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Fördermittel vom Bund für den Ausbau des Weserradweges (D-Route 9)


Mit Datum vom 6. Oktober 2025 ist bei der Stadt Minden ein Zuwendungsbescheid der Bewilligungsbehörde Bundesamt für Logistik und Mobilität eingegangen, der für „wirklich große Freude“ im Rathaus gesorgt hat. Wie der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian, am vergangenen Mittwoch (8. Oktober) im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verkehr berichtete, erhält die Stadt Minden für die Verbesserung des vielbefahrenen Weserradweges (D-Route 9) auf dem Abschnitt zwischen dem Nordfriedhof und der Stadtgrenze zu Petershagen 1,831 Millionen Euro an Fördermitteln vom Bundesministerium für Verkehr. Das sind 75 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben, die sich auf insgesamt 2,441 Millionen Euro belaufen. Die Stadt Minden trägt den 25-prozentigen Eigenanteil in Höhe von rund 600.000 Euro.

Den Förderantrag an das Bundesamt für Logistik und Mobilität hatte die Stadt – hier der Bereich Verkehr - bereits im August 2023 gestellt und dazu auch im Fachausschuss berichtet. Die Förderung des „Radnetzes Deutschland“ ist Bestandteil des Klimaschutzprogrammes 2030 der Bundesregierung. Anfang Mai 2023 wurde der Förderaufruf veröffentlicht. 45 Millionen Euro standen in dem Programm für längerfristige Projekte bereit, 55 Millionen Euro für kurzfristige Vorhaben. Nur in der kurzen Zeitspanne vom 3. Mai bis 31. August 2023 konnten Städte, Gemeinden und Kreise für den zweiten Förderaufruf des Bundes Anträge stellen. In der ersten Förderrunde sind bis 2022 insgesamt 91 Vorhaben bundesweit unterstützt worden. Dieser war mit einem Volumen in Höhe von 49 Millionen Euro ausgestattet und „deutlich überzeichnet“. Mehr als 220 Anträge gingen dafür ein.

„Schnell war klar, dass ein schon länger als notwendig erachteter Ausbau des Weserradweges auf dem Mindener Gebiet genau in diesen zweiten Förderaufruf passte“, so Beigeordneter Bursian. Kurzfristig wurde ein entsprechender Antrag mit entsprechender Begründung erstellt und fristgerecht Ende August eingereicht. Erneut gab es viel „Konkurrenz“ unter den Kommunen. Umso größer sei nun die Freude gewesen, dass die Stadt Minden knapp 1,8 Millionen Euro erhält. Gefördert wird im Förderprogramm „Radnetz Deutschland“ der Ausbau und die Erweiterung des Radnetzes Deutschland. Der Weserradweg ist als D-Route 9„Weser - Romantische Straße“ Bestandteil des Radnetzes Deutschland.

Auf dem 3,7 Kilometer langen, auszubauenden Abschnitt ist der Weserradweg in Minden sehr eng und teilweise nur 1,7 Meter breit. Hier tummeln sich am Wochenende und vor allem in den Sommerferien viele Radfahrer*innen, Familien mit Kindern, Spaziergänger*innen mit und ohne Hund sowie auch Freizeitkapitäne, die ihre Boote zu Wasser lassen wollen. „Das führt regelmäßig zu kritischen Situationen“, weiß Gunnar Kelb, Leiter des Bereiches Verkehr. Der Weserradweg gehört zu den beliebtesten Radrouten in Europa und ist gleichzeitig auch ein Anziehungspunkt für Mindener*innen und Anwohner*innen. Bei der ADFC-Radreiseanalyse 2023 wurde der Weser-Radweg zum vierten Mal als beliebtester Radfernweg Deutschlands gewählt. Entsprechend hoch sei die Frequenz, so Kelb.

