Soziales | Integration

Mit einer Spende „viele Geflüchtete glücklich gemacht“


Riesengroß war die Freunde bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hildegard-Schumacher-Hauses (HSH) über zwei großzügige Spenden des Verlags JCC Bruns und des Lions Clubs Minden sowie über von der Stadt Minden bereitgestellte Fundfahrräder. Überreicht wurden am Dienstagnachmittag von Ulf Plath, Präsident des Lions Clubs Minden, Fahrradschlösser und Fahrradhelme, an die Kinder und Erwachsenen. In der Einrichtung, die die Stadt Minden von der Diakonie Stiftung Salem angemietet hat, sind seit Mitte März rund 90 geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Appartements – darunter auch eine größere Gruppe von Gehörlosen - untergebracht. 

Insgesamt haben die Mitglieder des Lions Clubs 100 Fahrradschlösser und das Unternehmen JCC Bruns 78 Helme (gekauft beim Zweiradcenter Dorn) sowie 100 Deutschbücher für die ehrenamtlichen Deutschkurse gespendet. Ein Teil davon kam jetzt auch den Bewohner*innen des Hildegard-Schumacher-Hauses zu Gute. „Die großzügige Spende, für die wir uns als Stadt herzlich bedanken, haben wir auf die vier Gemeinschaftsunterkünfte der Stadt aufgeteilt“, erläutert Erster Beigeordneter Peter Kienzle. Zwei Unterkünfte – die ehemalige Grundschule Leteln und das HSH – sind bereits mit 170 Geflüchteten belegt, die andere beiden – Hafenschule und die Mehrzweckhalle Stemmer – sind für die Aufnahme von weiteren Menschen jetzt betriebsbereit.

Ansprechpartnerin für die Geflüchteten im Hildegard-Schumacher-Haus (früher Schiffer-Kinderheim) - und auch in der ehemaligen Grundschule Leteln - sind die städtischen Mitarbeiterinnen aus dem Bereich Integration, Gisela Posch und Natalie Egert, die auch Russisch spricht. Unterstützt werden sie seit dem 18. März tatkräftig von Ehrenamtlichen des Mindener Bürgerbataillons – hier ganz besonders von Anne Karre, die mit ihren Sprachkenntnissen viel als Dolmetscherin bei Arztbesuchen und Behördenterminen im Einsatz ist, aber auch fast täglich bei großen und kleinen Problemen hilft. Zum Start waren viele Ehrenamtliche des MBB damit beschäftigt, Lebensmittel und Haushaltsartikel zu besorgen sowie eine Kleiderkammer zu betreiben. 

„Wir haben dem Bürgermeister im März angeboten, dass wir uns als Mindener Bürgerbataillon für Geflüchtete aus der Ukraine engagieren wollen“, berichtet Stadtmajor Heinz-Joachim Pecher. Der Vorschlag, bei der Betreuung der Ukrainer*innen im Hildegard-Schumacher-Haus zu unterstützen, ließ nicht lange auf sich warten. Während Pecher spricht, rasen Kinder mit den neuen Helmen auf dem Kopf kreuz und quer mit den aufbereiteten Fundfahrrädern über das Außengelände. „Sie haben ganz vielen Menschen, die in ihrer Heimat alles zurückgelassen haben, damit glücklich gemacht“, fasst Natalie Egert zusammen und Lions-Präsident Ulf Plath erwidert: „Nicht diese Spende, sondern Ihre Arbeit hier und die der Ehrenamtlichen ist viel wichtiger!“

Der Mindener Service Club Round Table ermöglichte zusammen mit dem Schaustellerverband Minden-Lübbecke und der Minden Marketing GmbH den geflüchteten Familien aus der Schule Leteln und dem HSH einen kostenfreien Tag auf der Mindener Maimesse. 

Darüber hinaus gab und gibt es viele Menschen in Minden, die seit Anfang den Geflüchteten helfen wollen – mit Sachspenden, mit Geld oder auch tatkräftig mit persönlichem Engagement. All dieses telefonisch oder per Mail aufzunehmen, die ehrenamtliche Hilfe zu koordinieren und Spenden zu verteilen, hat der Bereich Integration der Stadt Minden übernommen. Zudem kümmern sich die Mitarbeiterinnen um die Betreuung der Geflüchteten in den Gemeinschaftsunterkünften und sind die Ansprechpartnerinnen für die Menschen, aber auch für die Ehrenamtlichen, die auch in Leteln aktiv sind. 

Es werden vom Team um Selvi Arslan (Integrationsbeauftragte) auch Sprachkurse organisiert und weitere Angebote geschaffen. Es gibt auch eine Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenkreis in dem Projekt „Migranten helfen Migranten“. Überwältigt war Selvi Arslan über die Rückmeldungen aus einem internen Sachspenden-Aufruf an die städtischen Mitarbeiter*innen für den Mutter-Kind-Bewegungsraum in der Unterkunft in Stemmer. „Die Resonanz war super. Wir haben alles bekommen, was wir für den Raum und die Betreuung der Kinder, die vermutlich in den nächsten Wochen kommen werden, benötigen“, berichtet die Integrationsbeauftragte. 


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