Stadt stellt neuen Mietspiegel auf
Er gehört zu den gefragtesten Dateien im
Internetauftritt der Stadt Minden: der Mietspiegel. Dieser wird zum 1. April
2020 von der Stadt Minden neu aufgestellt. Der Mietspiegel bietet eine
Übersicht über die ortsüblichen Vergleichsmieten für den nicht preisgebundenen
Wohnraum. „Und damit es eine möglichst repräsentative Grundlage wird, bitten
wir um die Mithilfe der Vermieter und Mieter in Minden“, so der Beigeordnete
für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian. Über einen Online-Fragebogen
sollen die Daten zu den Wohnungen gesammelt werden. Dieser steht ab 6. Juni auf
der Internetseite der Stadt Minden unter www.minden.de/mietspiegel
zur Verfügung.
„Es werden keine Namen von Vermietern oder Mietern abgefragt“, erläutert
Benjamin Groß, Leiter des Bereiches Vermessung und Geoservice. Auch erfolge die
Auswertung, die ein beauftragtes Institut bearbeitet, anonym. Die Stadt Minden
überliefert nur die Daten an das Institut, die keine Rückschlüsse auf Namen
oder Adressen zulassen, so Groß weiter. Sie seien für die Auswertung lediglich
stadtteilbezogen.
Der Fragebogen wurde zusammen mit der Statistikstelle erarbeitet und auch mit
der städtischen Datenschutzbeauftragten abgestimmt. Bis zum 11. August 2019 sollen die
Daten gesammelt werden. Bürgerinnen und Bürger, die den Bogen lieber
schriftlich ausfüllen möchten, können eine Version zum Ausdrucken herunterladen
oder erhalten diesen im Bürgerbüro. Er kann dann mit der Post zurück an die
Stadt Minden (Adresse steht auf dem Bogen) zurückgeschickt oder im Briefkasten
des Rathauses (Kleiner Domhof 17) eingeworfen werden.
Mieter*innen beziehungsweise Eigentümer*innen sollen in den Fragebogen neben
der Kaltmiete auch den Typ (z.B. Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus), die Lage,
das Baujahr, die Größe und die Zahl der Räume sowie anzukreuzende aufwertende
Details in der Ausstattung, wie Fahrstuhl, hochwertige Bodenbeläge, Art der
Heizung, Balkon/Terrasse, Isolierverglasung und Wärmedämmung eintragen. „Alle
diesen Angaben können nach Abschluss der Erfassung elektronisch ausgewertet
werden und fließen dann in den neuen Mietspiegel ein. Unterstützt wird die
Stadt Minden bei der Auswertung vom unabhängigen Institut ALP - Institut für
Wohnen und Stadtentwicklung GmbH.
Der neue Mietspiegel, der ab 1. April 2020 für zwei Jahre gültig ist,
wird erneut ein qualifizierter sein. Die Grundlage dafür legt Paragraf
558 Bürgerlichen Gesetzbuches fest. Danach ist ein qualifizierte
Mietspiegel im Abstand von zwei Jahren der Marktentwicklung
anzupassen. Nach vier Jahren ist der qualifizierte Mietspiegel neu zu
erstellen. Die Aufstellung liegt dieses Mal federführend in der Hand der Stadt
Minden, nachdem der Mietspiegel 2016 als Gemeinschaftswerk herausgegeben und
2018 von der Stadt Minden mit einem Verbraucherpreis-Index von plus 2,3 Prozent
fortgeschrieben wurde.
Die Träger des Gemeinschaftswerkes von 2016 sind auch
in die Aufstellung für 2020 einbezogen. Das sind neben der Statistikstelle der
Stadt Minden Haus & Grund Minden e.V., der Mieterverein Minden und
Umgebung e.V., die Genossenschaft für Siedlungsbau (GSW) sowie die Wohnhaus
Minden GmbH.
„Der Mietspiegel dient als Richtlinie und gibt den Mietvertragsparteien eine
Orientierungsmöglichkeit, um in eigener Verantwortung die Miethöhe je nach Lage,
Ausstattung und Zustand der Wohnung und des Gebäudes zu vereinbaren“, nennt
Beigeordneter Lars Bursian, den Hintergrund. Zudem biete er Kosten-Transparenz
für Menschen, die Interesse haben, nach Minden zu ziehen.
Für den Mietspiegel 2016 wurden rund 3.200 Datensätze erfasst und ausgewertet.
Sowohl Privatvermieter als auch große Wohnungsbaugesellschaften haben Angaben
zu dem Mietspiegel für 2016 geliefert. „Wir hoffen dieses Mal mit dem
Online-Fragebogen auf eine deutlich höhere Beteiligung“, so Benjamin Groß.
Mitmachen können sich bei der Erfassung anonym und freiwillig bis Mitte August
alle Mieter*innen und Haus- beziehungsweise Wohnungseigentümer*innen in Minden.
Der Verein „Haus & Grund“ und der Mieterverein werden ihre Mitglieder
wieder über die Erfassung der neuen Daten informieren und zur Beteiligung
aufrufen.
Es sei damit zu rechnen, dass aufgrund der Entwicklungen auf dem Markt
in den vergangenen vier Jahren seit der letzten Erhebung, die Mietpreise auch
in Minden höher ausfallen werden, meint Beigeordneter Bursian. Bislang seien
die Mieten in Minden im Vergleich mit ähnlich großen Städten der Region recht
günstig gewesen. Entscheidend für den Preis ist neben dem Baujahr, dem Zustand
und der Ausstattung auch die Lage.
Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204,