„Man muss eben auch mal runter vom Sofa“, sagt Heidemarie Bierbaum. Sie ist die Vorsitzende des Mindener Seniorenbeirates und will mit ihrer Aussage aufrütteln und zum Mitmachen animieren. Gesucht werden engagierte Mindenerinnen und Mindener, die sich in ihrer freien Zeit für den Seniorenbeirat einsetzen wollen. Es geht darum die eigene Stadt mitzugestalten, unterstützt Barbara Eifert, Wissenschaftliche Beratung der Landesseniorenvertretung NRW e. V.
Sie verdeutlicht, dass das Alter vielseitiger geworden ist. „Früher war man mit dem Eintritt in das Rentenalter alt, heute ist das ganz anders. Menschen in den 60er Jahren sind vital, die haben Lust noch etwas zu erleben und wollen mitreden“, hebt Eifert hervor.
Der Seniorenbeirat sucht Mitglieder, die sich einbringen möchten. Der Beirat ist ein Gremium, das sich speziell mit den Anliegen und Interessen der älteren Bevölkerung befasst. Solche Beiräte gibt es auf kommunaler, regionaler und manchmal auch auf nationaler Ebene. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Politikgestaltung und -beratung, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der älteren Generation berücksichtigt werden.
Wie das am besten gelingen kann, haben rund 40 Teilnehmende bei der Fachtagung im Treffpunkt Johanniskirchhof diskutiert. „Was wollen und brauchen wir für unsere Stadt?“, „Was wollen und brauchen wir, damit Menschen im Seniorenbeirat mitmachen?“ und „Wie kann die Digitalisierung die Arbeit des Seniorenbeirates unterstützen?“ – auf diese Fragen wurden Antworten gesucht und gefunden.
Ein Wunsch ist, dass mehr Raum für Kommunikation und Austausch geschaffen wird. Dazu könnten unter anderem digitale und analoge Plattformen hilfreich sein, die einen Überblick über Veranstaltungen und Termine geben. Außerdem sollten Erfolge, die der Seniorenbeirat erzielt hat, besser nach außen getragen werden und die Öffentlichkeitsarbeit besser aufgestellt sein. Der Digitalisierung sollten ältere Menschen, neben aller Skepsis, unvoreingenommen und offen gegenüberstehen – sie bietet die Chance sich beispielsweise öfter digital zu treffen.
Ulrike Kaiser, Fachkraft für Seniorenbelange bei der Stadt Minden, zum Fachtag: Mit den Ergebnissen wird der Seniorenbeirat jetzt gut weiterarbeiten können. Im nächsten Jahr wird das Gremium neu gewählt und die Hoffnung ist neue, motivierte Mitglieder dafür zu gewinnen. Denn nur ein lebendiger und breit aufgestellter Beirat kann die Interessen und Bedürfnisse älterer Menschen in der Gesellschaft und Politik vertreten.
Er hilft dabei, eine altersfreundlichere Umgebung zu schaffen und die Lebensqualität der Seniorinnen und Senioren zu verbessern. Außerdem macht es Spaß gemeinsam etwas zu bewegen und immer wieder Neues dazuzulernen. Mitmachen können Mindenerinnen und Mindener, die 60 Jahre oder älter sind. „Die aktive Beteiligung älterer Menschen an politischen Prozessen stärkt die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, fasst Kaiser zusammen.