Stadt Minden

Informationen zum Hochwasser


Letzte Aktualisierung 27.12., 15:50 Uhr

Direkt Betroffene sollten sich bei unmittelbarer Gefahr an den Notruf der Feuerwehr unter 112 wenden

Nach tagelangen intensiven Regenfällen im Weserbergland, dem Sauerland, in Thüringen und Nordhessen und einer vollständigen Schneeschmelze in den Bergen, führt die Weser ein großes Hochwasser. 

Am frühen Morgen des 27.12.23 hat das Weserhochwasser am Pegel Porta Westfalica bei 6,74 m einen Höchststand erreicht und sinkt seitdem sehr langsam, aber kontinuierlich ab, mittlerweile hat der Pegel 6,69 m erreicht (Stand: 27.12. um 11:00 Uhr).  

Der Pegelstand hat so den Hochwasserscheitel vom 02.02.1995 (6,57 m) um 17 cm übertroffen. Das "Weihnachtshochwasser 2023" gehört damit zu den vier größten Hochwasserereignissen der Weser seit 1935 (Vorliegen der Extremwerte im Deutschen Gewässerkundlichen Jahrbuch). 

Hochwasserereignisse seit 1935: 

  • 1995: 6,57m
  • 1947: 6,88m
  • 1946: 7,90m (Jahrhunderthochwasser)


Die aktuelle Vorhersage des WSA Weser sagt für die kommenden Tage einen weiter kontinuierlich sinkenden Wasserstand voraus. Trotz des kontinuierlichen Absinkens wird der Wasserstand allerdings sehr lange im Hochwasserniveau verbleiben. 

Die Vorhersage ist ab dem 31.12. weiterhin sehr unsicher, veränderte Rahmenbedingungen, d.h. z.B. mehr Niederschlag im Einzugsgebiet der Weser, können die Vorhersage auch wieder deutlich nach oben verändern. Bitte verfolgen Sie daher die Aktualisierungen des WSA Weser in den nächsten Tagen aufmerksam. Den Link finden Sie unter "Mehr Infos".

Bereits seit einem Wasserstand von 4,60 Metern ist die Schlage gesperrt und inzwischen vollständig bis zur Mauer vor der Fischerstadt und dem Fußgängertunnel zur Tränke überflutet. Auch die Wiesen unter der Bunten Brücke zwischen dem Werder und dem Rechten Weserufer sind inzwischen überschwemmt. Kanzlers Weide wurde bei einem Pegelstand von 5,80 gesperrt und wird inzwischen auch großflächig von der Weser überströmt.

Durch den relativ engen Mindener Stadtdurchgang der Weser mit der Weserbrücke und der Bunten Brücke fließen inzwischen etwa 1,25 Mio. Liter Wasser pro Sekunde (1250 Kubikmeter/s) und das mit einer sehr hohen Geschwindigkeit. Meiden Sie daher die Ufer und begeben Sie sich nicht in überflutete Bereiche!
Für das Mindener Stadtgebiet besteht selbst bei diesem hohen Wasserstand noch keine Gefahr einer großflächigen Überflutung bebauter Gebiete. Die Feuerwehr beobachtet die Lage ständig und wird auf jede Änderung der Gefährdungslage sofort reagieren.

Wichtige Verhaltenshinweise:

Für alle Bürger*innen und insbesondere die Haus- und Wohnungseigentümer im unmittelbaren Umfeld der Weser gibt es folgende Verhaltenshinweise:

  • Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen, schon geringe Wasserhöhen können die Motorsteuerung behindern.
  • Schalten Sie Strom und Heizung in gefährdeten Räumen ab. Liegt der Stromkasten in einem überfluteten Raum, betreten Sie diesen nicht, sondern informieren Sie sofort die Feuerwehr unter 112.
  • Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ggf. mit Sandsäcken ab.
  • Lassen Sie in betroffenen Gebieten die Haus- und Nutztiere nicht ins Freie.
  • Halten Sie Abflüsse und Schächte frei, damit das Wasser abfließen kann.
  • Das Durchschreiten von überschwemmten Unterführungen ist lebensgefährlich. Durch den Druck im Kanal können Schachtabdeckungen hochgedrückt werden. Dabei entsteht ein Sog, durch den eine Person angesaugt werden kann.
  • Helfen Sie anderen Menschen, ohne sich selbst zu gefährden!