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Dänen erfahren mehr über das „nachhaltige Minden“


„Kære venner fra Gladsaxe. Velkommen til Minden.“ Mit einer Begrüßung auf Dänisch überraschte Bürgermeister Michael Jäcke jetzt eine 25-köpfige Gruppe aus Mindens Partnerstadt Gladsaxe. Jäcke empfing die Dänen vergangene Woche im Großen Rathaussaal. Begrüßt wurden sie auch von der Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung Internationaler Städtepartnerschaften (GeFIS), Ute Hannemann. Im Anschluss hielt Stadtentwicklerin Ivona Čalić einen rund halbstündigen Vortrag auf Englisch zum Thema „Wie nachhaltig ist die Stadt Minden?“, zu dem es auch interessierte Nachfragen gab. Jäcke und Čalić und Ulrich Hartmann (GeFIS ) hatten im November 2022 eine Nachhaltigkeitskonferenz in Gladsaxe besucht.

„Ich war sehr beeindruckt davon, wie intensiv Sie in Gladsaxe die UN-Nachhaltigkeitsziele leben“, sagte Jäcke an die dänischen Gäste gerichtet. Auch Mindens jetzt verabschiedete Stadt-Strategie orientiere sich an den „Sustainable Development Goals“ (SDG) der Vereinten Nationen (UN). Diese Ziele haben „auch für uns einen hohen Stellenwert“, unterstrich der Bürgermeister. Globalisierung, Klimawandel, die Umweltverschmutzung in Form von Plastikmüll in den Flüssen und Weltmeeren sowie schwindende natürliche Ressourcen zwingen auch Kommunen und ihre Bürger*innen zu einem gemeinsamen Handeln.  

In Minden wurden bereits zahlreiche Diskussionen zu den Millenniumszielen der UN geführt. Es gibt seit einigen Jahren einen Beirat für „Nachhaltige Entwicklung und kommunale Entwicklungszusammenarbeit“, der sich aus politischen Vertreter*innen, Verwaltungsmitarbeiter*innen und Akteur*innen der Nachhaltigkeitsszene zusammensetzt. In dem Gremium wurden und werden auch neue Projekte entwickelt, wie Ivona Čalić berichtet. Und weiter: „Der Beirat hat die Aufgabe, Themen aus der Stadtgesellschaft und in die Stadtgesellschaft zu tragen.“ Es seien dadurch auch Synergieeffekte entstanden.

Minden ist seit 2015 „Fairtrade Town“ und unterstützte in dieser Funktion auch die Bewerbung des Kreises Minden-Lübbecke im Jahr 2021 als „Fairtrade Kreis“. Im Rahmen des fairen Handels gab es Aktionen, wie eine SDG-Rallye oder auch die Verteilung von Fairtrade-Orangen aus Rosarno an Bedürftige über die „Mindener Tafel“. Der Verein SOS Rosarno in Kalabrien kauft die Orangen direkt von den Bäuerinnen und Bauern, sodass diese zu einem fairen Preis entlohnt werden. Das „Welthaus“ war bei dieser Aktion 2022 der städtische Fairtrade-Projektpartner, so Čalić.

Im Folgenden stellte die Stadtentwicklerin das Nachhaltigkeits-Projekt „Wandeltage“ vor, die alljährlich zusammen mit dem Netzwerk.17 plus organisiert werden. Diese strahlten weit auch in das Umland aus. Sogar die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf habe das Konzept der „Wandeltage“ in Minden-Lübbecke im vergangenen Jahr übernommen. Darüber hinaus habe Minden die Resolution „Agenda 2030“ verabschiedet. Damit habe die Stadtverordnetenversammlung ihre Bereitschaft signalisiert, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen und Maßnahmen bis 2030 umzusetzen. Die Stadt Minden helfe über ihr Handeln, die SGDs in die Zivilgesellschaft zu tragen, so Čalić weiter.

Über allem stehe die Stadtstrategie, die ein Kompass für das Handeln von Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft in den nächsten zehn Jahren sei. Die 17 SDGs der UN wurden mit den zehn Strategiefeldern in Minden verknüpft. Zukunftsorientierte Aktivitäten seien hier beispielsweise der „European Energy Award“, wo Minden aktuell den Gold-Status anstrebt, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, die fast energieautark arbeitende Kläranlage, das niederschwellige „Stadtteilmütter-Projekt, ein integriertes energetisches Energiekonzept im Stadtbezirk Rechtes Weserufer und auch Müllsammelaktionen in den Quartieren.

Die Gäste aus Dänemark bedachten den Vortrag mit einem langanhaltenden Applaus und wollten unter anderem Näheres über das Stadtteilmütter-Projekt und das Ausleihen von Lastenfahrrädern wissen, „die eine echte Alternative zum Auto darstellen“, meint Jäcke, der sich als Rad fahrender Bürgermeister „outete“. Delegationsleiter Christian Hindrichs überreichte abschließend zwei Geschenke und bedankte sich für die Gastfreundschaft. An den Besuch im Rathaus schloss sich für die Gruppe ein Stadtrundgang und eine Shopping-Tour an.


Die Gladsaxer*innen waren im Rahmen einer vom Freundschaftsverein Gladsaxe organisierten sechstägigen Reise in Minden zu Gast. Hier unternahmen sie neben dem Stadtrundgang eine Fahrt mit der „Weißen Flotte“ und besuchten das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica. Die „Farewell Party“ zum Abschluss in einem Mindener Restaurant, an der auch Bürgermeister Michael Jäcke teilnahm, richtete die GeFIS für die Gäste aus. Zum Programm der Dänen gehörten darüber hinaus Besuche von überregional bekannten Sehenswürdigkeiten, wie das Hermannsdenkmal, die Externsteine und das Museum in Kalkriese (Schlacht am Teutoburger Wald).

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