Mindener Museum

Aus der Sonderausstellung im Mindener Museum: Seidenschuhe


Bis zum 2. Oktober ist im Mindener Museum die Jubiläumsausstellung „Sammelsurium?! Über 100 Jahre Sammeln, Bewahren, Ausstellen“ zu sehen. 100 Jahre sind seit der feierlichen Wiedereröffnung des Mindener Museums vergangen. Ein guter Anlass, die Geschichte des Museums genauer zu beleuchten. In der Ausstellung werden 100 Objekte aus den vielfältigen Sammlungsbereichen des Museums gezeigt. Bis zum 2. Oktober stellt das Museum jede Woche ein Exponat aus der Ausstellung vor.

Mit Seidenschuhen aus der Biedermeierzeit geht die Vorstellungsrunde weiter. Die grünen Schuhe aus der Zeit um 1830 sind etwas Besonderes. Denn dass Seidenhalbschuhe aus der Zeit des Biedermeier überdauert haben, ist ein seltener Glücksfall. Aufgrund ihrer kulturhistorischen Bedeutung wurden die Schuhe im Jahr 2005 konservatorisch und restauratorisch behandelt. Auf einem Klebezettel an den Schuhen wurde vermerkt: „Getragen von Frau Dkt. Meine in Marburg zur Empirezeit, aus der Sammlung von Alma Baldamus Porta i./Westf. 1913“.

Die Schuhe aus der Sammlung Baldamus wurden 1913 zusammen mit andern Objekten an die Sammlung des Kreises übergeben. 1909 war auf Initiative des Landrates Franz Cornelsen eine Sammlung in den Räumen des Kreishauses entstanden. Später gingen die Bestände dieses Kreismuseums in die Sammlung des Mindener Museums über. Ungewöhnlich – vor allem für die Zeit – war die Tatsache, dass die Stifterin der 1913 übergebenen Objekte eine Frau war. Sie hieß Alma Baldamus und wurde 1860 in Minden geboren als Tochter des Lokomotivführers Otto Baldamus (1833-1890) und der Marie Dorothea, geb. Angermann (1836-1927).

Über den Lebensweg von Alma und ihrer jüngsten Schwester Auguste ist so gut wie nichts bekannt. Nach dem Tod des Vaters lebten sie mit der Mutter zusammen. Beide blieben unverheiratet. Vor allem Alma scheint sich dem Sammeln von interessanten Gegenständen gewidmet zu haben. Auf Notizen und Objektschildern ist ihr Name zu finden. Die Sammlung Baldamus ist von keinem großen materiellen Wert. Sie stammt teils aus familiären Beständen, teils wurden Gegenstände wohl angekauft oder von Bekannten geschenkt. Alle Objekte tragen einen kleinen sorgsam angehefteten Zettel. Handgeschrieben mit schwarzer Tinte wird die Herkunft und die vermutete Funktion des Gegenstands erläutert.

Wer mehr über Alma Baldamus und ihre Sammlung erfahren möchte, kann die Sonderausstellung bis zum 2.Oktober von Di-So, jeweils von 12-18 Uhr besuchen. Weitere Informationen per E-Mail an museum@minden.de oder telefonisch unter +49 571-9724020.

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