Feuerwehr Minden

Jahresdienstversammlung der Feuerwehr Minden 


Der Leiter der Feuerwehr Minden, Tim Upheber, begrüßte am Samstag, 16. Februar, die Mitglieder der Feuerwehr Minden und ihre Gäste in der Mensa der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule zur Jahresdienstversammlung. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom gemeinsamen Orchester der beiden Feuerwehrmusikzüge. 

Mit dabei waren: Bürgermeister der Stadt Minden, Michael Jäcke; die beiden Vorsitzenden des Ausschusses für Bürgerdienste, Sicherheit und Feuerschutz Günter Weßel und Michael Behrens; der neue Kreisbrandmeister des Kreises Minden-Lübbecke Thomas Podschadly; der Leiter der Feuerwehr Porta Westfalica Jens Grabbe sowie als besonderer Gast der Leiter der Partnerfeuerwehr Tangermünde Michael Classe. Er hob in seinem Grußwort die langjährige Partner- und Freundschaft der Feuerwehren auch ohne jüngst unterzeichnete Partnerschaftsvereinbarung der Kommunen hervor.

Tim Upheber bezog sich in seiner Begrüßung auf den traurigen Rechtsruck in Teilen der Gesellschaft, aber auch auf die vielfältigen Demonstrationen einer freiheitlich demokratischen Zivilgesellschaft. Bereits mehrfach sei die Leitung der Feuerwehr aus dem Kreis der Kameradinnen und Kameraden angesprochen, ob sich die Feuerwehr Minden nicht an Demonstrationen, Kundgebungen etc. gegen Rechts beteiligen kann und möchte. „Ich freue mich, dass dieses Thema so unsere Feuerwehr umtreibt. Als Feuerwehr müssen wir uns jedoch politisch neutral oder zumindest gemäßigt verhalten. Damit ist auch klar, dass jegliche Aktivität in Uniform erst einmal nicht statthaft ist. Es sollte aber allgemein klar sein, dass unsere Feuerwehr – hier in Minden, keinen Raum für demokratiegefährdende Ansichten, Fremdenhass oder fehlende Toleranz jeglicher Art lässt. Der Kern der Aufgaben der Feuerwehren sind die Offenheit und die vorbehaltlose Hilfeleistung Allen Menschen gegenüber sein.“

Ebenso unterstützte Michael Jäcke die Rolle der Feuerwehr und des Ehrenamtes in einer freiheitlichen Zivilgesellschaft. Kurz ging Herr Jäcke auch auf das vermeintliche Aufschrecken ein, das die Verteilung des Info-Flyers „Gut vorbereitet im Krisenfall“ zum Teil bewirkt haben soll. „Dieser wird diskutiert, bleibt aber nach wie vor wichtig. Gut vorbereitet zu sein, gilt nicht nur für die Feuerwehr, sondern für jede und jeden selbst. Und genauso ist der Flyer gemeint – als Vorsorge, zur Bewusstmachung, als Hilfe zur Selbsthilfe und keinesfalls als Panikmache.“

Wie seine beiden Vorredner ging auch der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr, Jürgen Stockmann, in seinem Grußwort auf den noch zu verabschiedenden Brandschutzbedarfsplan ein. Nach einer langen Phase der Erstellung und Diskussion wurden viele Ideen gesammelt, viele Gespräche - teilweise auch kontroverse - geführt und ein breiter Austausch initiiert. Auch wenn das Beteiligungsverfahren etwas zurückliegt, so sind die Themen insbesondere der Freiwilligen Feuerwehr nicht vergessen, sondern eingearbeitet und wurden berücksichtigt.

Der Stellvertretende Leiter der Feuerwehr Minden, Dr. Sven Solyntjes präsentierte die statistischen Zahlen des vergangenen Jahres und erläuterte die Mitgliederstatistik sowie den Lehrgangsbetrieb und berichtete in aller Kürze vom Einsatzaufkommen des vergangenen Jahres. Im Jahr 2023 wurden 196 größere und kleinere Brandeinsätze sowie 389 Technische Hilfeleistungen der unterschiedlichsten Art zusammen durch die Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr bearbeitet. Hierbei wurden 36 Personen gerettet.

