Eine rauhe Oberfläche, kleine Löcher, Risse und Unebenheiten auf der Straßendecke – das ist zurzeit das Bild der Königstraße im Altstadtbereich. „Nun geht es endlich mit dem Straßenbau los“, kündigt der Beigeordnete Peter Wansing, Städtische Betriebe Minden (SBM), an. Die nach der Kanalsanierung, der Verlegung einer Fernwärmeleitung Ende 2024 und der Glasfaserleitungen 2025 nur provisorisch wieder hergerichtete Straße wird nun fertiggestellt. Der Ausbau beginnt am kommenden Montag, 3. November. Dann wird morgens auch der Abschnitt zwischen dem Königswall und der Umradstraße gesperrt.
Die Straße wird ein anderes Aussehen als bisher erhalten. Asphaltierte Flächen wechseln sich künftig mit gepflasterten Bereichen ab. „Dort, wo die Gehwege schmal und Begegnungen mit Kinderwagen und Rollatoren schwierig waren, wird es barrierefrei ausgebaute Flächen geben“, erläutert Bauleiter Thomas Bröking (Bereich Straßen und Brücken der SBM).
Der Barriereatlas der Stadt Minden sah eigentlich nur drei kurze barrierefreie Übergänge für die Königstraße vor. „Nun werde es aber deutlich größere Flächen geben, die ebenerdig gepflastert sind“, ergänzt Straßenplaner Frank Steen von den Städtischen Betrieben. Ein Beispiel dafür, wie es am Ende aussieht, sei die Hahler Straße im Abschnitt zwischen der Kampstraße und Königswall.
Los geht es am kommenden Montag mit den Vorbereitungsarbeiten. Gossen und Bordsteine müssen angepasst und das Pflaster teilweise reguliert werden. Anschließend wird die provisorische Asphaltdecke abgefräst. Gearbeitet wird zunächst nur im Bereich zwischen der Einmündung vom Königswall und dem Haus Nr. 33, berichtet Bröking. Dieser Abschnitt werde abschließend mit dem eigenen Fertiger der SBM asphaltiert. Das soll rund drei Wochen dauern. Danach kommt das nach einer Ausschreibung beauftragte Unternehmen zum Zuge.
Der Abschnitt zwischen Haus Nr. 33 und 19 wird barrierefrei ausgebaut. „Das heißt, dass wir dort die Fahrbahn um 8 Zentimeter hochziehen und an die Höhe des ursprünglichen Hochbords für Fußgänger*innen anpassen“, so Bröking. In den Übergangsbereichen wird es Rampensteine geben. Die Straßenentwässerung werde in den barrierefreien Bereichen in die Mitte verlegt. Das heißt, dass die ebenerdige Pflasterung zur Mitte hin ein leichtes Gefälle habe, erklärt Steen.
Zwei im Zuge der Kanalbaumaßnahme entnommene Bäume an der Einmündung zur Fröbelstraße werden durch zwei Laubbäume ersetzt. Das Substrat befindet sich bereits in der Erde. In der Einmündung Fröbelstraße wird es ebenfalls einen neu gepflasterten Bereich geben. Die schwarzen Poller werden durch eine rot-weiß markierte Einengung ersetzt. Hier wird es dann einen nur noch 1,50 Meter breiten Durchgang für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen geben.
Verkehrsteilnehmer können ab kommenden Montag nicht mehr vom Königswall in die Königstraße hineinfahren. In der Königstraße werden Haltverbotszonen eingerichtet. Anlieger*innen erreichen ihre Häuser und Wohnungen dann über die Umradstraße beziehungsweise über die Ritterstraße. Diese wird – wie schon bei der Kanalbaumaßnahme – zu einer Einbahnstraße in Richtung Königstraße. Die Simeonstraße erreicht man in der Zeit der Sperrung nur über die Ritterstraße.
Anlieger*innen haben freie Fahrt bis zum Baustellenbereich. Sie sollen ihre Häuser grundsätzlich immer zu Fuß erreichen können. Auch die Feuerwehr kommt durch. Eine Gehwegseite bleibt im Zuge der Baumaßnahme für Fußgänger*innen erhalten, Radfahrer*innen müssen absteigen. Die SBM werden noch in dieser Woche Informationen an alle Haushalte verteilen, die im ersten und zweiten Bauabschnitt liegen.
Die SBM planen die Straßenbaumaßnahme zügig abzuwickeln. Der zweite Bauabschnitt – bis zur Umradstraße - soll Ende Januar 2026 abgeschlossen sein, wenn es die Witterung zulässt. „Dann werden wir die Straße zunächst wieder für den Verkehr freigeben, bis es voraussichtlich im März weitergeht“, so Steen. Ab dann wird nämlich voraussichtlich erst wieder Asphalt lieferbar sein, erläutert Bauleiter Bröking. Er rechnet derzeit damit, dass bis Ende Juni alles fertig ist.
Auch im weiteren Verlauf – bis zur Ecke Simeonstraße – wechseln sich aufgepflasterte, barrierefreie Flächen mit asphaltierten Bereichen ab. Der barrierefreie Ausbau, der auch mit dem Beirat für Menschen mit Behinderungen im Vorfeld abgestimmt wurde, kostet nach dem Ergebnis der Ausschreibung rund 280.000 Euro. Die übrigen Kosten für die Vorbereitung der Gossen und die Asphaltierung laufen über das Unterhaltungs-Budget der SBM, so Steen.
Pressestelle
