Ausstellung
Was erwartet Sie im Mindener Museum?
Als aktives, innovatives Kultur- und Bildungszentrum stellt das Mindener Museum die Eigenarten unserer Stadt in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in seiner Dauerausstellung zur Stadtgeschichte und durch Sonderausstellungen aus. Unsere Ausstellungen sollen lebenslanges Lernen ermöglichen, aber auch unterhalten. Sie wollen eine emotionale Bindung aller Menschen an Minden, seine Geschichte und sein Museum schaffen. Mit originalen Objekten entwickeln wir Ausstellungen zu historischen, kulturhistorischen, künstlerischen, naturwissenschaftlichen oder technikgeschichtlichen Themen. Die Informationen beruhen auf neuen Erkenntnissen, sie werden allgemein verständlich und ansprechend dargeboten. Jeder Ausstellung liegt ein Vermittlungskonzept zugrunde, das sich an den Bedürfnissen und Erwartungen unsere Besucher*innen orientiert.
Aktuelle Sonderausstellungen
Hier finden Sie Informationen zu aktuellen Sonderausstellungen. Auf rund 650 qm Ausstellungsfläche werden regelmäßig Sonderausstellungen zur Geschichte, Kunst und Kultur von Stadt und Region, dem ehemaligen Fürstbistum Minden und heutigen Kreis Minden-Lübbecke gezeigt. Aber auch überregionale Präsentationen zu Geschichte, Archäologie, Kunst und Naturwissenschaft haben ihren Platz im Ausstellungsprogramm.Wie bei fast allen Museen mit eigener Sammlung lagert der größte Teil der Museumsobjekte verborgen im Magazin. In loser Reihenfolge geben wir daher in unseren „Kabinettausstellungen“ Einblicke in unsere Sammlung und lassen Unbekanntes, Wertvolles und Kurioses für unsere Besucher*innen sichtbar werden.
"Abschied nehmen - Sterben, Tod und Trauer" - Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen
29. Juli 2023 - 24. September 2023
Nichts ist so sicher wie der Tod. Insofern betrifft das Thema „Abschied nehmen – Sterben, Tod und Trauer“ alle von uns einmal ganz persönlich. Eine Wanderausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit diesem Titel blickt auf historische und aktuelle Aspekte des Umgangs mit dem Lebensende.
„Schon der Ausstellungstitel löst viele persönliche Assoziationen aus. Wir denken an persönliche Verluste, lange Trauerphasen oder an liebe Menschen, deren Sterben bevorsteht“, so Ausstellungskuratorin Verena Burhenne vom LWL-Museumsamt für Westfalen. „Viele Menschen reagieren mit Abwehr auf das Thema. Tod und Sterben gehören aber zum Leben dazu und sind Teil unserer Kultur. Vielfältige Rituale können uns in solchen schweren Phasen Halt und Trost geben.“ Doch die Sterbekultur mit Totenglocke und Sterberitualen wie vor 200 Jahren gebe es schon lange nicht mehr, so Burhenne weiter.
Die Ausstellung widmet sich den Fragen: Wie gingen die Menschen früher mit dem Sterben um? Welchen Stellenwert hat es heute in einer säkularisierten und weltanschaulich differenzierten Gesellschaft? In acht Kapitel behandelt die Schau unterschiedliche Aspekte der Trauerkultur wie die Jenseitsvorstellungen, die Vorsorge und die Verfügungen für den Todesfall. Darüber hinaus beschäftigt sich die Ausstellung mit der Totenfürsorge, der Hospizbewegung und der Sterbehilfe. Gezeigt werden Versehgarnituren und Salbgefäße, die bei der Krankenölung durch den Priester eingesetzt werden. Beim letzten Abschiednehmen geht es unter anderem um den Beerdigungskaffee und die Trauerkleidung. Totenzettel und Kondolenzpost aus unterschiedlichen Jahrhunderten dokumentieren die Tradition des Abschiednehmens. Zwei Kapitel beschreiben den Wandel der Friedhöfe vom Gottesacker zur Parkanlage sowie zu den alternativen Bestattungsformen beispielsweise in den Friedwäldern. Stellvertretend für den Wandel stehen ein gusseisernes Grabkreuz aus der Zeit um 1900 sowie gestaltete Urnen aus abbaubaren Materialien.
Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit der Erinnerung an die Toten anhand von Gedenktagen, Post-mortem-Fotografien und dem Gedenken an gefallenen Soldaten. Zu sehen sind Haarbilder, die als sogenannte Zimmerdenkmale ein wichtiges Zeugnis des Gedenkens an liebe verstorbene Angehörige waren. Dabei wurden aus den Haaren der Verstorbenen oft Blumenmotive geformt. Im letzten Kapitel geht es sowohl um die Bestattungsinstitute als auch um andere Berufe, die rund um den Tod angesiedelt sind. Isabelle Christiani vom LWL-Museumsamt führte ein Interview mit einer Sterbeamme aus Arnsberg, das in einer Videostation zu sehen ist."MenschenWelt" - Eine Wanderausstellung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
02. September - 26. November 2023
Mangelernährung stoppen, bezahlbare und saubere Energie erzeugen, das Leben an Land und unter Wasser schützen, den Klimawandel bekämpfen, Frieden und Gerechtigkeit verbreiten – diese und weitere Ziele für eine nachhaltige Entwicklung haben die Vereinten Nationen (UN) im Jahr 2015 verabschiedet. Die insgesamt 17 Ziele und weit über einhundert Unterziele sollen bis 2030 die Lebensbedingungen aller Menschen verbessern. Das ist ein ehrgeiziger Plan. Wir sind alle eingeladen daran mitzuwirken!
Um diese Ziele dauerhaft zu erreichen, braucht es als Basis eine intakte Umwelt und ein stabiles Erdsystem, dessen Belastbarkeitsgrenzen nicht überschritten werden. Planetare Leitplanken beschreiben den Rahmen, in dem wir unsere Zukunft nachhaltig gestalten können.
Die Ausstellung »MenschenWelt – Nachhaltige Entwicklung innerhalb planetarer Leitplanken« bietet einen Blick auf das Ozonloch und in den Ozean, eine Murmel-Fahrt im Phosphatkreislauf, eine Waage für virtuelles Wasser und vieles mehr. Die DBU entwickelte sie zusammen mit der Agentur facts and fiction aus Köln.
Dauerausstellung
Was können Sie in unserem Museum entdecken?
Das Mindener Museum arbeitet an einer neuen stadtgeschichtlichen Dauerausstellung. Erste Kapitel sind aber bereits aufgeschlagen. Einen Einstieg in Mindener Geschichte bietet das interaktive Stadtmodell „Festung Minden im Jahre 1873“ mit zahlreichen virtuellen Rundgängen. Im „Schaufenster zur Stadtgeschichte“ belegen 35 Objekte vom Faustkeil bis zum Handballpokal die spannende Geschichte menschlicher Zeugnisse vor Ort.
In der „Diele 23“ erfährt man Spannendes zu den Sandsteinen der Region und zur Weserrenaissance. Hier und im Innenhof finden sich Architekturfragmente, Bauspolien und andere Zeugnisse dieser Zeit. Ebenfalls in der Diele 23 wird die Geschichte des Mindener Biers erzählt. Seltene Goldgulden und Stuckornamente werden im „Erker-Kabinett“ präsentiert. Die Geschichte der Leihbibliothek Körber & Freytag, ihrer Familien und ihrer weit gereisten Möbel stehen im Mittelpunkt des „Freytag-Zimmers“.
Die Geschichte der Nutzung des Feuers und der Bekämpfung von Feuersbrünsten und Hochwasser werden in der ehemaligen „Blaudruck-Werkstatt“ und der „Schuster-Werkstatt“ dargestellt.
Weitere Sequenzen werden schrittweise folgen. Von der inhaltlichen Erarbeitung bis zur Eröffnung vergeht oft mehr als ein Jahr. Objekte müssen ausgewählt, manchmal restauriert, Texte geschrieben und Material für Filme oder museumspädagogische Vermittlungsarbeit zusammengestellt werden. Und das ist nur ein Teil der Aufgaben. Schließlich wird die Ausstellung gestaltet, produziert und endlich aufgebaut.
