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Wagners „Parsifal“ eröffnet die Saison 2023/24 des sanierten Stadttheaters


Mit einer „fulminanten“ Eigenproduktion startet das Stadttheater Minden in die Spielzeit 2023/24. Zusammen mit dem Wagner-Verband Minden, der Nordwestdeutschen Philharmonie und Dirigent Frank Beermann bringt das Theater im September 2023 sieben Vorstellungen der Wagner-Oper „Parsifal“ auf die Bühne.

Erneut gehen damit die inzwischen bewährten Kooperationspartner das „Wagnis Wagner“ in Minden ein. 2019 gab es zuletzt zwei Mal den kompletten „Ring der Nibelungen“ von Richard Wagner im Stadttheater zu sehen und zu hören. „Diese mutige Ring-Inszenierung hat Minden bundesweite Beachtung in der Musikwelt verschafft und noch einmal die Einzigartigkeit der Mindener Produktionen unterstrichen“, konstatiert Theaterleiterin Andrea Krauledat.

Was mit dem „Fliegenden Holländer“ im Jahr 2002 begann, auf den 2005 der „Tannhäuser“ folgte, mit dem „Lohengrin“ 2009 und schließlich mit „Tristan und Isolde“ 2012 eine Fortsetzung der Wagner-Opern im Stadttheater fand, musste zwangsläufig den ,Ring‘ nach sich ziehen. So kam es dann auch. Die vier Ring-Opern wurden von 2015 bis 2018 aufeinanderfolgend in vier Jahren auf die Bühne gebracht. 2019 folgte dann der komplette „Ring der Nibelungen“  - mit international bekannten Künstlerinnen und Künstlern sowie Gerd Heinz (unter anderem ehemaliger Intendant Schauspielhaus Zürich) als Regisseur. Die Tretralogie gilt als das größte Theaterwerk der westlichen Welt.

„Und was kommt nach dem Ring?“ Diese Frage wurde Dr. Jutta Hering-Winckler, seit 1999 Vorsitzende des Wagner Verbandes Minden, vielfach in den vergangenen Jahren gestellt. Die Corona-Pandemie ließ 2020 und 2021 keine verlässlichen Planungen zu. Trotzdem haben ab 2021 die Kooperationspartner erste Gespräche für einen „Parsifal“ in Minden aufgenommen. „Wir haben mit den einzigartigen Inszenierungen in einem besonderen Rahmen seit 2002 das Interesse der Leute für Wagner-Opern in Minden geweckt. Die große Nachfrage hörte einfach nicht auf. Da musste dann ja dann noch was nach dem ,Ring‘ kommen“, so Hering-Winckler schmunzelnd in einer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag (12. Januar) im Rathaus.

Die Fortsetzung folgt. Nun kommt mit „Parsifal“ eine mit Pausen sechsstündige Oper auf die im Vergleich mit großen Opernhäusern recht kleine Bühne des Stadttheaters. Für die Inszenierung konnte der bekannte Opern-Regisseur Erik Vigié, seit 18 Jahren Direktor der Oper Lausanne/Frankreich, gewonnen werden. Den Kontakt hat Dirigent Frank Beermann geknüpft. Vigié hat schon sehr konkrete Vorstellungen, wie er den „Parsifal“ in Minden umsetzen will – unter dem bekannt begrenzten Platz. „Wir können kein Schloss auf die Bühne bauen“, weiß der Regisseur schon jetzt. Denn die Bühne teilen sich beim „Parsifal“ – neben den hochkarätigen Sängerinnen und Sängern – auch das große Symphonie-Orchester und der 49-köpfige Chor „Coruso“ aus Berlin.

Vigié will die Geschichte komplett und sinnlich erzählen und nicht „modern“ verfremden. Das Publikum wolle träumen, weiß der Regisseur. Er will – wie schon in vorherigen Mindener Produktionen – Videos szenisch einsetzen, die auf einen Gaze-Vorhang zwischen Vorbühne und dem Orchester auf der Hauptbühne projiziert werden. Dafür konnte ein hochkarätiger international bekannter Videokünstler gewonnen werden: Gianfranco Bianchi. Die Pläne sind teilweise schon sehr konkret. So soll beispielsweise zur Ouvertüre bereits die Handlung pantomimisch angedeutet werden und die Szene mit den Blumenmädchen wie „eine französisch anmutende Comedie“ umgesetzt werden. Der Gral und der Speer sind für ihn die beiden wichtigen Requisiten, die die ganze Zeit zu sehen sein sollen. Die Oper erzählt vom Kampf Gut gegen Böse in Gestalt der Gralsritter um König Titurel und seinen Gegenspielern Klingsor und Kundry. 

Für die aufwändige Produktion wurde ein Förderantrag beim Bund – hier gestellt, der in Aussicht gestellt hat, die Oper in Minden mit bis zu 307.000 Euro zu unterstützen. Die Kunststiftung NRW habe ihren Förderbescheid bereits geschickt und die Bezirksregierung wolle die Schulvorstellung fördern, berichtete Dr. Jutta Hering-Winckler in der Pressekonferenz. Dennoch werden erneut Sponsorinnen und Sponsoren benötigt, die noch gezielt angesprochen werden sollen. Das hochkarätig besetzte Ensemble steht bereits, die Verträge wurden geschlossen. Internationale Künstler*innen aus vielen Ländern kommen in Minden zum Einsatz.

Theaterleiterin Andrea Krauledat freut sich schon jetzt sehr auf die anspruchsvolle Eigenproduktion im sanierten Stadttheater. Die Wagner-Oper eröffnet die erste reguläre Spielzeit nach drei Jahren Zwangspause. Die Proben starten Ende Juli. Der Kartenvorverkauf beginnt bereits am 23. Januar. Karten für die Premieren A und B am 8. beziehungsweise 10. September sowie für die Schülervorstellung am 5. September, die gleichzeitig die Generalprobe ist, gibt es nur über den Richard-Wagner-Verband, E-Mail info@wagner-verband-minden.de, Telefon 0571 20577. Für die Vorstellungen am 12. September und am 20. September gibt es ab 23. Januar Karten im Vorverkauf bei Express Ticketservice (Obermarktstraße 26-30) und unter www.stadttheater-minden.de auch online.

Die Aufführungen am Freitag, 15. September, und am Sonntag, 17. September, sind in den jeweiligen Abo-Reihen enthalten. Der Vorverkauf für die Restplätze in den Abo-Reihen startet im Sommer 2023.

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