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2024: Weniger Geburten und mehr Eheschließungen 


27 Kinder weniger als im Jahr 2023 erblickten 2024 in Minden laut Statistik der Stadt das Licht der Welt. Bis zum Jahresende beurkundete das Standesamt der Stadt 1956 Neugeborene (Vorjahr: 1.983). Zwölf Babys wurden tot geboren. Erneut überwiegt – nicht nur in Minden - die Zahl der Jungen: 1.004 männliche Nachkommen (Vorjahr: 1.056) stehen 952 (927) weiblichen gegenüber. Die meisten Neugeborenen kamen im Johannes Wesling Klinikum zur Welt.

Nur rund ein Drittel – 2023 waren es 673 Mädchen und Jungen – kann die Stadt Minden für sich als neue Einwohner*innen „verbuchen“. Die Erklärung: „Zuständig für die Geburtsbeurkundung ist das Standesamt, in dessen Bezirk das Kind geboren ist. Auf den Wohnort der Eltern kommt es dabei nicht an“, erläutert Hauke Treptow, Teamkoordinator für das Bürgerbüro und das Standesamt. Mit dem Standort des Universitätsklinikums in Minden als Maximalversorger hat das Standesamt in der Weserstadt wesentlich mehr Geburten zu beurkunden, als zum Beispiel die Nachbarkommunen Porta Westfalica, Petershagen oder Hille.

Wird ein Kind in der Bundesrepublik Deutschland geboren, ist nach dem Personenstandsgesetz eine Anzeige bei der Geburt erforderlich. Das geschieht häufig schon im Klinikum oder im Geburtshaus. Nach Eingang der schriftlichen Anzeige und den erforderlichen weiteren Unterlagen erfolgt dann die Beurkundung der Geburt beim Standesamt. „Babys, die knapp vor dem Jahresende geboren und deren Geburt bis zum Jahresende nicht angezeigt ist, werden erst im Folgejahr beurkundet und finden dann in der Statistik des nächsten Jahres Berücksichtigung“, ergänzt Daniel Schollmeyer, Leiter des Bereiches Bürgerdienste, zu dem auch das elfköpfige Team des Standesamtes gehört.

Durch die große Zahl an Senioreneinrichtungen in Minden gibt es für die Standesbeamtinnen und –beamten – in Bezug auf die Einwohnerzahl – auch viele zu beurkundende Sterbefälle: 1.757 Menschen – 936 Männer/Jungen und 821 Frauen/Mädchen – starben 2024 in der Stadt. Davon waren 880 Verstorbene in Minden wohnhaft und 877 außerhalb. Die Zahl der Sterbefälle ging leicht zurück. 73 Menschen weniger schieden in 2024 im Vergleich zu 2023 in Minden aus dem Leben, da waren es 1.830 Sterbefälle.

Auch 2024 entschlossen sich wieder viele Paare, sich das Jawort zu geben. Seit Jahren verläuft die Kurve der Eheschließungen – bei nahezu gleichbleibender Einwohner_*innen-Zahl - aber in Wellenbewegungen. Nach einer leichten Steigung im Jahr 2022 (319), schlossen 2023 „nur“ 273 Paare den Bund der Ehe in Minden. 2024 stieg die Zahl dann wieder auf 298 Trauungen, darunter wurden sieben gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen.

 236 Paare entschieden sich für einen gemeinsamen Familiennamen, davon 209 für den Nachnamen des Ehemannes und 26 für den Ehefrau. Von 16 der im vergangenen Jahr getrauten Ehepaare führt ein Partner einen Doppelnamen. 57 Paare entschieden sich dafür, beide ihre Nachnamen zu behalten; sie führen keinen gemeinsamen Familiennamen. In fünf Fällen erfolgte die Namenswahl nachträglich beziehungsweise nach ausländischem Recht.

Im Standesamt der Stadtverwaltung wurden 350 (Vorjahr: 366) Anmeldungen zu Eheschließungen verzeichnet. „Die Zahl der Anmeldungen ist stets höher als die der Trauungen, weil sich ein Teil der in Minden wohnhaften Paare für eine externe Trauung außerhalb Mindens entschieden hat“, erläutert Daniel Schollmeyer. Für Trauungen außerhalb des Wohnortes werden so genannte Ermächtigungen – das waren im vergangenen Jahr 52 - ausgestellt. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall, dass Paare mit Wohnsitz außerhalb Mindens die Ehe in Minden geschlossen haben - oft aufgrund familiärer Bindungen zur Stadt.

Die meisten der in Minden 2024 in der Statistik verzeichneten Eheschließungen (136) fanden im Trauzimmer des Rathauses statt, das seit Juli 2024 nach aufwändiger Sanierung des historischen Rathauses wieder zur Verfügung steht. Auf Platz zwei wird das LWL-Preußenmuseum geführt, wo es ein Trauzimmer im Dachgeschoss mit besonderem Ambiente gibt. 87 Eheleute gaben sich hier das Jawort. Beliebt sind bei Paaren auch die Mühle in Meißen und das Heimathaus in Dankersen; 46 (Meißen) beziehungsweise 19 Paare (Dankersen) ließen sich in diesen „Außenposten“ im vergangenen Jahr trauen. Fünf Trauungen gab es 2024 im Mindener Museum und ebenfalls fünf im Standesamt an der Lindenstraße (Außenstelle des Rathauses) direkt.

 „Für die externen Trauungen fallen je nach Ort und Aufwand Extra-Gebühren an. Aber für diesen ganz besonderen Tag im Leben wünschen sich viele Paare gerne einen romantischen Ort“, weiß Schollmeyer. Kein Paar aus Minden oder von außerhalb machte im vergangenen Jahr davon Gebrauch, auf einem Schiff der „Weißen Flotte“, in einem Waggon der Museumseisenbahn oder auf dem eigenen Grundstück zu heiraten. Auch das ist seit vielen Jahren möglich.

Nach wie vor hoch ist die Zahl der Paare, wo mindestens ein Partner eine auswärtige Staatsangehörigkeit hat. Das war im Jahr 2024 bei 48 Eheleuten (Vorjahr: 36) der Fall, in 25 Fällen (20) hatte keiner von beiden die deutsche Staatsangehörigkeit. „Hier kommt es häufiger vor, dass Papiere fehlen und diese im Heimatland oder bei den Botschaften beantragt werden müssen.“ Das verlängere die Bearbeitungszeit. Auch gebe es einige Fälle, in denen Dolmetscher*innen für das Traugespräch hinzugezogen werden müssen, so Schollmeyer.

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