Luftbild rechtes Weserufer

Entwicklung Rechtes Weserufer

Zukunft Rechtes Weserufer 

Rechtes Weserufer - urbane Zukunft gestalten


Hintergrund zur Entwicklung des rechten Weserufers

Das rechte Weserufer ist ein ganz besonderes Viertel: es liegt zwischen dem Mittellandkanal, Bahnhof und Kanzlers Weide. Augenfällig sind die drei alten Festungsanlagen – Fort A, B und C – die auf dem Gelände zu finden sind. Das Fort A wird im Sommer von der Tucholsky Bühne als Veranstaltungsort genutzt. Zwischen diesen Punkten finden sich viele Brachflächen und alte Industrieflächen. Nur selten gibt es in der Nähe von Innenstädten ein so großes Gebiet mit so viel Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten.

Deswegen hat die Stadt Minden beschlossen, für das Gebiet ein „Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept“ (ISEK) zu erarbeiten. Kurz gesagt heißt das, dass anhand konkreter Maßnahmen aus verschiedenen Bereichen die Entwicklung des Quartiers positiv beeinflusst werden soll. Dabei müssen die Planenden auf verschiedene Vorgaben Rücksicht nehmen: Viele der historischen Gebäude stehen unter Denkmalschutz und müssen erhalten werden, auch wenn sie auf andere Art genutzt werden als bisher. Das Areal soll gute Wohnbedingungen bieten, aber auch als Ausflugsziel interessant bleiben. Natur- und Hochwasserschutz spielen eine wichtige Rolle, genau wie der Wunsch, die einzigartige urbane Atmosphäre zu stärken.

Zuständig für die Erstellung des Konzeptes sind die Büros complan Kommunalberatung GmbH und A24 Landschaft. An dem Prozess wirken viele Akteure, die im Quartier schon jetzt aktiv sind, und Expert*innen aus verschiedenen Fachgebieten mit. Am 10. Juli 2019 wurde das Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt und am 12.12.2019 von der Stadtverordnetenversammlung förmlich als Stadtumbaugebiet nach § 171b BauGB festgelegt. Die förmliche Festlegung ist die Voraussetzung um Städtebaufördermittel beantragen zu können.

Vorgehen im Projekt


Hier sehen Sie unsere Antworten auf häufig gestellte Fragen

  • Wieso wird nach 2002 und 2011 ein weiteres Konzept für den Stadtraum erstellt?

    Diese früheren Konzepte beschäftigten sich mit einzelnen Gebieten wie der Weserwerft und dem Güterbahnhof. Um nicht nur in bestimmten Gegenden Entwicklung zu ermöglichen und eine Gesamtstrategie zu formulieren, wurde der Untersuchungsraum erheblich vergrößert. In diesem Konzept werden auch viele besondere Gebäude und Bereiche der Landschaft betrachtet, die das Quartier prägen und wichtig für eine umfassende Strategie sind. Die bisherigen Pläne, Ideen und Konzepte werden in die jetzt stattfindende Entwicklung einbezogen.

    Kurz gefasst: Das neue Konzept betrachtet das Rechte Weserufer als ein großes zusammenhängendes Quartier. Pläne für Wohnen, Verkehr und Freizeit sollen nachhaltig und möglichst umfassend mit vielen Beteiligten entwickelt werden.

    In der Vergangenheit war zudem die Finanzierung schwierig. Ziel ist es daher, ein Gesamtkonzept zu entwickeln, mit dem wir Städtebauförderungen beantragen und Investoren Entwicklungsprojekte eröffnen können. Dafür müssen auch Haushaltsmittel bereitgestellt werden.

  • Warum ist eine Aufwertung des rechten Weserufers notwendig?

    Das rechte Weserufer ist ein vielseitiges Quartier mit vielen alten und zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden. Diese müssen instandgesetzt und erhalten werden. Durch die Nähe zur Innenstadt und die Weser ist das Gebiet für sehr viele Nutzungen interessant und hat enormes Potenzial. Dennoch hat das rechte Weserufer ein negatives Image.  Auch das soll sich durch die zu planenden Maßnahmen und neue Impulse ändern.

