Kinder- und Jugendhilfe: Stadt erhält Förderung aus Aktionsprogramm


Aus dem Aktionsprogramm des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen „Aufholen nach Corona in der Kinder- und Jugendhilfe“ erhält die Stadt Minden Fördermittel in Höhe von rund 171.000 Euro noch für 2021 und voraussichtlich rund 342.000 Euro für das kommende Jahr. Das teilte der Leiter des städtischen Jugendamtes Eckhard Mohrmann am 18. August 2021 im Jugendhilfeausschuss mit. Es gibt neben der Förderung von Kinder- und Jugendprojekten die weitere Fördersäule I im Bereich Bildung.

Das Aktionsprogramm hat das Ziel, negative Folgen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen durch die Auswirkungen der Corona Pandemie abzumildern. „Mit den Fördergeldern können neue oder auch zusätzliche Angebote geschaffen sowie bestehende Angebote ausgeweitet werden“, so Mohrmann weiter. Zuwendungsempfänger ist das Jugendamt der Stadt Minden, welches die Projekte benennt und auch für den Verwendungsnachweis verantwortlich ist.

Nach den Vorgaben des Aktionsprogramms können die Fördermittel in der Fördersäule II zu 70 Prozent verwendet werden für
- zusätzliche Fachkräfte in der Schulsozialarbeit
-  die Ausweitung von Plätzen in FSJ und FÖJ an Einrichtungen der Jugendhilfe und an Schulen
- und Angebote der Jugendsozialarbeit zum Beispiel im Übergang Schule/Beruf
Für diese Maßnahmen stehen im Jahr 2021 insgesamt 124.983 Euro zur Verfügung stehen (für das Jahr 2022 249.966 Euro).

In der Fördersäule III, die 30 Prozent der Gesamtfördersumme ausmacht, können folgende Maßnahmen gefördert werden:
- Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit und der kulturellen Jugend- und der Jugendverbandsarbeit
- Ferienfreizeiten und Wochenendfreizeiten
- Angebote der internationalen Jugendarbeit und
- Angebote zur Förderung des jungen Ehrenamtes
Dafür stehen in Minden 2021 45.925 Euro zur Verfügung, im kommenden Jahr 91.851 Euro.

„Insbesondere im laufenden Jahr wird es nicht einfach werden, die Fördergelder unterzubringen“, so der Jugendamtsleiter. Zum einen gebe es in Minden schon sehr viele Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit und gefördert werden können in diesem Programm nur neue oder aufstockende Angebote. Zum zweiten bleibt nur noch viereinhalb Monate Zeit, die Mittel zu vergeben. Auch werde es schwierig umzusetzen sein, kurzfristig mehr Personal zu bekommen, schätzt Mohrmann. Hinzu komme, dass in Kürze coronabedingt wohl wieder mit Einschränkungen in der Kinder- und Jugendarbeit aufgrund der steigenden Inzidenzzahlen gerechnet werden muss.

„Wir haben in der Kürze der Zeit gemeinsam mit weiteren Akteuren der Kinder- und Jugendarbeit und dem Bereich Bildung ein Maßnahme-Paket geschnürt, welches aber auch Platz für weitere Ideen und Veränderungen lässt“, berichtet Mohrmann weiter. So plant das Jugendamt für die Mittel in der Fördersäule II unter anderem vorhandene (Teilzeit)stellen der Schulsozialarbeit befristet für den Maßnahmezeitraum aufzustocken und weitere Freiwilligendienststellen an den städtischen Jugendhäusern einzurichten.

Des Weiteren soll in Zusammenarbeit mit einem anerkannten Träger der Jugendhilfe eine befristete „Streetwork“-Stelle geschaffen werden, um auch junge Menschen zu erreichen, die beispielsweise im Schulsystem nicht mehr ankommen, wie so genannte „Schulverweigerer“. Darüber hinaus möchte das städtische Jugendamt die Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit ausbauen - hier höhere Zuschüsse für Freizeitangebote auszahlen und die Jugendverbandsarbeit mit weiteren Fördergeldern unterstützen. Angedacht sind auch zusätzliche Projekte an den Jugendhäusern wie zum Beispiel Schwimmkurse für Kinder- und Jugendliche.

Über den Verlauf dieses Maßnahme-Paketes soll weiter im Jugendhilfeausschuss berichtet werden. Ansprechpartnerin für das Programm bei der Stadt Minden ist Daniela Thoring, Telefon 0571 89-467, d.thoring@minden.de .

Pressestelle der Stadt Minden, Susann Lewerenz, Telefon 0571 89204, pressestelle@minden.de