Mindener Museum

Aus der Sonderausstellung im Mindener Museum: Meereskrokodil


Bis zum 2. Oktober ist im Mindener Museum die Jubiläumsausstellung „Sammelsurium?! Über 100 Jahre Sammeln, Bewahren, Ausstellen“ zu sehen. 100 Jahre sind seit der feierlichen Wiedereröffnung des Mindener Museums vergangen. Ein guter Anlass, die Geschichte des Museums genauer zu beleuchten. In der Ausstellung werden 100 Objekte aus den vielfältigen Sammlungsbereichen des Museums gezeigt. Bis zum 2. Oktober stellt das Museum jede Woche ein Exponat aus der Ausstellung vor.

Die Vorstellungsreihe geht weiter: Bei Objekt Nummer vier handelt es sich um ein versteinertes Meereskrokodil aus dem Zeitalter des Jura. Die Jurazeit begann vor etwa 200 Millionen Jahren und endete vor 145 Millionen Jahren. Damit gehört das Meereskrokodil zu den ältesten Objekten der Museumssammlung. Der Schädel des Krokodils wurde bereits 1916 aus einer Tonschicht einer Ziegeleigrube in Sachsenhagen geborgen. Der Schädel gelangte in den Besitz des Regierungsbaurats a. D. Hapke. Dieser wandte sich an den Geologen und Paläontologen der „Preußischen Geologischen Landesanstalt“ zu Berlin Henry Schroeder (1859-1927). Er veröffentlichte 1921 erstmals eine wissenschaftliche Beschreibung und Einordnung. 1936 beschäftigte sich der Wirbeltier-Paläontologe Oskar Kuhn (1908-1990) erneut mit dem Krokodil und benannte es nach Henry Schroeder in Enaliosuchus schroederi.

Erst 1958 erwarb das Museumskuratorium in Minden den „Gavial-Schädel. Fundort Sachsenhagen aus der Sammlung Baurat Hapke (Sachsenhagen) für 400 DM“ und stellte es aus. 2017/18 wurden naturwissenschaftliche Untersuchungen im Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin durch Sven Sachs, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Naturkundemuseum Bielefeld, Abteilung Geowissenschaften durchgeführt. Festgestellt wurde, dass es sich um eine bisher völlig unbekannte Gattung mit einmaligen Merkmalen handelt.

Das Krokodil ging 1958 während der Amtszeit Otto-Kurt Laags in die Sammlung des Museums ein. Der zweite Museumsleiter nahm wie sein Vorgänger häufig an archäologischen Ausgrabungen teil und unterstütze die Bodendenkmalpflege. In seiner 10jährigen Amtszeit von 1954 bis 1964 wurde das Museums um die Häuser Ritterstraße 25 und 27 erweitert. Bis zum 2. Oktober können sich Besucher*innen über das einmalige Meereskrokodil und die Geschichte des Mindener Museums informieren. Das Museum ist Di-So von 12-18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen per E-Mail an museum@minden.de oder telefonisch unter +49 571-9724020.

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