Mindens Einwohnerzahl bleibt stabil
Mindens Einwohnerzahl bleibt stabil. Nachdem 2019 die
84.000er-Marke geknackt werden konnte, bleibt die am 31. Dezember 2020
ermittelte Einwohnerzahl ganz knapp darunter. Zum Stichtag waren 83.997
(Vorjahr: 84.158) Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder im Bürgerbüro der
Stadt Minden gemeldet. Das ergibt damit ein Minus von 161 Einwohner*innen im
Vergleich zum Vorjahres-Stichtag. Zwei Jahre zuvor - Ende 2018 - lag die Zahl
bei 83.963 Einwohner*innen, also niedriger als Ende 2020.
Wie bereits in den Vorjahren waren mehr Sterbefälle als Geburten zu beobachten.
997 Mindener*innen starben, 708 wurden neu geboren – Differenz: 289. Die Zahl
der Sterbefälle hat im Vergleich zu 2019 nur minimal zugenommen. Neun Mindener
Sterbefälle mehr beurkundete das Standesamt 2020 als 2019 (988). „Das
entspricht dem Trend der vergangenen Jahre. „Auch bundesweit sterben
statistisch gesehen mehr Menschen, als geboren werden“, erläutern Sarah
Stockmann und Ralf Wilkening von der Statistikstelle der Stadt Minden.
Gewonnen hat Minden erneut durch Zuzüge. „4.123 Menschen haben sich 2020 neu in
der Stadt angemeldet und 4.025 sind weggezogen“, berichtet Daniel Schollmeyer,
Leiter des Bereiches Bürgerdienste. Das ergibt ein Plus von 98 Einwohner*innen.
2019 war noch deutlich mehr Bewegung zu verzeichnen. Da zogen 4.854 Menschen zu
und 4.763 weg. Innerstädtisch zogen im vergangenen Jahr 4.129 Einwohner*innen
um (Vorjahr: 5016). Sowohl bei Zuzügen als auch bei Umzügen innerhalb des
Stadtgebietes besteht Meldepflicht. Darauf weist Schollmeyer hin.
83.034 Menschen haben aktuell ihren Hauptwohnsitz in
Minden und 963 einen Nebenwohnsitz - im fast gleichen Verhältnis wie 2019. Die
landeseigene Statistikstelle IT NRW betrachtet in der amtlichen Statistik grundsätzlich
nur die mit Hauptwohnsitz gemeldeten Einwohner*innen in den Städten und
Gemeinden. Auch ist der Hauptwohnsitz zum Beispiel entscheidend für die
Wahlberechtigung oder für Antragstellungen, so Sarah Stockmann und Ralf
Wilkening.
Bezogen auf die Ortsteile hat nur knapp ein Drittel der 19 Mindener
Stadtbezirke 2020 Einwohner*innen hinzugewonnen und der Rest verloren. An der
Spitze der sechs Gewinner liegt der Stadtbezirk Bärenkämpen, der im Vergleich
zum Vorjahr 132 Einwohner*innen mehr hat, gefolgt von Königstor (+54) und
Häverstädt (+48). Positive Zahlen konnten ebenfalls Dützen (+37), Dankersen
(+15) und Nordstadt (+2) verzeichnen. Im Stadtbezirk Rodenbeck sind die
meisten Menschen im Saldo weggezogen oder verstorben – hier wohnen 192 Menschen
weniger als am Jahresanfang. Die Plätze zwei und drei der Negativbilanz belegen
Innenstadt (-106) und Meißen (-46). „Das gesamte Saldo berechnet sich auf die
Zuzüge und Wegzüge, die Geburten und Sterbefälle “, erläutern die
Statistik-Fachleute Stockmann und Wilkening.
Der bevölkerungsreichste Stadtteil ist nach wie vor die Innenstadt (10.759),
gefolgt vom Stadtbezirk Königstor (8.876) und Rodenbeck (8.808). Den geringsten
Bevölkerungsstand mit 373 Personen verzeichnet weiter der Ortsteil
Päpinghausen. Eine dreistellige Einwohner*innen-Zahl hat weiter auch Bölhorst
mit 913 Menschen.