Ganz nah verläuft der Radweg auf diesem Abschnitt an der Weser lang, bei Hochwasser ist dieser deshalb auch regelmäßig überschwemmt. „Und er ist nicht nur eng, sondern in größeren Teilen auch uneben. Es gibt Ausbuchtungen und asphaltierte Absenkungen zum Wasser, wo Boote geslippt werden können, darüber hinaus eine enge Brücke“, schildert Gunnar Kelb die jetzige Situation. Der Weserradweg soll nördlich der Schachtschleuse in Höhe des Nordfriedhofes und bis zur Stadtgrenze nach Petershagen durchgehend auf eine Breite von drei Metern ausgebaut werden.

Warum hat die Stadt sich nicht schon früher mit einem Ausbau beschäftigt? Auf diese Frage hat Beigeordneter Lars Bursian eine klare Antwort: „Nicht der Ausbau an sich war das Hindernis, sondern der komplizierte Grunderwerb.“ Auf dem besagten Abschnitt des Weserradweges gibt es 95 Flurstücke mit 45 Eigentümern. Mit allen müsse nun – wo feststeht, dass es die Förderung gibt - die von der Stadt Minden beauftragte MEW (Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH) eine Einigung erzielen. Anfang Oktober hat es eine Informationsveranstaltung für die Eigentümer*innen gegeben. Für eine Verbreiterung des Radweges müssen jeweils nur kleine Flächen aus den 95 Flurstücken erworben werden, aber alle Eigentümer*innen müssen letztendlich zustimmen.

Um die benötigten Flächen exakt zu ermitteln, werde die Stadt nun als nächsten Schritt eine topografische Vermessung vornehmen. Der zweite Schritt ist, noch in diesem Jahr eine Baugrunduntersuchung zu veranlassen und eine Umweltverträglichkeitsstudie zu beauftragen, so Lars Bursian. 2026 sollen die Planungen fortgeführt und der Grunderwerb getätigt werden. Für 2027 sieht der eng gestrickte Zeitplan die fertige Ausführungsplanung, die Vergabe der Bauleistungen und die eigentliche Bauausführung vor. 2028 soll die Baumaßnahme fertiggestellt und abgerechnet werden. Einen kleinen Puffer gibt es: Der vorliegende Zuwendungsbescheid gilt für den Zeitraum vom 6. Oktober dieses Jahres bis zum 30. September 2029.

„Die Realisierung des Projektes ist nur möglich, wenn alle benötigten Flächen auch erworben werden können“, macht Beigeordneter Bursian deutlich. Das schätze er als „nicht ganz einfach“ ein. Es hänge von dem Erfolg der Verhandlungen mit den Eigentümerinnen und Eigentümern ab.

Die D-Routen des Radnetzes Deutschland verbinden auf 11.700 Kilometern Strecke die verschiedenen Regionen der Bundesrepublik. Der auf 11 Kilometern auch durch das Stadtgebiet Mindens verlaufende Weserradweg (D-Route 9) gehört zu den beliebtesten Fernradwegen Deutschlands. Der Weserradweg verläuft von Hannoversch-Münden bis nach Blexen (Wesermarsch) und Bremerhaven (Nordsee). Er ist rund 520 Kilometer lang. Fast 500.000 Menschen waren im Vorjahr (2024) auf dem Radweg unterwegs, was seine Popularität unterstreicht. Der Weserradweg wurde auch für den „Bike & Travel Award 2025“ in der Kategorie „Die beliebtesten Touren in Deutschland" nominiert. 

Das Radnetz Deutschland bildet das Netz der Radrouten von nationaler Bedeutung und besteht aus den 13 ‚D-Routen‘, dem ‚Radweg Deutsche Einheit‘ und dem ‚Iron Curtain Trail‘. Das Radnetz Deutschland umfasst rund 11.700 Kilometer, es ist zugleich Bestandteil des europäischen Radfernwegenetzes ‚EuroVelo‘ und damit international bedeutend. Mit dem Förderprogramm unterstützt der Bund finanziell die qualitative Verbesserung, die Bekanntheit und Attraktivität des Radnetzes Deutschland.

Dieses Projekt wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert.

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