Lokaler Aktionsplan & Ort der Vielfalt
Seit dem 1. Januar 2015 steht das Motto "Demokratie leben!" in Minden für die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an einer Partnerschaft für Demokratie. In einmal jährlich stattfindenden Demokratiekonferenzen hat jeder im Rahmen des neuen Bundesprogramms die Gelegenheit über Chancen und Herausforderungen sowie über die künftige Arbeit des Lokalen Aktionsplanes mitzudiskutieren. Die Beiträge sind im Handlungskonzept zusammengefasst, das vom Rat der Stadt legitimiert wurde.
Lokaler Aktionsplan Minden (LAP)
Der Lokale Aktionsplan Minden (LAP) wurde 2011 ins Leben gerufen, um
lokale Bündnisse gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und
Antisemitismus zu stärken. Im Rahmen des LAP standen Fördermittel aus
dem 2011 angelaufenen Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz
stärken“ zur Verfügung. Zur Koordination des Aktionsplans wurden eine
externe Koordinatorenstelle (LAP-Treff) eingerichtet und der Trägerverein "Minden - Für Demokratie und Vielfalt e. V." gegründet.
Für
Projekte in Minden wurden in den Jahren 2011 bis 2013 insgesamt 245.000 Euro
bereitgestellt. In 2014 kamen aufgrund einer Verlängerung für ein Jahr des
Bundesprogramms noch einmal 110.000 Euro dazu. Das Geld kam Projekten
zugute, die ziviles Engagement und demokratisches Verhalten fördern und
sich für mehr Vielfalt und Toleranz engagieren. Die Projekte aus den
Jahren 2011 bis 2013 sind in einem Handbuch zusammengefasst,
das auch online zur Verfügung steht. Rund 90 Prozent der
Bundesfördersummern konnten jährlich für Mindener Projekte genutzt
werden.
Seit 2011 besteht der Lokale Aktionsplan in Minden, der das Engagement der Mindener gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit unterstützt. Die Anfänge dieses Engagements liegen in den 60er-Jahren, zum Beispiel in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. 2006/2007 wurde das demokratische Gemeinwesen auf die Probe gestellt, als Neonazis in Minden aufmarschierten und in der Stadt Fuß fassen wollten. Ein breites bürgerschaftliches Bündnis trat dem entgegen. Die Partner beschlossen, in Zukunft aktiv für ein weltoffenes und demokratisches Minden einzustehen. Für diesen Einsatz wurde die Stadt mit dem Titel „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet.
Bisher wurden rund 80 Projekte
unterstützt, finanziert unter anderem aus dem Bundesprogramm „Toleranz fördern
– Kompetenz stärken“. Über 3000 Mindener nahmen teil. Der LAP-Treff als
Koordinationsstelle und der Trägerverein „Minden – für Demokratie und Vielfalt
e.V.“ dienen als zentrale Anlaufstelle. Hier werden die Energien verschiedener
Bündnisse und Akteure gebündelt. Dabei geht es vor allem um Prävention:
Beraterteams besuchen Schulen und klären Kinder und Jugendliche auf, Erzieher
und Betreuer werden geschult und sensibilisiert. Gemeinsame Veranstaltungen und
Feste sorgen dafür, dass sich Mindener unterschiedlicher Herkunft kennenlernen
und austauschen.
Minden - für Demokratie und Vielfalt
Die Idee ist richtig, Initiativen gegen Rechtsradikalismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit auf kommunaler Ebene zu verankern und auszuzeichnen. Minden setzt ein Zeichen. Wir wollen agieren und nicht reagieren.
Auf Initiative von Bürgermeister Michael Buhre ist im
Herbst 2006 ein "Runder Tisch" unter Beteiligung von Gewerkschaften,
Kirchen, Politik, und NGOs (Non Governmental Organizations) gebildet
worden, um durch die Organisation von Gegenaktionen ein deutliches
Zeichen für Demokratie und Vielfalt zu setzen. Minden war vier Mal
Schauplatz von Demonstrationen rechtsextremistischer Organisationen.
Die
Gegenaktionen fanden jeweils unter großer Beteiligung der Mindener
Bevölkerung statt, woraufhin im März 2008 das Bündnis "Minden - für
Demokratie und Vielfalt" gegründet wurde. Das Bündnis will
Aufklärungsarbeit über die heutigen Formen des Rechtsextremismus leisten
und durch breite Bevölkerungsschichten getragene Aktionen planen, die
zum Ausdruck bringen sollen, dass Minden "bunt und nicht braun ist".Die
Stadt Minden hat - nach einem Beschluss im Rat - im Jahr 2008 zusammen
mit 65 weiteren Städten, Gemeinden und Regionen in der Bundesrepublik
Deutschland die Auszeichnung "Ort der Vielfalt" erhalten. In NRW
erhielten neben Minden die Städte Herford, Wuppertal und Dortmund den
Titel.