Auf Bewegung, Spaß und Spiel in der neuen Halle können sich die Schüler*innen und Lehrer*innen des Ratsgymnasiums schon jetzt freuen. Hell und modern, mit bodentiefen Fenstern und neuer Technik ausgestattet, gibt der Neubau aktuell einen Eindruck, welches Sporterlebnis die künftigen Nutzer*innen einmal haben werden. Die Einfeldhalle, Duschen und Umkleiden, der Sportergänzungsraum und der Seminarraum sollen voraussichtlich Ende 2023 fertig sein. Das stellte Projektleiter Horst Meyer von der städtischen Gebäudewirtschaft am vergangenen Montag, 3. Juli, in Aussicht.
Bei einer Baustellenbesichtigung überzeugten sich der Beigeordnete für Finanzen und Gebäudewirtschaft, Norbert Kresse, und der Leiter des Bereiches Gebäudewirtschaft, Jörn Schunk, über den Baufortschritt. Die dunkel verklinkerte Fassade ist im unteren Bereich fast fertig. Im oberen Bereich wird der Bau gerade mit grünen HPL-Platten (Abkürzung englisch für: High Pressure Laminate) verkleidet – passend zum jüngsten Schulanbau des „Rats“ am Glacis. Die Dachdecker sind sehr aktiv und auch die Technik ist so gut wie fertig installiert. Aktuell trocknet der Estrich in den Sanitärbereichen mithilfe der Fußbodenheizung.
Die Arbeiten liegen coronabedingt und aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine, der zu Materialengpässen geführt hat, allerdings nicht mehr im Zeitplan. „Die deutschlandweit auftretenden Kostenexplosionen am Bau haben auch dieses Projekt - über alle Gewerke hin - hart getroffen“, berichtet Jörn Schunk. Waren die Planer anfangs noch von Projektkosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro ausgegangen, rechnet Beigeordneter und Stadtkämmerer Norbert Kresse aktuell mit 4,6 Millionen Euro - trotz unveränderter Planung.
Der Förderverein der Schule unterstützt den Neubau mit 150.000 Euro für die höherwertige Innenausstattung, die schwerpunktmäßig in Kultur- und Tanzangebote fließen sollen – entsprechend dem Profil der Schule. Das Geld wurde unter anderem auch bei Unternehmen eingeworben.
Die bodentiefen Fenster auf der Westseite – auch ein Wunsch der Schule - müssen innen mit einer durchsichtigen Prallschutzwand aus speziellem Glas und Schwingungsdämpfern ausgestattet werden. „So etwas haben wir noch nie verbaut“, sagt Projektleiter Meyer. Die Scheiben bestehen - auch außen - aus Sicherheitsglas, damit sie künftig auch sehr hart geschossenen Bällen und kräftigen Schülern in Bewegung Stand halten.
Die Fenster ermöglichen einen Blick ins Grüne und auch auf den Kunstrasenplatz, der nach der Fertigstellung der Halle erneuert wird. In der modernen Halle senken sich künftig die Basketballkörbe von der Decke herab. Die Halle erhält als Besonderheit unter anderem einen Aktionsbereich mit einer Kletterwand, zwei Multischaukeln und zwei Slacklines. Für Wärme sorgen im Winter Deckenstrahlheizungen. Die Wärmeversorgung der Sporthalle beruht auf einer in Teilen durch eine eigene Photovoltaikanlage versorgten Wärmepumpe sowie einem zusätzlichen Fernwärmeanschluss.
Die Halle an der Ecke Rodenbecker Straße/Schwichowwall wird 1.135 Quadratmetern Nutzfläche inklusive dem separat nutzbarem Gymnastik- und Seminarraum haben. Die künftigen Nutzer*innen können die Halle über zwei Eingänge erreichen – vom Süden und vom Norden her. Fahrradabstellplätze sind im Nordwesten geplant. Aktuell wird die Halle an die bestehenden Versorgungsleitungen und Kanäle angeschlossen. Dafür musste die Rodenbecker Straße im Einmündungsbereich zum Schwichowwall voll gesperrt werden. Die Arbeiten sollen noch bis zum 22. Juli dauern.
Die moderne Sporthalle befindet sich in der Mindener Altstadt und soll künftig eine offene Sportstätte für das gesamte Quartier werden. Neben dem Schulsport kann es im Gymnastikraum Tanz und auch Angebote von Vereinen wie zum Beispiel Yoga-Kurse geben. Schon vor dem Bau gab es Kooperationen mit der Juxbude, der Volkshochschule (VHS), der Eine-Welt-Schule sowie mit anderen Nachbarn. Der neue Seminarraum wird mit Bild- und Filmpräsentation für zum Beispiel Bewegungsanalyse ausgestattet. Dieser kann auch von der VHS für Kurse genutzt werden.
Der Neubau ist notwendig geworden, weil das Vorgänger-Modell „in die Jahre“ gekommen war. Die Fassade hatte Risse, was zu einem großen Problem führte. Daran erinnerte Bürgermeister Michael Jäcke in seinem Grußwort beim Richtfest Mitte November 2022. Er bekräftigte vor gut einem halben Jahr auch die Entscheidung der Stadt, diese Halle neu zu bauen. „Es ist richtig, dass wir das Projekt auch in schwierigen Zeiten angegangen sind und weiter vorangetrieben haben“, so der Bürgermeister.