Radverkehrsbeauftragte

60 neue Fahrradbügel für die Innenstadt


Die fahrradfreundliche Stadt Minden investiert weiter in ihre Radverkehrs-Infrastruktur. So werden aktuell zusätzliche Fahrrad-Anlehnbügel für ein sicheres Anschließen in der Innenstadt und in weiteren Stadtbezirken installiert. Ein Teil kann bereits genutzt werden. Auch alte Anlagen – mit so genannten „Felgenkillern“ - wurden und werden kontinuierlich ersetzt. „Das machen wir jetzt und damit rechtzeitig, bevor das Radverkehrsaufkommen zum Frühling hin wieder ansteigt“, berichtet der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian.

„Die Fahrrad-Bügel bieten die Möglichkeit, das Rad mit dem Rahmen anzuschließen und damit besser vor Diebstahl zu schützen“, erläutert die Radverkehrsbeauftragte der Stadt, Sandra Neuhaus. Die veralteten Felgenklemmen böten keinen guten Schutz, weil dort nur das leicht ausbaubare Vorderrad angeschlossen werden könnte. Einige Versicherungen setzen für eine Erstattung im Falle eines Diebstahls sogar voraus, dass ein Fahrrad mit dem Rahmen fest angeschlossen worden ist. Außerdem bestehe bei Felgenklemmen die Gefahr, dass die Felge beschädigt wird, wenn das Fahrrad umkippt, so Neuhaus weiter. Aus diesem Grund werden diese Anlagen gern auch als „Felgenkiller“ bezeichnet.

Die in Minden seit Jahren verwandten Bügel mit Querholm - einige wie auf dem Scharn sind aus Edelstahl, die meisten aber aus Stahl-verzinkt - bieten darüber hinaus die Möglichkeit, auch Kinderräder anzulehnen und anzuschließen. Der Abstand zwischen den Bügeln ist so groß gehalten, dass sie beidseitig genutzt werden können.

Zusätzliche oder verbesserte Abstellmöglichkeiten sind an den folgenden Standorten entstanden:
Tonhallenstraße/Markt (22 Bügel für 44 Fahrräder)

Domstraße (5/10)
Scharn (5/10)
Johannispassage, hinter dem Gebäude Wesertor (4/8)
Johanniskirchhof (5/10)
Kleiner Domhof / Durchgang zum Markt und Domstraße (8/16)
Hellingstraße / Goebenstraße (3/6)
Königswall (5/10)
Alte Kirchstraße (5/10)
Rodenbecker Straße nahe Weingarten (4/8) 

An weiteren Stellen kommen einzelne Bügel hinzu. Insgesamt werden aktuell rund 60 neue Bügel installiert, die für 120 Fahrräder weitere und sichere Abstellmöglichkeiten bieten. Neu installiert werden nur noch kompakte Anlehnbügel aus Stahl. Diese kosten rund 95 Euro pro verzinktem Bügel und 310 Euro pro Edelstahlbügel. Hinzu kommen Kosten für den Einbau und gegebenenfalls Pflasterarbeiten oder die Anlegung von Bordabsenkungen. Für die Umsetzung sind die Städtischen Betriebe Minden (SBM) verantwortlich, die ein Unternehmen mit den Arbeiten beauftragt haben. 

Vor einigen Jahren habe sich die Stadt Minden gemeinsam mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) auf diese Bügel geeinigt, die ein möglichst diebstahlsicheres und kippsicheres Anschließen von Fahrrädern ermöglichen, so Sandra Neuhaus. Die Bügel werden in der Regel fest montiert, in einigen Fällen aber auch so eingebaut, dass sie bei Bedarf herausgenommen werden können - zum Beispiel bei Veranstaltungen.

„Um eine umweltfreundliche Verkehrswende zu erreichen, was ein Ziel der Stadt Minden im Mobilitäts- und im Klimaschutzkonzept ist, müssen auch gute Bedingungen für einen gewollten Umstieg vom Auto auf das Rad geschaffen werden“, streicht Beigeordneter Lars Bursian heraus. „Wir beobachten weiterhin, dass vor allem in der Innenstadt die vorhandenen Fahrradabstellmöglichkeiten sehr stark genutzt werden. Das deutet darauf hin, dass viele Menschen vermehrt das Rad für den Weg zur Arbeit und wieder nach Hause oder auch für Einkäufe nutzen und dadurch durchaus Bedarf für mehr Radabstellanlagen besteht“, ergänzt Gunnar Kelb, Leiter des Bereiches Verkehr. 

Für ganz neue Standorte gelten die Kriterien, dass sie an „belebten“, gut einsehbaren Orten eingerichtet werden. Bedarf bestehe unter anderem an Einrichtungen wie Schulen, Freizeiteinrichtungen, Sportanlagen, stark frequentierten Geschäften und Bushaltestellen. Weitere Bedarfe gebe es dort, wo „ungeordnet“ ständig viele Fahrräder abgestellt werden, berichtet Sandra Neuhaus. Voraussetzung sei allerdings immer, dass der notwendige Platz vorhanden ist.

Bereits im Jahr 2022 hat die Stadtverwaltung - einem Beschluss des Rates folgend – bereits zahlreiche Fahrradabstellanlagen in Minden installiert. Dafür wurden im vergangenen Jahr nach einem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen statt der geplanten 10.000 Euro 50.000 Euro im Haushalt bereitgestellt.

Minden ist „fahrradfreundliche Stadt“
Die Stadt Minden ist seit 1996 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS). Diese zeichnet Städte, Gemeinden und Kreise mit dem Siegel „Fahrradfreundliche Stadt, Gemeinde oder Kreis“ aus. Alle sieben Jahre kommt diese Auszeichnung auf den Prüfstand. Für eine Verlängerung muss die Stadt/Gemeinde beziehungsweise der Kreis Maßnahmen und Projekte nachweisen, die die zu einer Verbesserung der Fahrradinfrastruktur führten. Minden hat die Bestätigung, für weitere sieben Jahre fahrradfreundliche Stadt sein zu dürfen, im Dezember 2021 erhalten.

Zu den Projekten zur Verbesserung der Nahmobilität gehören neben dem Schaffen neuer Abstellmöglichkeiten auch das Anlegen neuer Geh- und Radwege, die Einrichtung von Fahrradstraßen, Anlegung von Querungshilfen (Mittelinseln), Fußgängerüberwegen oder Bedarf-Signalanlagen, die Verbesserung von Lichtsignalanlagen für den Fuß- und Radverkehr sowie die Markierung oder Verbreiterung von Schutzstreifen und der Bau von Treckerschleusen.

Minden hat die Bestätigung für weitere sieben Jahre fahrradfreundliche Stadt sein zu dürfen, im Dezember 2021 erhalten. Die nächste Prüfung erfolgt 2028.

Kontakt

Keine Mitarbeitende gefunden.