Die
biologische Reinigung des Abwassers findet in den Belebungsbecken statt.
Für die Reinigung des
Abwassers sorgen dort Bakterien und Mikroorganismen, die in Verbindung mit
Schmutzpartikeln freischwebende Flocken bilden, den sogenannten Belebtschlamm.
Um eine möglichst hohe Reinigungsleistung zu erzielen, wird mithilfe des
Rücklaufschlammes aus den Nachklärungen der Belebtschlamm in den
Belebungsbecken angereichert und so die Bakterienkonzentration erhöht.
Die dort stattfindenden
Abbauprozesse sind gleich den natürlichen mikrobiellen Reinigungsvorgängen, die
in Bächen, Flüssen und Seen ablaufen. Allerdings werden diese
Reinigungsprozesse im Klärwerk durch die hohe Konzentration an Bakterien und
Mikroorganismen sowie durch mechanischen Lufteintrag stark beschleunigt.
Die Belebungsbecken werden in belüftete und unbelüftete Bereiche und Phasen unterteilt,
um gezielt die entsprechenden Abbauvorgänge zu aktivieren.
In den belüfteten
Phasen/Bereichen werden organische Verbindungen abgebaut, indem sie von den
Bakterien verstoffwechselt werden. Gleichzeitig oxidieren Spezialisten unter
den Bakterien, sogenannte Nitrifikanten, Ammonium zu Nitrat. Dieser Vorgang
wird Nitrifikation genannt. Die Voraussetzung für einen umfassenden Abbau ist
in diesen Bereichen/Phasen eine ausreichende Sauerstoffversorgung der
Bakterien. Auf dem Klärwerk Minden-Leteln wird das durch am Beckenboden
installierte Belüfterplatten realisiert, durch die die Druckluft in Form von
feinsten Bläschen in das Belebungsbecken eingetragen wird.
In den unbelüfteten
Phasen/Bereichen findet die Denitrifikation statt, indem Bakterien Nitrat zu
elementarem Stickstoff veratmen, der dann in die Luft entweicht. Elementarer
Stickstoff ist mit 78% Hauptbestandteil unserer Luft.