Gestiegen ist erneut auch die Zahl der Menschen mit einer anderen
Staatsbürgerschaft als Deutsch in Minden. 10.795 (Vorjahr: 10.367) der
Einwohner*innen mit Hauptwohnsitz in Minden kommen aus 120 anderen Ländern. Das
sind 13 Prozent (Vorjahr 12,5 Prozent).
In der Statistik werden auch 66 staatenlose Menschen geführt, die als eigene
„Staatsbürgerschaft“ wie die ungeklärten Fälle (123) geführt werden. „Die
Staatenlosen sind meist Personen, die von ihrem Herkunftsland als Bürger*in
nicht anerkannt werden und die von dort keine Papiere erhalten“, erläutert
Daniel Schollmeyer. Die „Ungeklärten“ seien Fälle in der Bearbeitung, wo
derzeit keine eindeutige Staatsangehörigkeit nachgewiesen werden könne und
mehrere Länder in Frage kämen.
Die größte Gruppe der Einwohner*innen mit einer ausländischen
Staatsbürgerschaft bilden mit Abstand die Menschen aus Syrien (2.432, Vorjahr:
2.293), von denen viele freiwillig nach Minden gezogen sind und aber auch als
Asylbewerber*innen in den vergangenen Jahren zugewiesen wurden, so Schollmeyer.
Die am zweithäufigsten vertretene, ausländische Staatsbürgerschaft ist die des
Irak (1.011 Menschen), gefolgt von Polen (727), der Türkei (589), Italien
(472), Litauen (392), der Russischen Föderation (371), Portugal (337),
Griechenland (326), Rumänien (316), Serbien (272) und Bulgarien (237).
„Interpretiert man diese Zahlen, dann fällt auf, dass auch viele Menschen aus
anderen europäischen Ländern in Minden leben“, so Ralf Wilkening.
Gruppe der über 90-Jährigen wächst weiter
In der Einwohnerstatistik der Stadt Minden wird jedes Jahr auch die
Altersstruktur ausgewertet. Hier zeigt sich: Die meisten Mindener*innen sind
zwischen 51 und 61 alt. Pro Jahrgang gibt es hier jeweils mehr als 1.200
Bürger*innen. Die Spitze hält der Jahrgang 1963 mit 1.373 Frauen und Männern.
Obwohl es insgesamt mehr Frauen als Männer in der Stadt Minden gibt (+ 796) sei es interessant zu sehen, dass fast alle Jahrgänge
von 2020 bis 1979 (Ausnahmen 2014 und 2012) einen männlichen Überhang haben.
Erst bei den ab 44-Jährigen kippt dieser Vergleich, aber auch nicht in allen
Jahrgängen, so Ralf Wilkening. Durchgängig mehr Frauen gibt es in Minden von
Jahrgang 1965 – mit Ausnahme des Jahrgangs 1962 - abwärts, also ab einem Alter
von 55 Jahren. Aber auch diese Tendenz ist bundesweit zu beobachten. Das
statistische Bundesamt hat für das Jahr 2019 festgestellt - für 2020 liegen
noch keine Zahlen vor -, dass der Männerüberschuss in Deutschland bis zu
den 57-Jährigen anhält. Ab der Gruppe der 58-Jährigen wandelt sich dieses und
hier sind die Frauen in der Überzahl.
Zugenommen hat in den vergangenen Jahren auch die Zahl der 100-Jährigen und
älter. 24 (Vorjahr: 17) Einwohner*innen gehören zu dieser Gruppe, zwei Menschen
in Minden sind gar 105 Jahre alt und damit die ältesten Mitbürger*innen. 197
(Vorjahr: 181) Menschen sind zwischen 95 und 99 Jahre alt. Deutlich höher wird die Zahl dann in der Gruppe der der 90- bis 94-Jährigen: 747 (2019: 774) Frauen und
Männer haben dieses gesegnete Alter erreicht. „Das werden in kommenden Jahren
vermutlich mehr werden“, prognostiziert Sarah Stockmann. Denn allein 245
Mindener konnten im vergangenen Jahr ihren 89. und gar 277 ihren 88. Geburtstag
feiern.
Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204,