Die parkartig gestaltete Anlage in der Innenstadt ist seit dem 9. Februar 2017 in die Denkmalliste der Stadt Minden eingetragen. Das Glacis mit teilweise altem Baumbestand, historischen Brücken, renaturierter Bastau, Monumenten, Schwanenteich und Spielplätzen umschließt den Mindener Stadtkern fast vollständig. Sie ist ein beliebter Freizeit- und Naherholungsbereich für alle Mindener*innen.
Die Fläche, die als Grüngürtel die Mindener Altstadt einrahmt, gehörte früher
zu den Stadtbefestigungsanlagen. Nachdem 1873 die Festung Minden aufgehoben
worden war, entstand auf dem seinerzeit bereits bewachsenen Grüngürtel eine
Parkanlage. Zunächst kümmerte sich ein Verschönerungsverein um die Pflege, ab
1890 die „städtische Parkkommission“, später das Grünflächenamt der Stadt
Minden. Heute wird das Glacis von den Städtischen Betrieben Minden gepflegt.
Die städtische Parkkommission beauftragte Ende des 19. Jahrhunderts den
hannoverschen Stadtgarteninspektor Julius Trip (1857–1907) und den Hofgärtner
Georg Tatter (1858–1924) aus Hannover-Herrenhausen mit der Erstellung eines
Gutachtens über den künftigen Umgang mit den Glaciswaldungen. Trip und Tatter
empfahlen eine behutsame Auslichtung der über längere Zeit nicht durchforsteten
Waldbereiche nach gartenkünstlerischen Gesichtspunkten. Dabei sollten markante
Einzelbäume und Baumgruppen erhalten bleiben. Lichtungen sollten angelegt und
das Gelände modelliert werden, um ein malerisches Parkbild zu schaffen und
„Ausblicke in die herrliche Umgebung, die weltberühmten Waldberge der Porta“ zu
ermöglichen, wie es in dem Gutachten hieß. Julius Trip zählt zu den maßgeblichen
Wegbereitern des Freiraumtyps „Waldpark“.
Das Glacis ist knapp vier Kilometer lang, zwischen 25 und 175 Meter breit und weist eine Höhendifferenz von 16 Metern auf. Die Anlage besteht aus den Abschnitten Weserglacis – einschließlich der Weserpromenade – Simeonsglacis, Königsglacis, Marienglacis und Fischerglacis.
„Das Erscheinungsbild des Mindener Glaciswaldes wird von Rotbuche, Stieleiche, Linde, Esche, Rosskastanie und Bergahorn geprägt. In den Randbereichen und entlang der Wege besteht die zuweilen dichte Strauchvegetation vor allem aus Weißdorn, Schwarzem Holunder, Haselnuss, Schneebeere, Rhododendron und Ilex“, heißt es in dem Denkmalblatt 720 der Stadt Minden.