Integration | Pressestelle

Wie kann interkulturelle Arbeit in Minden zukünftig aussehen? 


Wie sich die interkulturelle Arbeit in Minden für die Zukunft aufstellen soll, haben unterschiedliche migrantische Gruppen sowie weitere Initiativen diskutiert. Bei der Auftaktveranstaltung zu den Interkulturellen Wochen (22. September bis 5. Oktober 2023) wurde deutlich, dass es vor allem an Räumen für die Vereinsarbeit und zum Austausch fehlt. „Wir möchten unsere Arbeit in einer dafür geeignete Umgebung machen und da fordern wir von den politischen Entscheidungsträgern Unterstützung“, verdeutlichen die Vertreter*innen der Communities. Weiterhelfen würde die Bereitstellung von kostengünstigen Räumen für Versammlungen, Schulungen oder anderen Aktivitäten.

Bürgermeister Michael Jäcke betonte, dass die Integration zugewanderter Menschen in Minden gut läuft und die Strukturen gut ausgebaut sind. Aber die Integration von (neu-) zugewanderten und geflüchteten Menschen ist ein langfristiger Prozess und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Unterstützung benötigt. Aus diesem Grund braucht es eine engere Zusammenarbeit, die passgenau auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten ist, so die Vertreter*innen der in Minden aktiven Migrantenvereine.

Das Thema politische Bildungsarbeit steht weit oben auf der Liste, denn zugewanderte Menschen erfahren Diskriminierung und Rassismus. Hier braucht es mehr Sensibilisierung und mehr Maßnahmen zu deren Bekämpfung, so die Vertreter*innen der „Anlaufstelle Miteinander“. In dieser Richtung argumentierte auch Landrat Ali Doğan. Er mahnte an, dass die Gesellschaft einen Rechtsruck erfährt und sich Diskriminierung und Rassismus häufen. Deutschland sei auf Einwanderung angewiesen, gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels. „Ich nutze hier ganz bewusst den Ausdruck Einwanderung und nicht Zuwanderung. Denn Einwanderung impliziert die Annahme, dass die migrierten Menschen in Deutschland bleiben und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben müssen“, erklärt Doğan.

Zeit für den gegenseitigen Austausch gab es an unterschiedlichen Ständen, die die Migrantenvereine sowie weitere Initiativen besetzt hatten. Bei diesem „Markt der Möglichkeiten“ wurde zum einen die eigene Arbeit vorgestellt und zum anderen kam man leicht ins Gespräch. Es wurde deutlich, dass es bisher eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt Minden, dem Kreis Minden-Lübbecke und den Vereinen, Initiativen und der Flüchtlingshilfe gibt. „Aber es gibt auf jeden Fall Luft nach oben. Wir können die Zusammenarbeit noch optimieren“, fasst Integrationsbeauftragte der Stadt Minden, Selvi Arslan, zusammen. Uns war es wichtig, der breiteren Öffentlichkeit sichtbar zu machen, wie groß das Engagement ist, das die Migrantenvereine, Initiativen und die Flüchtlingshilfe in die Stadtgesellschaft einbringen, so Arslan weiter.

Die Stadt Minden ist zum dritten Mal bei den Interkulturellen Wochen mit dabei. Ziel ist es, die kulturelle Vielfalt in Minden zu feiern, zu würdigen und sichtbar zu machen. Dieses Jahr wurde ein vielfältiges Programm mit Akteur*innen aus Wohlfahrt, Ehrenamt und Verwaltung erstellt, das viele Interessen anspricht. Die Auftaktveranstaltung hat rund 100 Menschen angesprochen. Der Abend wurde durch die Koordinierungs- und Fachstelle Demokratie Leben, dem Evangelischen Kirchenkreis Minden sowie dem Integrationsbüro der Stadt Minden organisiert. 

Kontakt

Keine Mitarbeitende gefunden.