
der in enger Abstimmung mit dem Bereich Bildung stand. Im Zweiten Obergeschoss
wird es einen zentralen, offenen Raum geben, der keine rechten Winkel hat. Von
diesem „Zentrum“, das auch als Forum dienen kann, zweigen mehrere Räume ab.
Jeder Raum hat eine eigene Farbe an einer Wand.
Die beiden Geschosse verfügen über zehn Klassenräume und Lernbereiche mit bis
zu 120 Quadratmetern Größe. Sie sollen mit Beginn des Schuljahres 2018/2019
hauptsächlich von den umliegenden Mindener Innenstadtschulen -
Herder-Gymnasium, Ratsgymnasium, Kurt-Tucholsky-Gesamtschule und dem
Weser-Kolleg - genutzt werden. Das multifunktionale „Haus der Bildung“ bietet
Räumlichkeiten für vielfältige Kooperationen und Projekte, die sich sowohl auf
die Förderung als auch auf die Forderung einzelner Schülerinnen und Schüler
oder Schülergruppen beziehen. Es soll hier neben Bildungsangeboten für
Schüler*innen mit Zuwanderungsgeschichte unter anderem auch eine feste
Anlaufstelle für die individuelle Beratung und Schulsozialarbeit geben.
Das jetzt sanierte Gebäude
stammt aus dem Jahr 1965. Die gesamte Gebäudehülle ist energetisch saniert
worden. Teile des Gebäudes wurden hierzu gedämmt und mit einer
Klinkervorsatzschale versehen, die Hauptflächen erhielten ein
Wärmedämmverbundsystem und alle Fenster sind ausgetauscht worden, berichtet
Projektleiter Volker Gertges. Die Entwurfsplanung wurde von der Stadt Minden,
Bereich 0.7 Gebäudewirtschaft, erstellt. Die Ausführungsplanung sowie die
Objektüberwachung erfolgten durch das Architekturstudio pm aus Minden. Die
Eröffnung des „Hauses der Bildung“ ist für den 27. August vorgesehen. Bis dahin
gibt es noch viel tun.
Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204,