Feuerwehr Minden | Pressestelle

Feuerwehr Minden rüstet sich für die Zukunft: „Alle sollen mit an Bord“


Rund 200 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr kamen jetzt im pädagogischen Zentrum des Bessel Gymnasiums zu ihrer Halbjahresdienstversammlung zusammen. Der Leiter der Feuerwehr Minden, Tim Upheber, begrüßte die Anwesenden und die Gäste, darunter auch Kreisbrandmeister Thomas Podschadly. Auch ehemalige Feuerwehrleiter und Sprecher waren dabei. Einen größeren Teil der Versammlung nahmen die Beförderungen und Ehrungen ein. Rund 15 Neuaufnahmen verstärken nun die Freiwillige Feuerwehr Minden. Es wurden auch wieder Kameradinnen und Kameraden für die erbrachten Leistungen in Lehrgängen, aber vor allem auch für ihre Lebensleistungen geehrt.

In seiner Begrüßung ging Tim Upheber unter anderem auf die Ausbildung der Feuerwehrfrauen und -männer an der eigenen Feuerwehrschule, den neuen Brandschutzbedarfsplan, eine Struktur-Veränderung und die Zusammenlegung der Einheiten Aminghausen und Päpinghausen ein. Letzteres sei die Umsetzung dessen, „was schon Jahre gelebt wurde“. Die beiden Einheiten hätten am neuen Standort zusammengefunden und seien einen gemeinsamen Weg gegangen. „Sie sind Vorbild für gelebte Kameradschaft“, so der Leiter der Feuerwehr Minden. Bereits vor einiger Zeit sei so auch die gemeinsame Einheit Bölhorst-Häverstädt entstanden.

„Wir haben viel geschafft. Wir haben durch Politik, Verwaltung und viele andere einen soliden Weg, eine gute Basis erhalten. Wir sind zu uns selbst sehr streng und wollen alles ermöglichen, was wir unter anderem im Brandschutzbedarfsplan niedergeschrieben haben“, resümierte Upheber. Die Feuerwehr Minden sei dabei, an vielen Stellen gleichzeitig Dinge zu bewegen. Das seien zum Beispiel Fahrzeugbeschaffungen, Strukturfragen, neues Material, neue Technik, neue Aufgaben und neue Standorte. Dazu komme noch die Aus- und Fortbildung und zahlreiche Besprechungen.

Jens Viermann, seit Sommer diesen Jahres, neuer Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr, sagte auf der Halbjahresdienstversammlung, dass Veränderungen kritisch betrachtet werden können, sie aber auf der anderen Seite auch eine Chance haben müssten. Mit Bezug auf die neue, schlankere Struktur sowie der Einführung von Sondergruppen für Spezialthemen (z.B. ABC Gefahrenabwehr oder Wasserrettung) betonte er, dass diese richtig und wichtig seien. Er appellierte, an die Kameradinnen und Kameraden, den Veränderungen offen gegenüberzustehen und sie mit Leben zu füllen. Sollten sich unerwartet Probleme oder ähnliches ergeben werde man darüber reden und Lösungen dafür finden.

Die von Viermann und Upheber angesprochene Strukturveränderung – eine seit dem 1. April wirksame Umsetzung aus dem Brandschutzbedarfsplan, die auch eine Forderung aus dem Beteiligungsverfahren war - sieht vor, dass frühere Brandabschnitte wegfallen. Ehemalige Brandabschnittsleiter ständen jetzt als Führungskräfte für neue, wichtige Aufgabenfelder zur Verfügung. „Lasst uns diese neue Struktur leben“, rief Upheber auf. Bisherige Rückmeldungen zu der Veränderung seien überwiegend positiv gewesen.

„Bei so vielen Veränderungen und so viel Tempo müssen wir aufpassen uns selbst oder/und andere nicht auf unserem Weg zu verlieren“, fasste der Leiter der Feuerwehr zusammen. All diese Aufgaben und kommende Herausforderungen seien nur gemeinsam zu schaffen. Es sei wichtig, die Balance zwischen dem „durchgedrückten Gaspedal“ und „gewissen Dingen Zeit zu geben“ zu finden. So sollte sich zum Beispiel die Zeit genommen werden, neu gewonnene Kameraden*innen in die Einheiten aufzunehmen und sie willkommen zu heißen.

Auch die veränderte Struktur müsse „erstmal gelebt werden“ und Gespräche geführt werden, um die neuen Wege zu verinnerlichen. Zeit brauche auch eine gute Aus- und Fortbildung, um zum Beispiel professionell mit den neuen Hilfeleistungslöschfahrzeug 10 (kurz HLF 10) zu arbeiten. Hilfeleistungslöschfahrzeuge sind mit Ihren Gerätschaften und den zugehörigen Einsatzkräften in der Lage eine Vielzahl an Einsatzszenarien zu bewältigen. Der Brandschutzbedarfsplan sieht diese „Allrounder“ als erstausrückende Fahrzeuge an jedem Standort.

Alle – Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr - sollten bei der Vielzahl an Veränderungen mit an Bord genommen werden. „Nur so stellen wir sicher, dass wir bei allen Plänen, die wir haben, das weiter zusammen schaffen, wofür wir alle da sind, nämlich die Sicherheit der Mindener Bevölkerung zu gewährleisten“, so Upheber. Er bedankte sich abschließend für das große Engagement in allen Bereichen.

Am Ende der Veranstaltung wurde Volker Rüffer durch Kreisbrandmeister Thomas Podschadly für sein großes und langes Engagement mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Bronze geehrt. Für Rüffer war dieses eine Überraschung. Hintergrund der Ehrung ist seine Tätigkeit als Einheitsführer (seit 1990), als Brandabschnittsleiter (seit 1998) sowie seine Bemühungen um die Zusammenführungen der Einheiten Aminghausen und Päpinghausen im jetzigen Neubau.

An das Gedenken der Verstorbenen schlossen sich die Neuaufnahmen, Beförderungen und Ehrungen an (siehe dazu die Anlage). Zum Abschluss bedankte sich Feuerwehrleiter Tim Upheber bei allen Teilnehmenden. Ihnen gab er ein Zitat von Albert Schweitzer mit auf den Weg: „Du darfst am Guten in der Welt mitarbeiten!“ Die nächste Jahresdienstversammlung findet am 20. Februar 2026, voraussichtlich wieder im pädagogischen Zentrum des Bessel Gymnasiums statt.