Städtische Betriebe Minden

Nächster Bauabschnitt des Glacis-Projekts beginnt im Königsglacis


In dieser Woche beginnen die Arbeiten im Königsglacis, dem nächsten wichtigen Bauabschnitt im Rahmen des Pflege- und Entwicklungskonzepts Glacis der Stadt Minden. Der Bereich rund um das Ratsgymnasium steht dabei besonders im Fokus, denn hier gilt es, verkehrliche Herausforderungen zu lösen und gleichzeitig die ökologische und gestalterische Qualität der historischen Grünanlage zu sichern.

Start mit Fällarbeiten und Freistellungen
Zu Beginn der Maßnahme stehen zunächst Baumfällungen und Pflegearbeiten an. Zwischen der Bastau und dem Botanischem Garten werden Unterwuchs und Spontanvegetation entfernt, um Freiflächen zu schaffen und die Struktur des Areals wieder klarer herauszuarbeiten. Insgesamt werden 22 Bäume mit einem Stammdurchmesser ab 40 Zentimetern sowie zahlreiche kleinere Wildlinge entnommen. Dabei handelt es sich größtenteils um schnellwachsende Sukzessionsgehölze wie Spitzahorn, Robinie und Esche, die sich in den vergangenen Jahren unkontrolliert ausgebreitet haben.

„Diese Arten haben sich stark vermehrt, weil in der Vergangenheit die notwendige Pflege nicht in ausreichendem Maß erfolgen konnte“, erläutert Emilie Kaspar. Sie kümmert sich bei den Städtischen Betrieben Minden um die Grünflächen. Das führe dazu, dass der Altbaumbestand – insbesondere große Buchen, Eichen und Kastanien – unter Licht- und Wassermangel leide. Durch die Entnahme der jungen, dicht stehenden Gehölze soll dieser wertvolle Altbestand nun gezielt geschützt und stabilisiert werden.

Vielfalt statt Dickicht
Durch den dichten Wildwuchs hat sich das Glacis in Teilen zu einem undurchdringlichen Dickicht entwickelt. Das beeinträchtigt nicht nur den ökologischen Wert, sondern auch den Erlebnischarakter: Wege sind schwer einsehbar, die Flächen wirken monoton oder kann sogar zum Angstraum werden. Im Zuge der Neugestaltung entsteht daher eine strukturreiche Mischung aus offenen Wiesenbereichen, Strauchzonen und baumbestandenen Flächen. Diese Vielfalt fördert Biodiversität, verbessert das Mikroklima und steigert den Erholungswert für die Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen.

Nachhaltiger Baumbestand für die Zukunft
Insgesamt ist das Königsglacis von Hochwaldarten wie Eichen, Kastanien, Buchen geprägt. Ergänzend werden verschiedene Klimabäume gepflanzt. Diese Arten sind langlebig, ökologisch wertvoll und klimastabil - ein wichtiger Baustein, um das Glacis als grünes Erbe Mindens zukunftsfähig zu gestalten. Ziel ist ein resilienter, nachhaltiger Baumbestand, der den klimatischen Veränderungen standhält und zugleich Lebensraum für zahlreiche Tierarten bietet.

Hintergrund: Das Pflege- und Entwicklungskonzept Glacis
Das Glacis ist ein bedeutendes kulturhistorisches Erbe der Stadt Minden: eine ringförmige Grünanlage, die aus den ehemaligen Wallanlagen hervorgegangen ist. Mit dem Pflege- und Entwicklungskonzept Glacis verfolgt die Stadt seit mehreren Jahren das Ziel, diese einzigartigen Grünräume ökologisch aufzuwerten, gestalterisch zu entwickeln und verkehrlich besser zu vernetzen. Schrittweise werden die verschiedenen Abschnitte des Glacis erneuert, gepflegt und für die Bevölkerung wieder erlebbarer gemacht und das immer im Spannungsfeld zwischen Denkmalschutz, Naturschutz und moderner Stadtentwicklung.

Mit dem Start der Arbeiten im Königsglacis setzt die Stadt Minden diesen Weg konsequent fort – für ein grünes, lebendiges und zukunftsfähiges Stadtbild.

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