Neues erproben, kreativ werden, kulturelle Erlebnisse schaffen - darum ging es bei den Workshoptagen in der Erzieher*innenausbildung der Fachschule Sozialpädagogik am Leo-Sympher-Berufskolleg. An drei Tagen (vom 15. bis zum 17. Dezember) waren sechs Kulturschaffende aus den Bereichen Musik, Kunst und Theater am Berufskolleg zugegen, um den 100 Studierenden in selbstgewählten Workshops neue Impulse für ihren künftigen Beruf zu eröffnen und den Erfahrungshorizont zu erweitern.
Bereits seit Jahren gibt es eine enge Kooperation zwischen dem Kulturbüro der Stadt Minden und der Fachschule Sozialpädagogik am Leo-Sympher-Berufskolleg. Angehende Erzieher*innen bekommen unter anderem die Gelegenheit, die pädagogische Arbeit der Stadtbibliothek, des Stadttheaters und des Mindener Museums kennenzulernen. Durch Erkundungen vor Ort, den persönlichen Kontakt zu den Ansprechpartner*innen, Information und natürlich auch praktische Erprobungen sinkt die Hemmschwelle, diese Institutionen auch später mit Kindern und Jugendlichen zu besuchen und die Wertigkeit kultureller Bildung wird erkannt.
Die neu konzipierten Workshoptage sind eine Ausweitung dieser Kooperation. Mit finanzieller Unterstützung der Dr. Strothmann-Stiftung und des Fördervereins vom Leo-Sympher-Berufskollegs konnte ein attraktives Programm zusammengestellt werden: Unter der Leitung von Stella Ballare, Schauspielerin, Spiel- und Theaterpädagogin, lernten die Studierenden unterschiedliche Wege kennen, um ein Theaterstück zu entwickeln. Inspiriert durch Gegenstände, Worte, Bewegungen wurden Rollen erfunden, improvisiert und kleine Szenen entwickelt als möglicher Ausgangspunkt für ein Theaterstück.
Die Künstlerin Katharina Hagemann bot im Workshop „Total versponnen“ an, dem Eigensinn des Fadens in ästhetischen Erkundungen auf der Spur zu sein. Neben Frottagen, Stickereien und Drucken wurde ein ganzes Klassenzimmer nebst angrenzendem Außenbereich eingespannt, vernetzt, geknotet und verwickelt.
Bei dem Workshop „Let the music play“ von Cut Spencer, DJ und Musikproduzent, lernten die Studierenden Schritt für Schritt, mit dem Programm GarageBand eigene Songs zu produzieren, einen Podcast aufzunehmen und Musik live zu performen.
Kathrin Wolters, Künstlerin, bot intensive Einblicke in die Aquarellmalerei, deren Material und Techniken. Die Studierenden lernten in Übungen Schritt für Schritt, diese zu beherrschen und eigene Ideen zu verwirklichen. Künstlerin Anna Degenkolb lud die Studierenden zu einer künstlerisch experimentellen Arbeitsweise ein, bei der Materialien wie Ton und Farben sowie freie Zeichen- und Drucktechniken spielerisch erkundet wurden.
In der Schreibwerkstatt von August Klar, Poetry Slammer und Beatboxer, ging es um Zugänge zum Kreativen Schreiben, Prosa und Lyrik sowie Poetry Slam. Kurze und knackige Übungen, die auch im Job hilfreich sind und Tipps, was bei welcher Zielgruppe sinnvoll ist, wurden hier geliefert.
Neben der Erweiterung der eigenen Ausdrucksmöglichkeiten ging es auch darum, mit Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen, die in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erfahren sind und Methoden für die pädagogische Arbeit mitzunehmen. Zwischen kreativen Arbeitsphasen wurden im Prozess Werkstattgespräche angeregt, in denen auch die anderen Workshops erkundet werden können und die Studierenden ins Gespräch miteinander kamen. Am letzten Tag wurden die Prozessergebnisse und Produkte der Workshops in einer Präsentation sichtbar und wurden mit viel Applaus gefeiert.
Die Fachschule für Sozialpädagogik am Leo-Sympher-Berufskolleg plant auch weiterhin, kulturelle Bildungsmomente fest miteinzuplanen.