Vom 15. bis 17. September trafen sich in Würzburg etwa 500 Teilnehmende zur 28. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands. Gleichzeitig wurde das 40-jährige Bestehen der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) gefeiert, ein Jubiläum, das die wegweisende Arbeit der vergangenen Jahrzehnte würdigte.
Im Mittelpunkt der Konferenz stand das Thema „Armut, die“ – und dabei besonders die vielen Gesichter weiblicher Armut. In insgesamt 17 Foren wurde intensiv diskutiert, zugehört und Fachwissen ausgetauscht. Silke Williams von der Gleichstellungsstelle der Stadt Minden fasst zusammen: „Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist entscheidend, um Lösungsansätze für eine der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit zu finden. Ich konnte viele Impulse für die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen im Kreis Minden-Lübbecke mitnehmen, die wir in unsere Projekte zum Thema Altersvorsorge einbinden können“.
Die Gleichstellungsbeauftragten stimmten wichtigen Forderungen an die Bundesregierung zu:
1. Abschaffung des Ehegattensplittings zur Förderung einer modernen Rollenverteilung in Ehen
2. Verbesserung der Unterstützung für ungewollt Schwangere
3. Konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention durch das Gewalthilfegesetz, um geschlechtsspezifische Gewalt effizienter zu bekämpfen
4. Proaktive Krisenintervention und Beratung für Kinder, die von Partnerschaftsgewalt betroffen sind
Silke Williams verdeutlicht: „Jetzt ist die Politik am Zug. Diese Forderungen dulden keinen Aufschub – es muss gehandelt werden.“
Doch nicht nur die aktuellen Themen der Konferenz hinterließen bleibende Eindrücke – auch der Blick zurück auf 40 Jahre BAG wurde gefeiert. Die eigens für das Jubiläum herausgegebene Broschüre bietet einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der BAG seit 1984 und gibt zugleich Ausblicke auf die kommenden Herausforderungen. Sie spiegelt individuelle Erfahrungen wider und beantwortet zentrale Fragen zur Zukunft der Gleichstellungsarbeit. Die 28. Bundeskonferenz und das 40-jährige Jubiläum der BAG haben eines deutlich gemacht: Die Gleichstellungsarbeit in Deutschland ist lebendig, kraftvoll und bereit für die nächsten Schritte.
Foto von der Bundeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten in Würzburg (Bildnachweis: privat).
Personen v.l.n.r.: Lina Klostermeyer (Kreis Herford), Lydia Ercan (Stadt Enger), Silke Williams (Stadt Minden), Lisa Paus (Bundesministerin), Inge Trame (Stadt Gütersloh), Agnieszka Salek (Stadt Bielefeld), Natascha Reichstein (Kreis Herford), Marie Fischer (Stadt Löhne).