Pressestelle

Gespräche und lockerer Austausch „im Grünen“


Eine gedeckte Kaffeetafel mit Sammelgeschirr, Marmorkuchen, Schnittchen mit Schinken, Käse und Brotaufstrich für „Notzeiten“ – wie in alten Zeiten: Das erwartete die Mindener Ortsheimatpflegerinnen und –pfleger der Stadt Minden in der vergangenen Woche im schön angelegten Garten von Britta Franke. In einer passenderen Umgebung könnte man sich eine Sitzung von lokalgeschichtlich interessierten Bürger*innen nicht vorstellen. So war denn die Stimmung auch gelöst, als Stadtheimatpfleger Jürgen Sturma das Treffen in Bölhorst eröffnete. Wie immer gab es viel zu erzählen.

Die Mindener Ortsheimatpfleger*innen treffen sich alle zwei Monate, um sich austauschen, aktuelle Anliegen zu erörtern und über eigene Aktivitäten zu berichten. Auch die Heimatpflege auf Kreisebene ist regelmäßig Thema. Gleich zu Beginn der jüngsten Sitzung konnte Jürgen Sturma die positive Nachricht verkünden, dass von sechs vakanten Stellen (insgesamt 20 + Stadtheimatpfleger und Stellvertreter) nun zwei neu besetzt sind: Tom Rüter übernimmt das Ehrenamt im Stadtbezirk Königstor und Benjamin Kersting für den Stadtbezirk Königstor. Kersting stellte sich den Kolleginnen und Kollegen beim jüngsten Treffen persönlich vor. Der Fotograf ist unter anderem seit längerem in der Facebook-Gruppe „Minden – Meine Heimat“ aktiv. Noch unbesetzt sind aktuell die vier Stadtbezirke Dankersen, Dützen, Rechtes Weserufer und Stemmer. Für Dützen gebe es einen Interessenten, wie Sturma verriet.

Die Zusammenarbeit ist gut und eng, was auch beim Treffen in Bölhorst deutlich wird. Erneut galt es, in lockerer Atmosphäre eine lange Tagesordnung „abzuarbeiten“.  Neben dem allgemeinen Austausch wird regelmäßig auch über neue Projekte, Veranstaltungen sowie Öffentlichkeitsarbeit gesprochen. So gibt es seit kurzem ein eigenes Logo und es wird weiter angestrebt, eine gemeinsame Internetpräsenz zu haben. Auf der Seite der Stadt Minden www.minden.de sind bereits Informationen und Kontakte eingestellt (Stichwort: Ortsheimatpflege).

Der Versicherungsschutz war dieses Mal Thema. Peter Schumann (Haddenhausen) hatte sich hier informiert und konnte berichten, dass grundsätzlich alle in Nordrhein-Westfalen ehrenamtlich tätigen Menschen bei eigenen Veranstaltungen über die Unfallkasse des Landes versichert sind. Viele ehrenamtlich und freiwillig Engagierte üben ihre Tätigkeit außerhalb von rechtlich selbstständigen Organisationen aus – so auch die Ortsheimatpfleger*innen, die nicht in einem Verein organisiert sind. Für diese Engagierten hat das Land eine Haftpflicht-Sammelversicherung abgeschlossen. Der Versicherungsschutz bestehe, auch wenn für das Ehrenamt eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird, so Schumann. Weitere Infos gibt es unter www.engagiert-in-nrw.de/sicherheit .

Zu den jüngsten Aktivitäten der Ortsheimatpfleger*innen gehörte ein Treffen mit den Ortsbürgermeister*innen. Einige nahmen auch am Internationalen Museumstag im Mai teil. Im Mindener Museum gab es einen Info-Stand. Überhaupt wollen die Mindener Ortsheimatpfleger*innen sichtbarer werden, zeigen ihre Präsenz und verteilen bei Veranstaltungen in den Ortsteilen auch gerne Flyer, wie jüngst bei einem Flohmarkt in Leteln oder beim Sommerfest in Bärenkämpen. Sie besuchen und halten Vorträge, über die regelmäßig berichtet wird. „Es kommt gut an, wenn man etwas zum Anfassen präsentieren kann“, weiß Jürgen Sturma zu berichten. So brachte er zum Museumstag im Mindener Museum eine Trachtenkette aus dicken Bernsteinen mit, über die er mit Besucher*innen direkt ins Gespräch kam. Alte Poesie-Alben „ziehen“ auch immer, weiß Sturma.

Diskutiert wurde beim jüngsten Treffen, ob die Mindener Heimatpfleger*innen einen Förderverein gründen wollen, um Spenden für die Arbeit zu erhalten und Spendenquittungen ausstellen zu können. Abschließend wurde noch über anstehende Veranstaltungen in den kommenden Monaten gesprochen. Das nächste Treffen ist für den 8. August, 17 Uhr, im Rathaus terminiert worden. Interessierte sind willkommen.

„Die Heimatpflege erlebt aktuell eine Renaissance, denn sie ist ein zunehmend wichtiger Aspekt auch in der Kulturarbeit der Stadt Minden.“ Das unterstrich Bürgermeister Michael Jäcke bei der Übergabe der Ernennungsurkunden an alle derzeit aktiven Ortsheimatpfleger*innen im April diesen Jahres im Rathaus. Das Ehrenamt sei attraktiv und sehr vielfältig. Heimatpfleger*innen setzen sich aktiv mit der Geschichte der Gegenwart auseinander und schlagen Brücken von der Vergangenheit in die Zukunft. Sie seien quasi „das Gedächtnis“ des Ortes/Ortsteiles.

Ziel ist es weiter, alle noch vakanten Stellen zu besetzten. Dafür können sich Mindener*innen, die sich für Ortsheimatpflege interessieren, im Kulturbüro der Stadt melden (Kontakt unten). Sie müssen nicht in dem betreffenden Stadtbezirk zwingend wohnen, sollten sich aber „ganz gut auskennen“, so Julia Raphaela Müller vom Kulturbüro der Stadt. Ortsheimatpfleger*innen sind die Ansprechpartner*innen, wenn es gilt, schützenswerte Dokumente von Familien oder auch Objekte aus Häusern zu sichten, diese zu dokumentieren und aufzubewahren oder auch an Archive oder Museen zu vermitteln. Sie erstellen Chroniken und beschäftigen sich mit der Geschichte ihres Stadtbezirks. Seit Ende August 2021 hat Minden mit Jürgen Sturma (auch Ortsheimatpfleger in Leteln) wieder einen Stadtheimatpfleger.


Die ehrenamtlich tätigen Heimatpfleger*innen der Stadt Minden sind Teil eines Netzwerkes zur Heimatpflege, zu dem nicht nur die örtlichen Heimat- und Kulturvereine gehören, sondern auch das Kommunalarchiv Minden, das Mindener Museum, der Mindener Geschichtsverein, der Kreisheimatbund, der Rat der Heimatpflege im Kreis Minden-Lübbecke, der Westfälische Heimatbund, die Westfälische Vereinigung für Volkskunde, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und viele weitere Institutionen, Vereinigungen und Personen.

Kontakt: Kulturbüro der Stadt Minden, Julia Raphaela Müller, Telefon 0571 89-765, jr.mueller@minden.de, oder Stadtheimpfleger Jürgen Sturma, Telefon 0571 911 946 05, Stadtheimatpfleger@web.de

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