Der Verkehrsversuch aus dem Sommer 2024 an der Hufschmiede sorgt nun für erste Veränderungen in der Altstadtstraße. Hier beginnen am Mittwoch, 24. September, Demarkierungsarbeiten von Parkflächen auf der Nordseite, wie der Bereich Verkehr der Stadt Minden ankündigt. Schon jetzt seien Halteverbotsschilder zur Vorbereitung der Maßnahme aufgestellt worden. Die im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verkehr im Mai 2025 für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellte Veränderung in der Straße „Hufschmiede“ werde damit umgesetzt.
Vorausgegangen war ein vor allem von Anlieger*innen, aber auch von der Politik geäußerter Veränderungswunsch in der Straße zu Gunsten von mehr Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig sollte auch die Nahmobilität gefördert werden und trotzdem Parkraum erhalten bleiben, wie Projektleiter Volker Kroppenstedt (Bereich Verkehr) erläutert. Die derzeit nördliche Parkaufstellung wird nun größtenteils auf die Südseite verlegt, so dass einzelne Parkplätze - analog dem 2024 gelaufenen Verkehrsversuch - unter anderem für die Außengastronomie zur Verfügung stehen. Laut Stadt Minden haben verschiedene Gastronomen bereits angekündigt, im kommenden Jahr eine Sondernutzung zu beantragen und für die Fläche Sitzmöbel anfertigen zu lassen.
Sofern alles wie geplant ablaufe, könne dann in der 40. Kalenderwoche, also Anfang Oktober, mit der Neumarkierung der Parkflächen auf der Südseite begonnen werden. Die Arbeiten seien witterungsabhängig. Innerhalb dieser Zeit werde das Parken in der Hufschmiede stärker eingeschränkt sein, kündigt der Bereich Verkehr an. In diesen beiden Wochen stehen nur die unteren vier markierten Parkplätze nahe der Handwerkersäule zur Verfügung. Zudem könne es tagsüber etwas laut und staubig werden, so Kroppenstedt.
In der Altstadtstraße „Hufschmiede“ gab es vom 12. Juni bis 7. August 2024 einen Verkehrsversuch. Dieser hatte zum Ziel, den Durchgangsverkehr zu reduzieren und den gastronomischen Betrieben im Bereich von Parkbuchten attraktive Flächen mit Sitzmöbeln zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieses Verkehrsversuches wurde auch geprüft, wie dabei die Aufenthaltsqualität erhöht sowie der Fuß- und Radverkehr künftig gefördert werden kann. Für den Verkehrsversuch wurden verschiedene Möbel – wie Bänke, weitere Sitzgelegenheiten, Blumenkübel und Fahrradständer - provisorisch aufgestellt. Diese hatte sich die Stadt Minden vom „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ ausgeliehen. Während der Testphase war die Hufschmiede aber weiterhin befahrbar - nur wurde der Verkehr durch die aufgestellten Möbel, Kübel und Ständer verlangsamt.
Die Straße ist Bestandteil eines verkehrsberuhigter Bereiches, der bereits in der Marienstraße beginnt. Das bedeutet für alle Verkehrsteilnehmer*innen, Schrittgeschwindigkeit zu fahren. In einem verkehrsberuhigten Bereich sind Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Fahrzeuge gleichberechtigt. Die Hufschmiede ist eine Einbahnstraße. Radfahrer*innen dürfen die Straße auch entgegen der Fahrtrichtung befahren. Auch für sie gilt, dass sie hier vorsichtig fahren müssen. Mit in den Blick wollte der Bereich Verkehr mit dem Verkehrsversuch auch rücken, dass es von der Hufschmiede kommend nicht erlaubt ist, geradeaus in die Hahler Straße zu fahren, was viele Autofahrer*innen – zum Unmut der Anwohner*innen dort - häufig missachteten.
Der Versuch Hufschmiede war „ergebnisoffen“. Er sollte auch zeigen, ob Kompromisse möglich sind: etwas weniger Verkehr und Parken, dafür etwas mehr Leben, von der die Geschäfte und die Gastronomie profitieren.