Freuen Sie sich auf die nächsten Kapitel unserer Dauerausstellung!
Die Schlacht bei Minden 1759 - Fakten, Fiktionen, Forschungen
Der aktuelle Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie belegen nachdrücklich die Notwendigkeit historisch-politischer Bildung und Erinnerung. Kriege, Seuchen und Hunger sind seit Jahrhunderten „Geißeln der Menschheit“. Sehr häufig bedingen und verstärken sich diese drei Prozesse gegenseitig und lösen traumatische Erfahrungen von Gewalt, Leid und Not oft über mehrere Generationen aus. Eine Gegenwart, die die meisten von uns zumindest in Europa noch vor Monaten für undenkbar hielten. Ist es angesichts dieser Ereignisse geschichtskulturell legitim, sich museal mit einer Schlacht zu befassen, die hier vor gut 250 Jahren tobte?
Wir meinen: ja. Eine kritische Erinnerung an und eine neue, vielfältige, differenzierte Musealisierung eines öffentlich, medial und politisch immer wieder zu einem zentralen Ereignis der Mindener Stadtgeschichte stilisierten Narratives ist drängender denn je. Heutige Entwicklungen lassen sich sonst nur in Ansätzen verstehen oder Mythen und Vorurteile werden weiterhin tradiert. Historische Ereignisse sind zwar einmalig und können sich nicht wiederholen. Aber wir können sie vergleichen, können Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen und vor allem den „Nebel mitgeschleppter Legenden durchstoßen“ (H.U. Wehler).
In unserer neuen museumspädagogischen Laborausstellung geht es zuerst um die historischen Fakten: Was ist eine Schlacht überhaupt? Wer hat gegen wen, wann, wo, warum und wofür gekämpft? Und warum überhaupt „bei Minden“? Welche Informationen, Quellen und Objekte sind überliefert und wissenschaftlich gesichert?
Zweitens geht es um historische Fiktionen: Welche historische Bedeutung schreibt wer, wann und warum der Schlacht zu? Welche Legenden und Mythen ranken sich um die Schlacht? Wie erinnert man sich in Minden und anderswo daran? Und was liefern die wenigen überlieferten Quellen und Objekte an Informationen dazu?
Drittens geht es schließlich um historische und museale Forschungen: Mit welchen Methoden sind die Schlacht und ihre materielle Überlieferung früher untersucht worden? Welche Chancen bieten heute neue Fragen und moderne Technik? Und nach welchen Kriterien werden Objekte für eine Laborausstellung ausgewählt?
Antworten auf diese und andere Fragen versuchen wir in unserer Laborausstellung zu geben. Erleben Sie, wie museales, experimentelles und wissenschaftliches Arbeiten funktioniert. Erfahren Sie, wie sich historisches Wissen, Methoden und Bewertungen selbst im Laufe der Zeit wandeln. Entdecken Sie, wie alte, uns heute unbekannte Gegenstände zum Sprechen gebracht werden können, wie aus Fragen Erkenntnisse werden können.
Es lohnt sich, sich auch gut 250 Jahre danach mit der „Schlacht bei Minden“ zu befassen.
Schaufenster zur Stadtgeschichte
Wann fängt die Geschichte Mindens eigentlich an? Mit den ersten menschlichen Siedlungsspuren vor mehr als 100.000 Jahren? Oder mit der Ersterwähnung Mindens in den fränkischen Reichsannalen im Jahre 798?
Unser Schaufenster zur Stadtgeschichte präsentiert Dinge aus verschiedenen Epochen der Mindener Historie. Aus den rund 60.000 Objekten, die das Mindener Museum bewahrt, haben wir 35 ausgewählt: Vom Faustkeil, der in unserer Region vor 100.000 Jahren benutzt wurde, bis zum Kaffeebecher, der zum 1200-jährigen Stadtjubiläum herausgegeben wurde. Diese 35 Dinge laden zu einer Reise in Mindens Vergangenheit ein und jedes erzählt seine eigene „Stadtgeschichte“. Aber nicht aus jedem Zeitraum haben sich überhaupt Zeugnisse erhalten. Daher gibt es auch Lücken und noch viele offene Fragen. Das bedeutet, dass die Arbeit an den „Stadtgeschichten“ und das Sammeln von Objekten noch lange nicht abgeschlossen ist.
