Das ehemalige Lagerhaus für Tee und Kaffee, später Molkereiprodukte, wurde 1895 als dreigeschossiger Backsteinbau im Stil der norddeutschen Neogotik errichtet. Eine Mauerwerkskrone mit Turmpfeilern verdeckt das flach geneigte Pultdach, der Lastenkran im Walmdach ist auch heute noch ein absoluter Blickfang. 1991 wurde das Gebäude in die Denkmalliste der Stadt eingetragen.
Zusammen mit Gaby Lippek kaufte der Zimmermann Andreas Rolf das Haus 2010 nach über 30-jährigem Leerstand und sanierten es in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz weitestgehend eigenhändig. Vom Land NRW wurde die Restaurierung mit Hilfe des ausgelaufenen Fassadenförderungsprogramms unterstützt, da sich das Gebäude in einem ausgewiesenen Sanierungsgebiet befindet.
Die Eisenfenster wurden aufgearbeitet und durch nachgebaute Holzfenster von Innen ergänzt, die Gitter entfernt. Durch Holzfaserplatten und eine in den Lehmputz integrierte Wandstrahlungsheizung wurden die Außenwände von innen gedämmt. Bedingt durch Brandschutzauflagen mussten einige Fenster im hinten liegenden Bereich zugemauert werden, was das Lagerhaus innen zusätzlich verdunkelte. Daher wurde der alte Schacht des Lastenaufzugs verglast und damit eine Lichtdurchflutung vertikal durch das gesamte Gebäude bis hin zum Keller erreicht. Eine flach auf das Dach aufgesetzte Lichtkuppel und eine gläserne Ausstiegsluke als Zugang zur Dachfläche waren notwendige Zugeständnisse an eine zeitmäßige Wohnraumnutzung, da das Gebäude sonst über keinen Garten verfügt. Letztere ist nahezu vollständig durch den Ziergiebel verborgen und verändert das Gebäude somit äußerlich nicht. Die Lagerhaustüren im Straßengiebel blieben hinter den verglasten Fenstertüren erhalten. Der ursprüngliche Charakter des Lagerhauses blieb, nicht zuletzt auch durch den versiegelten Betonfußboden im Obergeschoss, weitestgehend erhalten.
2013 erhielt der Umbau des Gebäudes eine Anerkennung im Rahmen der Verleihung des Westfälisch-Lippischen Denkmalpreises.