  • Ist das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) eine Erweiterung des Masterplans Innenstadt?

    Nein. Der in der Umsetzung befindliche Masterplan konzentriert sich auf die städtebauliche Situation und die Aufwertung des historischen Stadtkerns. Trotz der Nähe zur Innenstadt wird das rechte Weserufer als eigenes Gebiet betrachtet. Dabei werden natürlich die Zusammenhänge, zum Beispiel im Bereich Verkehr oder auch im Denkmalschutz, berücksichtigt. Beim Verkehr bedeutet das zum Beispiel die Verbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt.

  • Warum hat bisher keine Entwicklung stattgefunden, um das Gebiet zwischen Weser und Bahnhof aufzubessern?

    Kleinere Entwicklungen finden bereits statt und auch Rahmenbedingungen haben sich in der Zwischenzeit verändert. Zum Beispiel wurden die Straßen und Kanäle in der Laxburg saniert und auf Kanzlers Weide wurden viele neue Freizeitmöglichkeiten geschaffen. Damals fehlte für die Umsetzung zudem ein politischer Beschluss. Heute haben wir andere Rahmenbedingungen, andere Bedarfe und  einen politischen Beschluss. Oft ist es auch eine Frage des richtigen Zeitpunktes.

    Unterschiede zwischen 2011 und heute, ein paar Beispiele:

    + Auf dem Gelände der Weserwerft gab es in 2011 zum Beispiel noch keine Nachfrage nach Wohnbebauung. Heute wird das anders beurteilt.

    + Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ist erst seit einiger Zeit in städtischer Hand, was uns heute neue Entwicklungsmöglichkeiten gibt.

    + Die Bahnhofskaserne wurde zwischenzeitlich zwangsversteigert. Dem damaligen Käufer fehlte jedoch ein passendes Entwicklungskonzept für das Gebäude. Inzwischen wurde die Bahnhofskaserne von einem anderen Investor erworben. 

    + Mit dem Hof- und Fassadenprogramm können Eigentümer*innen finanzielle Unterstützung für Fassadensanierungen oder Innenhofbegrünungen erhalten

    + Das Gebiet wurde in das Bund/Länder-Programm "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" der Städtebauförderung aufgenommen. Die Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln ist somit gegeben und es wurden bereits Förderbescheide für einzelne Maßnahmen ausgestellt.

    Klar ist: Ein Entwicklungskonzept setzt die Stadt nicht alleine um. Wir können notwendige Rahmenbedingungen schaffen und Akteur*innen motivieren zu investieren und Projekte in dem Bereich mit uns zu entwickeln: Ob mit Hilfe von Bund und Land im Rahmen von Förderungen, privaten Investoren oder ehrenamtlichem Engagement.

  • Welche Grundstücke in dem Gebiet gehören der Stadt Minden?

    Städtisches Eigentum sind unter anderem:

    • größere Flächen wie der Bereich der alten Weserwerft,
    • der ehemalige Güterbahnhof,
    • Kanzlers Weide
    • Fort A und Fort C
    • der Bereich um die alte Hafenschule

    Zusätzliche kleine Flächen wie die Kleingartenanlagen westlich des Schwarzen Wegs zählen auch zu den Liegenschaften der Stadt. Die Stadt plant weitere Flächen im Sinne der Stadtentwicklung zu erwerben.

  • Beeinflussen oder beeinträchtigen die Überschwemmungsgebiete der Weser die Entwicklung des rechten Weserufers?

    Die Entwicklung des rechten Weserufers wird in Teilbereichen von den Überschwemmungsgebieten beeinträchtigt. Im Bereich der Weserauen und der alten Weserwerft ist im besonderen Maß auf den Hochwasserschutz zu achten. Dennoch können in diesen Räumen Veränderungen stattfinden.

