Die für eine dauerhafte Einsatzbereitschaft notwendige Stärke der Feuerwehreinheit Rechtes Weserufer (RW)-Dankersen ist nicht mehr gewährleistet. Daher wird im Osten nun die Einheit Meißen für die Stadtbezirke Rechtes Weserufer, Dankersen und Meißen verantwortlich sein. Das ist das Ergebnis von vielen, in den vergangenen Monaten geführten Gesprächen, an denen neben der Leitung der Feuerwehr auch der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr beteiligt war, so der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian, im heutigen Ausschuss für Bürgerdienste, Sicherheit und Feuerschutz (16. März).
Noch am selben Abend informierte Feuerwehrleiter Tim Upheber alle Einheitsführer der Freiwilligen Feuerwehr über diese Lösung. Hintergrund ist ein schon länger andauernder Personalmangel an freiwilligen Kräften in der Einheit RW-Dankersen und auch der Rücktritt des letzten Einheitsführers Ende Februar nach mehreren Wechseln in der dortigen Leitung. „Berufsbedingte Wegzüge aus Minden, Unabkömmlichkeit am Arbeitsplatz und andere Faktoren sind bei der Freiwilligen Feuerwehr, oftmals Gründe dafür, warum Einsatzkräfte nicht zur Verfügung stehen würden“, weiß Upheber.
Die Einheit RW-Dankersen habe aktuell nur noch zehn aktive Mitglieder. Die relativ geringe Anzahl an sich verstärke noch das Problem der Einsatzbereitschaft, so der Feuerwehrleiter weiter. Bereits seit einiger Zeit werden im Brandabschnitt Ost 2 bei Einsätzen mehr Einheiten alarmiert als im Rest der Stadt. „Damit stellen wir sicher, immer direkt genügend Einsatzkräfte zur Verfügung zu haben und adäquate Hilfe für die Bürger*innen zu leisten“, betont Upheber. Da dieses bereits etablierte Praxis ist, werde die momentane Reduzierung auf die Einheit Meißen im Brandabschnitt Ost 2 nicht zu größeren Problemen in der Einsatzabwicklung führen.
Bei den vor allem im Januar und Februar 2023 geführten intensiven Gesprächen wurden auch die „Anrainer-Einheiten“ Bölhorst, Meißen, Stadtmitte, Aminghausen/Päpinghausen und Leteln an einer Lösungsfindung beteiligt. Es wurde eine kleine Gruppe – neun Personen aus den anliegenden Einheiten - zur Unterstützung bei Übungsdiensten, Werbemaßnahmen, Mitgliedergewinnung etc. gebildet. Zur weiteren besprochenen Maßnahmenplanung gehört zum Beispiel auch die Verstärkung von Doppelmitgliedschaften zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft.
Ziel war es, einen neuen Einheitsführer für RW-Dankersen aufzubauen, diesen durch die genannte Gruppe zu stärken und damit die Einheit wieder erstarken zulassen, so Upheber. Angestrebt war vor allem, Mitgliederwerbung zu betreiben und die Gruppenstärke zu erhöhen. Da die angedachte Führungskraft jedoch mitteilte, die Aufgabe nicht übernehmen zu können, fehlte letztlich der entscheidende Baustein.
„Das Problem auf der rechten Weserseite ist kein neues, denn schon 2017 wurden die Einheiten Dankersen und Rechtes Weserufer aufgrund eines Mangels an Führungskräften und von Einsatzkräften – seinerzeit insbesondere in der Einheit Rechtes Weserufer – zusammengelegt“, berichtet Tim Upheber. Die Einheit RW-Dankersen sollte eigentlich im kommenden Jahr ein neues Feuerwehrhaus erhalten - strategisch sehr gut gelegen an der Kreuzung Notthorn/Clus.
Im Brandabschnitt Ost 2 verbleibe damit zunächst eine Einheit - die Einheit Meißen - die nun soweit zu stärken ist, dass sie die Verantwortung für den gesamten Ausrückebereich Rechtes Weserufer, Dankersen und Meißen tragen kann, so Beigeordneter Bursian. Mitgliedergewinnung sei nun hier das A und O.
Schon Anfang 2022 ist der Tausch des vorhandenen „Mittleren Löschfahrzeuges“ (MLF) gegen ein höherwertiges Löschfahrzeug 10 erfolgt - mit dem Ziel, die Motivation der Einheit RW-Dankersen zu steigern. „Leider ist es nicht gelungen, damit eine dauerhaft ausreichende Einsatz-Stärke zu erreichen“, bedauert Upheber. Er hofft jetzt, dass ein neues Feuerwehrgerätehaus die Attraktivität für den Standort steigert und sich dort eine schlagkräftige Einheit für alle drei Ortsteile findet. Die verbliebenen Mitglieder der Einheit RW-Dankersen werden nach Wunsch momentan auf andere Einheiten aufgeteilt.
Der lange geplante Neubau des Feuerwehrgerätehauses auf dem Grundstück Notthorn/Clus werde umgesetzt, weil er strategisch zwingend notwendig ist, um Schutzziele erreichen zu können, erläutert Bursian. Die Einheit Meißen werde als zentrale und schlagkräftige Einheit im Bereich Ost 2 den Neubau beziehen. Zurzeit ist diese noch in einem gemeinsamen Gebäude mit der Einheit Neesen-Lerbeck (Stadt Porta Westfalica) stationiert. Aktuell liefen Gespräche mit Meißen zum weiteren Vorgehen.
„Wir wissen das dieses - vor allem für einen großen Stadtbezirk wie Dankersen - ein schwerer Schlag für die Dorfgemeinschaft darstellt und hoffen, dass nicht dauerhaft nur eine Einheit im Brandabschnitt Ost 2 die Verantwortung tragen muss“, so Lars Bursian abschließend.