Bereits seit 1989 ist die Stadt Minden Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft historischer Stadt- und Ortskerne, die sich zum Ziel gesetzt hat, das städtebauliche Erbe in den Altstädten für sich und für künftige Generationen zu erhalten. „Der Grundriss und der Baubestand historischer Stadtkerne sollen umfassend geschützt, gepflegt und behutsam erneuert werden. Dank der freiwilligen Selbstverpflichtung und dem sorgfältigen Umgang mit der überkommenen Gebäudesubstanz haben die Städte mit historischen Stadtkernen ihr eigenes unverwechselbares Gesicht bewahrt“, erläutert Dieter Bommel von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Minden.
Die historischen Städte und Orte böten nicht nur sehenswerte Baudenkmäler und attraktive Stadträume, sondern laden regelmäßig auch zu vielen kulturellen Veranstaltungen und Stadtfesten mit ganz besonderen Charakter ein. Ein Verbund aus sechs Kommunen in Ostwestfalen-Lippe (OWL) geht aktuell sogar einen Schritt weiter: Mit dem Projekt „Smart, 3D und Historisch“ sollen Denkmäler und historische Stadtkerne in Zukunft nicht nur vor Ort, sondern auch digital und ganzjährig in fotorealistischen 3D-Modellen erlebbar gemacht werden. Dafür wurden die historischen Stadtkerne in Detmold, Minden, Rietberg, Rheda-Wiedenbrück, Lemgo und Brakel aus der Luft und in den Straßen bei Kamerafahrten erfasst.
Auf Basis hochpräziser Fotoaufnahmen werden Gebäude, Gassen und Plätze der Altstädte detailliert abgebildet. „Es entstehen digitale Zwillinge der Stadtkerne, die künftig nicht nur der Dokumentation dienen, sondern vielfältig eingesetzt werden können, etwa zur Visualisierung von Neubauvorhaben in sensiblen Altstadtlagen, für digitale Stadtführungen mit historischen Vergleichsansichten oder als Grundlage für Architekturwettbewerbe, Beteiligungsverfahren und den digitalen Zugang zu Denkmalinformationen“, so Bommel weiter.
Bis Ende 2026 werden verschiedene Pilotanwendungen entwickelt, die das Potenzial der 3D-Modelle in verschiedene Richtungen aufzeigen sollen. Die Erkenntnisse des Modellvorhabens, das aus Mitteln der Städtebauförderung – Lebendige Zentren gefördert wird, sollen nach Projektabschluss allen Kommunen und Kreisen in Ostwestfalen-Lippe zur Verfügung gestellt werden. Die Pilotkommunen werden in der technischen Umsetzung von der Geoplex GIS GmbH sowie in der Projektsteuerung und -kommunikation von der pro-t-in GmbH unterstützt. Interessenten können schon jetzt unter dem Link https://geodaten.minden.de/3dstadtmodell den aktuellen Stand dieses Projektes einsehen.
Auch der Kalender "Denkmal des Monats 2026" der AG Historische Stadt- und Ortskerne ist nun wieder erhältlich. In bewährter Form unterstreicht er mit ausdrucksstarken Fotos die historisch gewachsene Schönheit der Städte und jedes einzelnen Denkmals. Neben städtischen Fachwerkhäusern und Kirchen sind diesmal auch eine Wassermühle, ein Wachturm sowie ein Prinzenhaus dabei. Auf der zweiten Seite jedes Monats gibt es wie gewohnt weitere Abbildungen und ausführliche Erläuterungen sowie einen Überblick zur Geschichte der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten. Das Motiv aus Minden ist das denkmalgeschützte Haus Markt 6.
Der hochwertige Kalender kann ab sofort wieder bei der Stadtverwaltung Minden im Bereich 5.2 - Stadtplanung und Umwelt, Zimmer C2.112, oder bei der Minden Marketing GmbH, Domstraße 2, gegen eine Schutzgebühr von acht Euro abgeholt werden.