Am kommenden Samstag, 6. Mai, feiert die Stadt Minden in einem Festakt für geladene Gäste das 50jährige Bestehen der Gebietsreform. Aus diesem Anlass ist der Eintritt in das Mindener Museum und in die aktuelle Sonderausstellung „Von Abwasser zu Zweitwohnsitzsteuer. 50 Jahre Gebietsreform Minden-Lübbecke“ frei. Am Mittwoch, den 10. Mai, findet dann um 12.45 Uhr die nächste öffentliche Führung durch die Sonderausstellung statt.
Während der halbstündigen Mittagspausenführung begeben sich die Besucher*innen auf einen Streifzug durch die Geschichte der Gebietsreform. In vielen Bundesländern, darunter in Nordrhein-Westfalen (NRW), entstanden Mitte der 1960er Jahre Pläne zu einer Neugliederung der kommunalen Landschaft. Ziel war es, die Leistungsfähigkeit der Kommunen deutlich zu verbessern. Damit wollte NRW gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen. Dazu sollten kleine Gemeinden ihre Selbstständigkeit verlieren, Ämter aufgelöst und die kommunalen Grenzen neu zugeschnitten werden. Diese Pläne wurden vielerorts höchst emotional diskutiert. Lokale Politiker*innen fürchteten eine wachsende Distanz zwischen ehrenamtlicher Politik und hauptamtlicher Verwaltung. Viele Bürger*innen sorgten sich um eine immer größere und anonymere Bürokratie. Für sie bedeutete die Gebietsreform einen Identitätsverlust. Mit dem Bielefeld-Gesetz trat die kommunale Neugliederung im Raum Minden-Lübbecke zum 1. Januar 1973 in Kraft. Die Führung beleuchtet die Geschichte dieser einschneidenden Reform, die unseren Alltag bis in die Gegenwart prägt.
Pro Person kostet die Führung 3,50 Euro. Darin enthalten sind Eintritt und Führungsgebühr.