Multimediales Stadtmodell
GfG, © gfgDas Holzmodell zeigt die Stadt Minden des Jahres 1873 mit den Festungsanlagen und der Bahnhofsbefestigung. Es stellt so die Situation vor der Aufhebung der preußischen Festung und der Schleifung der Anlagen dar. Das Modell umfasst etwas mehr als 600 Einzelgebäude, deren jeweilige Lage, Gestalt und Höhe nach historischen Karten und Dokumenten geformt wurden.
Das Stadtmodell entstand 1997 bis 1999 im Auftrag der Gesellschaft zur Förderung des Mindener Museums. 4200 Arbeitsstunden hat der Mindener Modellbauer Bernd Vestweber in die Stadtansicht gesteckt, die 1,80 x 2,80 m groß ist und im Maßstab 1:1000 angefertigt wurde.
Die Besucher*innen erhalten die Möglichkeit, an Touchscreens Informationen abzurufen. Auf dem Modell selbst werden bestimmte Gebäude oder Stadtquartiere angeleuchtet. Zurzeit stehen zur Verfügung: „Sehenswürdigkeiten im Spotlight“ und „Shopping – Eine Zeitreise“.
Die Arbeit am „interaktiven Stadtmodell“ wird kontinuierlich fortgesetzt, um Besucher*innen des Mindener Museums stets neue Aspekte der Geschichte und Entwicklung der Stadt Minden aufzeigen zu können.
Geplante Ausstellungen
"Jahresausstellung des Mindener Kunstvereins"
07.10.23 - 07.01.24"Bilder im Dunkeln. Höhlenkunst der Eiszeit"
02.12.23 - 25.02.24"Das Atomzeitalter in Westfalen. Von der Zukunft zur Geschichte" - Eine Wanderausstellung des LWL-
Museumsamtes
13.01.24 - 10.03.24"Sammlungsobjekte XXL"
02.03.24 - 28.04.24"Kleine Tore, große Sprünge. Der Handballsport im Rheinland und Westfalen von 1917 bis heute"
11.05.24 - 18.08.24Objektaufruf - Mindener Museum sucht Objekte zur Bäckerstraße
Archäologische Funde zeigen, dass die Bäckerstraße bereits um 1200 besiedelt war. Ihr Straßenverlauf hat große Bedeutung für die sich entwickelnde Stadt. Die Straße führt zur Weser, dem dortigen Ladeplatz und der ersten Weserbrücke. Die Nähe zum Dom begünstigt zudem die Besiedlung. Im kommenden Jahr, 2024, will das Mindener Museum die lange und bedeutende Geschichte der Bäckerstraße in einer Sonderausstellung näher beleuchten. Dafür sucht das Museum noch Objekte.
Geschichte vollzieht sich nicht nur in den „großen“ historischen Ereignissen. Auch der Alltag und die subjektiven Erfahrungen der Menschen sind wichtige Teile der Geschichtsschreibung. Das Mindener Museum bittet daher ehemalige und jetzige Mindener*innen darum, die geplante Ausstellung mit Leihgaben oder Schenkungen zu unterstützen. Leben oder wohnten Sie in der Bäckerstraße? Arbeiten oder arbeiteten Sie dort oder haben oder hatten Sie dort einen Betrieb? Gibt es Erinnerungsstücke oder anderes, was Sie mit der Bäckerstraße verbinden?
Das Mindener Museum sucht beispielsweise Fotografien, schriftliche Unterlagen oder Gegenstände aus Alltag und Betrieb. Mit Ihrer Leihgabe oder Schenkung helfen Sie dabei, die spannende Geschichte der Bäckerstraße im Mindener Museum zu erzählen.
Haben Sie etwas, das Sie uns anbieten möchten? Dann schicken Sie uns bitte vorab ein Foto von dem Objekt und eine kurze Erläuterung, wie das Objekt mit der Geschichte der Bäckerstraße zusammenhängt:
Ansprechpartnerin ist Christine Oberholz.