Rund fünf Monate nach der Vertragsunterzeichnung im Rathaus und folgenden Umbauarbeiten hat nun das „Kofi Museumscafé“ in der Ritterstraße geöffnet. Zu einer ersten Begehung waren Anfang November unter anderem der neue Bürgermeister Peter Kock, der Beigeordnete für Finanzen und Gebäudewirtschaft, Stadtkämmerer Norbert Kresse, sowie Museumsleiter Philipp Koch und Architekt Gottfried Kasel eingeladen. Alle vier zeigten sich begeistert von den gemütlichen und modern eingerichteten Räumlichkeiten, die sich über zwei Etagen erstrecken. Waldemar Gamper und Peter Dick betreiben mit ihren Partnerinnen das Café in der Museumszeile, die insgesamt aus sechs denkmalgeschützten Häusern besteht.
Bürgermeister Peter Kock ist vor allem froh, dass ein längerer Leerstand nun wieder mit viel Leben gefüllt ist: „Die Altstadt braucht ein Café wie dieses und ist zugleich eine Verpflichtung für uns als Stadt.“ Es sei mit viel Liebe zum Detail eingerichtet worden und auch das Konzept stimme, so Kock weiter. Er lobte darüber hinaus auch das Engagement und den Mut der beiden Pächter, die bereits seit 2016 erfolgreich eine Kaffeebar an der Hufschmiede betreiben – mit selbstgeröstetem Kaffee, frischen Backwaren und selbstgemachten Gebäck. Es hat sich zu einem Treffpunkt für alle Generationen entwickelt.
Im „Kofi Museumscafé“ wird es neben Kaffee-Variationen, Kuchen und Gebäck auch Stullen und Sandwiches aus selbstgebackenem Sauerteigbrot geben, kündigten die Inhaber bei der ersten Begehung an. Rund 80 Gäste finden drinnen Platz. Draußen im Innenhof zwischen Ritterstraße und Friedensplatz gibt es weitere Sitzplätze. Das Museumscafé ist von Dienstag bis Samstag, jeweils von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Gezahlt werden kann ausschließlich per Karte. Es gibt einen persönlichen Service am Tisch, aber auch die Möglichkeit, einen QR-Code auf den Plätzen zu scannen und digital zu bestellen.
Den Kontakt zwischen den Unternehmern und der Stadt Minden hatte Architekt Gottfried Kasel Anfang 2025 hergestellt. Schon im Jahr 2015 habe es einen ersten Kontakt gegeben, Waldemar Gamper vom Café-Standort in der Ritterstraße zu überzeugen, so Kasel, der als Architekt verantwortlich für die umfangreiche Sanierung des Museums in den Jahren 2011 und 2012 war. Doch damals kam das Angebot zu früh. Der studierte Betriebswirt Gamper war gerade mit einem mobilen Kaffee-Ausschank auf dem Wochenmarkt gestartet und suchte eine kleine Geschäftsfläche für den Start in die Selbstständigkeit, die er schließlich an der Hufschmiede in der Innenstadt fand. Co-Inhaber Peter Dick, der mit Gamper studierte, stieß 2020 zum Team, welches seitdem stetig wuchs.
„Ein Glücksfall für beide Seiten“, freut sich auch Beigeordneter und Stadtkämmerer Norbert Kresse über die Eröffnung. Die Stadt habe in den Jahren zuvor zahlreiche Interessenten für die Fläche gehabt. „Ich weiß nicht, wie oft ich die Pläne herausgeschickt habe“, so Kresse. Vor mittlerweile 13 Jahren wurde das Mindener Museum in der Oberen Altstadt grundlegend saniert. Auch das 2008 von den früheren Pächtern aufgegebene Café erhielt in dem Zuge eine neue Einrichtung und moderne Brandschutztechnik. Doch ein geeigneter Pächter fand sich für längere Zeit nicht.
Die Stadt als Vermieterin und auch der Leiter des Mindener Museums, Philipp Koch, sehen Synergieeffekte im Café-Betrieb – für die Obere Altstadt, für die Dauerausstellung und auch für die Veranstaltungen im Museum. „Wir sind froh, dass wir einen so kompetenten Partner bekommen haben, mit dem wir Ideen entwickeln und zusammenwirken können.“ Die Resonanz sei bereits jetzt groß. „Unser Beitrag bei Instagram dazu war beispielsweise der mit Abstand erfolgreichste“, berichtet Philipp Koch.
Noch attraktiver werde der Standort mit der klimafreundlichen Umgestaltung des Platzes an der „Roten Schule“, streicht Norbert Kresse heraus. Für die Entsiegelung der jetzigen Asphaltfläche, die Schaffung von „grünen Oasen“ und Freizeitmöglichkeiten erhält die Stadt Fördermittel des Bundes. Spätestens Mitte 2026 soll hier gebaut werden.