Zahlen für das Jahr 2023
Brandeinsätze 196 (2022: 170)
Technische Hilfeleistungen 389 (2022: 391)
Vorsorgealarme 257 (2022: 287)
Menschen gerettet 36 (2022: 62)
Rettungsdiensteinsätze > 16.000 (2022: 15823)

Die Zahlen für den Rettungsdienst konnten noch nicht exakt ermittelt werden. Es ist davon auszugehen, dass sie erneut ansteigen.

Damit das Know-how der Einsatzkräfte stets hoch bleibt, wurden wieder über 14.000 Stunden in die Aus- und Fortbildung investiert. Dazu kommen noch die ungezählten Stunden der Wachausbildungen und Dienstabende der Einheiten.

Auch aus der Abteilung Service/technische Dienste konnte der Stellvertretende Leiter der Feuerwehr und Abteilungsleiter Martin Ruhe einiges berichten. Er stellte die Neuanschaffungen im Bereich Fahrzeuge, der persönlichen Schutzausrüstung und von technischem Gerät vor. Trotz erheblichen Problemen durch Lieferschwierigkeiten (Verzögerungen von bis zu drei Jahren) und Preissteigerungen (bis zu 20 Prozent innerhalb eines Jahres) konnten wichtige Beschaffungen abgeschlossen werden. Neben Fahrzeugen für den Brandschutz und den Rettungsdienst wurde z.B. in Netzersatzanlagen, Persönliche Schutzausrüstung, neue Atemschutztechnik und Softwarelösungen investiert. Schließlich gab Martin Ruhe einen Ausblick auf anstehende Bautätigkeiten. Hier sind die Baufortschritte für das neue Gerätehaus in Meißen-Dankersen voll im Zeitplan. Eine Übergabe ist für Mai 2024 vorgesehen.

Stadtkinderfeuerwehrwartin Anja Brinkmann berichtete aus der Arbeit der Kinderfeuerwehren der Stadt Minden. Neben spannenden Aktionen an den Dienstveranstaltungen, wurde im Berichtsjahr zum ersten Mal die sogenannte Kinderflamme abgelegt, bei der die kleinsten Mitglieder der Feuerwehr ihr bereits erlerntes Wissen zeigen konnten. Bei der Kinderfeuerwehr sind zurzeit 38 Jungen und 14 Mädchen Mitglied.

Stadtjugendfeuerwehrwart Johannes Viermann berichtete aus der Arbeit der Jugendfeuerwehren der Stadt Minden mit 104 Mitgliedern. Ein erfolgreiches Jahr mit gleich zwei Jubiläen ging zu Ende. Die Jugendfeuerwehren auf der Bölhorst und im Bereich Rechtes Weserufer-Dankersen-Meißen konnten ihr 30-jähriges Bestehen feiern. Es wurden gute Plätze bei den kreisweiten Wettkämpfen der Jugendfeuerwehr belegt. Ein Höhepunkt war der gemeinsame Besuch des Heideparks Soltau mit den Jugendfeuerwehren im Kreis. Im Jahr 2024 wird Minden zudem die Gastgeberin für den jährlichen Kreisjugendfeuerwehrverbandstag sein.

Den größten Teil der Versammlung nahmen die Beförderungen und Ehrungen ein. 18 Neuaufnahmen verstärken nun die Freiwillige Feuerwehr Minden. Über 60 Mal konnten Kameradinnen und Kameraden für die erbrachten Leistungen in Lehrgängen, aber vor allem auch für ihre Lebensleistungen geehrt werden.

Unter den vielen sind zu nennen:

• Jan Fleuter, Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktive, treue Diensterfüllung
• Jens Attig, Rainer Bort, Peter Stockmann für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr
• Horst Kuchtinow, Horst Mickley und Rainer Nordmann für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr
• Hilbert Röckemann, Heinz Wach, Heinz Leesten und Wilfried Buddenbohm für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr (jeweils Ehrenzeichen des Verbandes der Feuerwehren in NRW).
•Klaus-Jürgen Friese, Sascha Nagel und Peter Stockmann wurden in die Ehrenabteilungen versetzt.

Allen Kameraden wurde mit kleinen Anekdoten aus dem Einsatzleben gedacht und der große Dank für ihr langjähriges Engagement ausgesprochen. 

Der verstorbenen Feuerwehrkameraden wurde gedacht. Seit dem 22.09.2023 verstarben: Hugo Höpker, Bölhorst-Häverstädt, Torsten Borgmann, Hahlen und Alexander Kemena, Todtenhausen.

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