Bis zum 2. Oktober ist im Mindener Museum die Jubiläumsausstellung „Sammelsurium?! Über 100 Jahre Sammeln, Bewahren, Ausstellen“ zu sehen. 100 Jahre sind seit der feierlichen Wiedereröffnung des Mindener Museums vergangen. Ein guter Anlass, die Geschichte des Museums genauer zu beleuchten. In der Ausstellung werden 100 Objekte aus den vielfältigen Sammlungsbereichen des Museums gezeigt. Bis zum 2. Oktober stellt das Museum jede Woche ein Exponat aus der Ausstellung vor.
Das dritte Objekt der Vorstellungsreihe ist ein Einbaum aus der Zeit um 1525. Einbäume waren Schwimmkörper, die über die großen Löcher durch Hölzer miteinander verbunden waren. Durch die kleineren Löcher wurden vermutlich Seile gezogen, die Bretter als Ladefläche miteinander verbanden. Man nimmt an, dass die Einbäume als Fähren zum Transport von Tieren und Waren über die Weser genutzt wurden.
1911 wurden bei Ausschachtungsarbeiten für eine Kanalbrücke des heutigen Mittellandkanals am linken Weserufer zwei Einbäume im Boden gefunden. Auf einem historischen Foto sieht man Friedrich Langewiesche (1867-1958) aus Bünde mit den Fundstücken vor der Scheune der Familie Dammeyer, Marienstraße 68. 1912 wurden noch weitere Bruchstücke eines dritten und vierten Einbaums bei den Grabungsarbeiten gefunden. Langewiesche als Bodendenkmalpfleger berichtete in den Jahren 1911-12 in den Ravensberger Blättern für Geschichts- und Volks- & Heimatkunde über die Funde. In den 1980er Jahren wurde eine dendrochronologische Analyse an diesem Einbaum vorgenommen. Die Altersbestimmung ergab eine ungefähre Datierung um das Jahr 1525. Bereits unmittelbar nach der Gründung 1912 bis zur Sanierung des Museums 2010 wurden im Keller des Hauses 23 Einbäume und Boote präsentiert. Nach über 10 Jahren ist einer der Einbäume nun endlich wieder in einer Ausstellung zu sehen. Bis zum 2. Oktober kann das beliebte Exponat bestaunt werden. Das Museum ist Di-So von 12-18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen per E-Mail an museum@minden.de oder telefonisch unter +49 571-9724020.