  • Welche Nutzungen sind in der Bahnhofskaserne geplant?

    Zurzeit gibt es noch keine konkreten Nutzungspläne. Die Gebäudestruktur ist jedoch sehr vielseitig nutzbar. Daher gibt es viele Optionen, die sich der Investor offen hält. Vom Hotel über Wohnungen/Studentenwohnungen und Büroräume im unteren Bereich des Gebäudes bis hin zur kleinen Gastronomie oder einem Seniorenheim kann sich der Investor vieles vorstellen. Nach den ersten notwendigen Maßnahmen wird der Investor zunächst unterschiedliche Konzepte erstellen und prüfen.

  • Welche Angebote werden ergänzend zum Weserstrand auf den Weserauen entwickelt?

    Neben der Disc-Golf Anlage, den Beachvolleyballfeldern und dem Weserstrand sind weitere Freizeitangebote denkbar. Entlang des Weserufers könnte eine Fuß- und Radwegeverbindung geschaffen werden, um die Weserauen erlebbar und zugänglich zu machen. Das feste Aufstellen von Spielgeräten ist nicht möglich im Überschwemmungsgebiet. Jedoch wird versucht über Alternativen, wie z.B. der Einsatz des Spielmobils, diese Bedarfe ein Stück weit zu erfüllen.

  • Wie wird die Erreichbarkeit der Innenstadt verbessert? Gibt es eine andere Taktung bei den Bussen?

    Eine Ringbuslinie, die den Bahnhof, verschiedene Mindener Unternehmen, die Innenstadt und den Campus verbindet, wurde 2019 eingerichtet. Infos dazu finden Sie unter mindenbus.de. Die Taktungen der Busse wurde ebenfalls verbessert. Allerdings ist es laut mhv (Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft) nicht vollständig umsetzbar die Taktung der Schiene mit den Bussen zu verknüpfen.

    Weitere Empfehlungen zur zukünftigen Verkehrsgestaltung sollen in einem multimodalen Mobilitätskonzept zusammengefasst werden. Hier ist es wichtig, alle aktuellen Planungen zu berücksichtigen.

  • Was geschieht mit dem Fort C?

    Das Fort C ist inzwischen brandschutzrechtlich ertüchtigt, so dass Veranstaltungen dort wieder möglich sind. Das Mindener Bürgerbataillon nutzt zurzeit die Räume und kümmert sich auch um die Pflege der Außen- und Grünanlagen.

  • Wie sah der Beteiligungsprozess zum ISEK aus?

    2017 haben die Planungsbüros zu den Schwerpunkthemen Wohnen, Wirtschaft, Freizeit und Verkehr Expertenworkshops mit Akteur*innen vor Ort sowie städtischen Fachleuten durchgeführt. Zum Beispiel hat ein Workshop zum Thema Freiraum stattgefunden, bei dem unter anderem das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA), der Sportverein SV 1860 Minden, die Weserfreunde und das Sportbüro eingebunden waren. Ein Workshop mit Akteur*innen der Wirtschaft fand im Rahmen eines Wirtschaftsdialogs statt.

    Den Aktionstag Stadt, Land, Fluss haben wir ebenfalls als Expertenworkshop betrachtet, weil wir hier die Möglichkeit hatten, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen und weitere wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.

  • Wann ist mit den ersten konkreten Maßnahmen zu rechnen?

    Am Ende des ISEK sollen konkrete Maßnahmen und Prioritäten sowie ein Finanzierungskonzept stehen, sprich ein klarer Fahrplan für das rechte Weserufer. Hierfür wird dann ein Städtebauförderantrag gestellt. Dieser Prozess dauert eine gewisse Zeit, da auch andere Behörden beteiligt werden müssen. Die Umsetzung wird schrittweise in den kommenden Jahren erfolgen – abhängig natürlich von den finanziellen Möglichkeiten als auch der Bereitschaft von den eingebundenen Akteur*innen.

Infoplakate zu den Projekten auf dem rechten Weserufer


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