Pressestelle

Zahl der Eheschließungen in Minden steigt – 1.944 Geburten in 2022 beurkundet


Mehr Paare als 2021 ließen sich im vergangenen Jahr von den Standesbeamtinnen und –beamten der Stadt Minden trauen. 319 Ehen (Vorjahr: 274) wurden laut Statistik geschlossen. „Wir führen die höhere Zahl auf die beiden Corona-Jahre 2020 und 2021 zurück, wo sich deutlich weniger Paare – angesichts der Einschränkungen – das Ja-Wort gaben“, fasst der Leiter des Bereiches Bürgerdienste, Daniel Schollmeyer, zusammen. In den Hoch-Zeiten der Pandemie war die Zahl der Personen, die die standesamtliche Trauung mitverfolgen wollten, stark eingeschränkt. Zeitweilig durfte sogar nur das Ehepaar mit Kind/Kindern und der Standesbeamtin im Trauzimmer sein. Mit gelockerten Regeln durften dann auch die Trauzeugen und eine begrenzte Anzahl Angehöriger dabei sein.

Noch bis Mitte Mai 2022 war der Zugang für Besucher*innen des Rathauses pandemiebedingt eingeschränkt. Trau-Gespräche konnten nur nach Terminvereinbarung stattfinden. Daran will die Stadt Minden auch weiter festhalten. Die Maskenpflicht galt noch bis zum 18. Januar diesen Jahres. Bis Mai fanden die Eheschließungen der Stadt Minden noch im Trauzimmer des Regierungsgebäudes am Weserglacis statt. Danach zog das Standesamt in ein angemietetes Gebäude an der Lindenstraße um. Im Sommer diesen Jahres wird wieder der Kleine Sitzungssaal im historischen Rathaus als Trauzimmer zur Verfügung stehen. Er wurde – wie auch der Große Rathaussaal – in den vergangenen Jahren saniert und modernisiert.

„Es gab auch im Jahr 2022 viel E-Mail-Verkehr und Telefonate. Die Mehraufwände unter Pandemie-Bedingungen haben erneut auch zu Verzögerungen in der Bearbeitung von Geburten-Beurkundungen geführt“, so Daniel Schollmeyer. Die Pandemie und die strengen Regeln der NRW-Coronaschutzverordnung stellten das Standesamt auch noch im vergangenen Jahr vor große Herausforderungen. Die städtischen Standesbeamtinnen wurden ab Beginn der Coronaschutzmaßnahmen durch eine transparente Trennwand vor Aerosolen geschützt.

Von den 319 Trauungen in Minden wurde die Mehrzahl im Trauzimmer des Regierungsgebäudes geschlossen. 75 Paare gaben sich im Trauzimmer des LWL-Preußenmuseums das Ja-Wort. Hier finden ein bis zwei Mal im Monat samstags Eheschließungen statt. Weiterhin beliebt sind so genannte „Ambiente-Trauungen“ außerhalb des Rathauses. 35 Eheschließungen (Vorjahr: 33) fanden 2022 in der Mühle Meißen statt. Acht Paare ließen sich im Heimathaus Dankersen (Vorjahr: 10) und ebenfalls acht im Mindener Museum (Vorjahr: 0) trauen. Drei Paare gaben sich auf einem Fahrgastschiff (2021: 3) und ein Paar auf dem Privatgrundstück das Ja-Wort. Kein Paar machte im vergangenen Jahr davon Gebrauch, in einem Waggon der Museumseisenbahn zu heiraten. Auch das ist seit vielen Jahren in Minden möglich.

Nach wie vor hoch ist die Zahl der Paare, wo mindestens ein Partner eine andere Staatsangehörigkeit als deutsch hat. Das waren im Jahr 2022 45 Eheleute. „Hier kommt es häufiger vor, dass Papiere fehlen und diese im Heimatland beantragt werden müssen. Das verlängert die Bearbeitungszeit. Auch gibt es einige Fälle, in denen Dolmetscher*innen für das Traugespräch hinzugezogen werden müssen“, weiß Daniel Schollmeyer. In diesem Zusammenhang wurden auch neun Ehefähigkeitszeugnisse ausgestellt. Dieses benötigen die Verlobten, wenn wenigstens einer von ihnen hinsichtlich der Voraussetzungen für die Eheschließung ausländischem Recht unterliegt, also zumindest auch eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.

Anmeldungen zu Eheschließungen wurden 378 (Vorjahr: 303) verzeichnet. Die Zahl der Anmeldungen ist stets höher als die der Trauungen, weil sich ein Teil der in Minden wohnhaften Paare für eine externe Trauung außerhalb Mindens entschieden hat. Dafür werden dann so genannte Ermächtigungen ausgestellt. Im Gegenzug haben 36 (Vorjahr: 44) Paare mit Wohnsitz außerhalb Mindens die Ehe im Standesamt Minden geschlossen - oft aufgrund familiärer Bindungen zur Stadt Minden.

Im Jahr 2022 wurden auch 14 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen. 477 in Minden geschlossene Ehen sind im vergangenen Jahr vor dem Familiengericht geschieden und damit aufgelöst worden. Auch das wird im Eheregister des städtischen Standesamtes eingetragen.

Immer noch die große Mehrzahl der Paare wählt den Nachnamen des Mannes oder 1. Ehegatten zum Ehenamen 215 (Vorjahr: 205), 35 (19) den Nachnamen der Frau oder des 2. Ehegatten. 60 (2021: 50) Paare entschieden sich 2022 dazu, keinen Ehenamen zu bestimmen, bei 27 (19) Paaren wählte ein Ehegatte einen „Doppelnamen“, das heißt sie/er stellte dem Ehenamen einen Namen voran oder fügte dem Ehenamen einen Namen hinzu.

Im Jahr 2022 wurden mit 1.944 beurkundeten Geburten weniger Babys in Minden geboren als im Jahr 2021, da waren es 2.060 Kinder bis zum 31. Dezember. 2022 wurden weniger Jungen (964) als Mädchen (980) geboren - die große Mehrheit im Johannes Wesling Klinikum. Ergänzend weist Bereichsleiter Daniel Schollmeyer darauf hin, dass Babys, die knapp vor dem Jahresende geboren und deren Geburt bis zum Jahresende nicht angezeigt ist, im Folgejahr beurkundet werden und dann Berücksichtigung in der Statistik des nächsten Jahres finden.

Die traurigste Zahl des Jahres sind immer die Sterbefälle: Deren Anzahl ist nach 2021 - hier waren es 1.781 – auf 1.834 beurkundete Fälle erneut gestiegen. 924 Frauen und 910 Männer starben 2022 in Minden.

Das Standesamt beurkundete - neben dem Jugendamt - auch 147 Vaterschaftsanerkennungen (2021: 138) sowie zahlreiche namensrechtliche Erklärungen (Wiederannahme des Geburtsnamens nach Auflösung der Ehe, Hinzufügung des Namens zum Ehenamen, Wiederruf der Hinzufügung zum Ehenamen, Namenserteilungen für Kinder, Angleichungserklärungen, Sortierung der Vornamen etc.), deren Anzahl stetig steigt.

Kontakt

Keine Mitarbeitende gefunden.