Man kennt sie vielleicht aus anderen Städten: Blumenbälle, Gießkannen, Schirme oder Schmetterlinge, die über den Köpfen in Fußgängerzonen baumeln. Nun bekommt auch Mindens Innenstadt eine farbenfrohe Sommerdekoration. Die Bäckerstraße und die Obermarktstraße werden mit 60 bunten Bällen („Organic Balls“) in blau, grün und rot aufgewertet. Wirtschaftsförderin Sigrun Lohmeiner und Innenstadtmanager Johannes Schneider stellten das Projekt jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen vor.
Die Bälle sollen vor allem die Aufenthaltsqualität in der Fußgängerzone erhöhen, für mehr Lebendigkeit und auch für mehr „Shopping-Spaß“ sorgen. Sigrun Lohmeier verspricht sich von dem Projekt „einen Mehrwert für den Handel und die Gastronomie in der Innenstadt“. Von der Attraktivität öffentlicher Räume profitierten aber nicht nur die Geschäfts- und Lokalinhaber*innen, sondern auch die Einwohner*innen und die Gäste der Stadt. „Dekorationen erzeugen eine Wohlfühlatmosphäre und ein Willkommensgefühl“, hebt Lohmeier hervor.
In dem Projekt arbeitet die Stadt Minden mit dem Unternehmen MK Illumination zusammen, bei dem die Deko-Elemente - nach einer Markterkundung - bestellt wurden. Die Lieferung werde in Kürze erwartet, so Lohmeier. Dann sollen die Bälle in den Logo-Farben der Stadt an den Überspannungsseilen, die in der Adventszeit auch die Weihnachtsbeleuchtung tragen, aufgehängt werden. „Dabei galt es im Vorfeld, optimale Bereiche zu finden, die möglichst lange Sichtachsen bieten“, wie Innenstadtmanager Schneider berichtet. Die Objekte sollen versetzt hängen. In der Obermarktstraße gibt es die Herausforderung, dass auch die Straßenbeleuchtung an den Seilen hängt, die für die Sommerdekoration genutzt werden sollen. Daher können nicht alle Überspannungen dort genutzt werden.
Die Bälle haben unterschiedliche Größen – mit einem Durchmesser von 60 beziehungsweise 80 Zentimetern. Sie könnten nachts auch beleuchtet werden, was aber die Kosten und den Aufwand der Installation deutlich erhöht hätten, antwortete Johannes Schneider auf eine Frage eines Ausschussmitgliedes. Für die einmalige Anschaffung inklusive des Transportes schlagen rund 14.000 Euro zu Buche, die jährliche Auf- und Abhängung wurde mit zunächst 11.000 Euro berechnet. „Es könnten sich noch Synergieeffekte in Zusammenhang mit der Weihnachtsbeleuchtung ergeben, was die wiederkehrenden Kosten mindern könnte“, so Schneider. Für das Befestigungsmaterial fallen 250 Euro an. Die Montage soll noch im Juni erfolgen.
In den folgenden Jahren soll die Sommerdekoration vom Frühjahr bis Mitte November hängen. Danach installiert ein beauftragtes Unternehmen die Weihnachtsbeleuchtung, die immer zum Start des Weihnachtsmarkes am Dienstag vor dem 1. Advent angeschaltet wird. Die 60 „Organic Balls“ werden an 14 Überspannungen in der Bäckerstraße und an sechs in der Obermarktstraße hängen. Lohmeier und Schneider haben bereits Gespräche mit den Nachbarstädten Bad Oeynhausen und Lübbecke aufgenommen, die ebenfalls ihre Innenstädte bereits mit Objekten dekorieren beziehungsweise dekorieren wollen (Lübbecke). „Die Deko-Objekte könnten untereinander getauscht werden, um Abwechslung zu schaffen“, so Lohmeier.
Das Projekt wurde von den Mitgliedern des Fachausschusses durchweg positiv aufgenommen, wenn auch einige sich beleuchtete Kugeln gewünscht hätten. „Im Sommer ist es durchweg hell, wenn die Geschäfte geöffnet haben und sich viele Menschen in der Fußgängerzone aufhalten“, argumentierte Schneider. Ausschussvorsitzender Ulrich Luckner bedankte sich für die Präsentation und fasste abschließend zusammen: „Das peppt die Innenstadt auf und macht sie belebter.“