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Gemeinsam lernen, gemeinsam wachsen: PRIMUS-Schule Minden als Erfolgsmodell


Die PRIMUS-Schule in Minden gilt heute als Leuchtturmprojekt der deutschen Bildungslandschaft. Sie wurde 2013/14 im Rahmen eines landesweiten Schulversuchs gegründet, um längeres gemeinsames Lernen von Klasse 1 bis 10 ohne Schulwechsel zu erproben. Ziel war es, Chancengerechtigkeit zu fördern, Bildungsbrüche zu vermeiden und eine Antwort auf den „PISA-Schock“ zu geben.

Mit dem Beschluss des 17. Schulrechtsänderungsgesetzes in Nordrhein-Westfalen ist die Fortführung der PRIMUS-Schulen seit 2025 dauerhaft gesichert. Damit erhält eine Schulform, die seit über zehn Jahren in Minden erfolgreich praktiziert wird, eine rechtliche Grundlage. Heute besuchen rund 750 Schülerinnen und Schüler die PRIMUS-Schule Minden. Sie können sämtliche Abschlüsse der Sekundarstufe I erwerben. Der Weg zum Abitur ist in Kooperation mit der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule möglich.

Besonderheiten des pädagogischen Konzepts
Das Unterrichtsmodell setzt auf gemeinsames Lernen in altersgemischten Gruppen. Das fördert Selbstständigkeit, Verantwortung und gegenseitige Unterstützung. Besondere Merkmale sind:
● Der Verzicht auf Noten bis einschließlich Jahrgang 8, stattdessen wird der individuelle Lernfortschritt dokumentiert.
● Offene Lernformen, die es ermöglichen, dem eigenen Tempo zu folgen und persönliche Stärken zu entfalten.
● Projektunterricht, etwa das fächerübergreifende Projekt „Kinder dieser Welt“.
● Ganztagsangebote in den Bereichen MINT, Musik und Sport.
● Inklusion, individuelle Förderung und soziales Lernen als zentrale Leitlinien.

Damit bietet die Schule einen verlässlichen Lern- und Lebensraum, der über den klassischen Unterricht hinausgeht.

Wissenschaftlich belegte Erfolge
Die PRIMUS-Schule wird seit ihrer Gründung wissenschaftlich von den Universitäten Münster und Oldenburg begleitet. Die Studie belegt, dass viele Schülerinnen und Schüler höhere Schulabschlüsse als ursprünglich prognostiziert erreichen. Auch Kinder aus benachteiligten Familien profitieren, da der Einfluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg deutlich reduziert wird. Vergleichsarbeiten zeigen positive Kompetenzentwicklungen. Eltern, Lehrkräfte und Schüler*innen schätzen die kontinuierlichen Bildungsbiografien sowie die Schulkultur, die von Gemeinschaft und Verantwortungsbewusstsein geprägt ist. Ehemalige Schüler*innen berichten, dass sie früh gelernt haben, Verantwortung für ihr eigenes Leben und das Lernen anderer zu übernehmen.

Auszeichnungen und Strahlkraft
Die PRIMUS-Schule ist nicht nur lokal bedeutsam, denn 2019 erhielt sie den Deutschen Schulpreis als eine der 20 besten Schulen Deutschlands. Ausgezeichnet wurden unter anderem Leistung, Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung und Schulkultur. Regelmäßig kommen Gäste aus dem In- und Ausland – darunter aus Belgien, China, Japan und der Schweiz –, um das Modell kennenzulernen. Auch in der Lehrerausbildung und -fortbildung wird das Konzept aufgegriffen.

Zukunftsfähig aufgestellt
Mit der gesetzlichen Verankerung im Schulrecht ist die PRIMUS-Schule Minden langfristig abgesichert. Zugleich wächst der Bedarf an Schulplätzen, sodass sich die Frage stellt, wie das erfolgreiche Konzept künftig ausgeweitet oder ergänzt werden kann. Schon heute steht fest: Die PRIMUS-Schule Minden leistet einen zentralen Beitrag zur Vielfalt und Qualität der Mindener Bildungslandschaft und sie entfaltet Strahlkraft weit über die Region hinaus.

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