Ein Stadtbezirk mit Potenzial: Rahmenplan für Minderheide aufgestellt


Ein Mindener Stadtbezirk rückt jetzt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, denn die Stadt Minden wird einen sogenannten städtebaulichen Rahmenplan für Minderheide aufstellen. Für rund 4.000 Menschen aus dem Quartier heißt das, dass sich in den kommenden Jahren einiges verändert. Erste Ideen und Anregungen wurden Interessierten bei einer Bürgersprechstunde vorgestellt. Gemeinsam mit dem Dortmunder Planungsbüros BJP arbeitet der Bereich Stadtplanung an einem Konzept für den Bezirk. 

Was ist ein Rahmenplan und was steht dort bisher drin?
Ein Rahmenplan fasst die bauliche und soziale Situation in einem Stadtbezirk zusammen und macht es möglich Potenziale, Mängel und Defizite sowie Entwicklungsziele im untersuchten Gebiet aufzuzeigen. Minderheide zeichnet sich unter anderem durch ein gutes Angebot an Supermärkten und eine reges Vereinsleben aus. Ein weiterer Vorteil ist das Wohnen im ländlichen Raum mit Nähe zur Mindener Innenstadt. Ausbaufähig ist der öffentliche Nahverkehr. Im Bezirk gibt es bereits einige Grünanlagen und Parks, aber die könnten noch besser miteinander verbunden sein. Dazu können auch mehr Radwege beitragen.   

Während der Bürgersprechstunde hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit den aktuellen Arbeitsstand, der auf verschiedenen Analysen aufbaut, kennenzulernen. Wie der vorgestellte Rahmenplan zustande gekommen ist, erklärten das Büro und die städtischen Mitarbeitenden an der ersten Station. Von dort aus lernten die Teilnehmenden in einem Vortrag, was sich verändern kann und welche Bereiche aufgewertet und umgestaltet werden können. Im dritten Schritt gab es für jede und jeden die Chance eigene Ideen zu formulieren und den Planern mitzugeben. 

Jetzt heißt es die Anregungen von den Expertinnen und Experten vor Ort in den Rahmenplan einzuweben, sagt Lia Merle Rottmann. Sie betreut das Projekt bei der Stadt Minden. Erste Ergebnisse sind, dass sich die Menschen in Minderheide eine „Stadtmitte“ wünschen, also einen Ort zum gemeinsamen treffen und austauschen. Man kann darüber sprechen, das Zentrum Minderheides zu stärken und so einen attraktiven Treffpunkt mit mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen, unterstreicht die Stadtplanerin. Das Zentrum ist als Vertiefungsbereich vorgesehen und soll detaillierter betrachtet werden. Die Bürgersprechstunde zeigte auch, dass es mehr Angebote für Kinder und Jugendliche in Minderheide geben sollte. Und mehr verkehrsberuhigte Orte standen auch auf der Wunschliste der Teilnehmenden. „Das sind alles sehr gute Anregungen, die wir jetzt prüfen und in einem neuen Plan zusammenfassen werden. Am Ende soll ein Konzept stehen, in dem sich die Bewohnerinnen und Bewohner wiederfinden“, verdeutlicht Malte Wittbecker. Er ist Leiter des Bereiches Stadtplanung. 

Mit dem Format der Bürgersprechstunde sind die Planer*innen sehr zufrieden. Es zeigte sich, dass es den Bewohner*innen etwas leichter fällt in einer kleinen Gruppe Ideen auszutauschen und miteinander zu diskutieren. Eigentlich sollte es im Frühjahr eine große Bürgerbeteiligung vor Ort geben, aber die musste wegen des Coronavirus abgesagt werden. Jetzt konnte trotz der noch geltenden Hygienevorschriften eine Bürgerbeteiligung in einem angepassten Format stattfinden. Für Gruppen von je zehn Personen gab es für die Bürger*innen nach vorheriger Terminvereinbarung über fünf Stunden die Möglichkeit den Plan kennenzulernen. „Im kleinen Rahmen miteinander ins Gespräch kommen hat sich als sehr gute Alternative herausgestellt. Denn so konnten wir auch Menschen ansprechen, die wir mit einer großen Veranstaltung so nicht erreicht hätten“, verdeutlicht Wittbecker. 

Wer sich die ersten Ergebnisse ansehen und noch bis zum 23. August Anmerkungen dazu machen möchte, kann das auf der städtischen Internetseite unter folgendem Link tun: www.minden.de/rahmenplan-minderheide.

Pressestelle Stadt Minden, Katharina Heß, pressestelle@minden.de, Tel.: +49 571 89-240.