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Aufwertung des Glacis kann beginnen – Stadt erhält den kompletten Fördersatz


Gute Nachrichten für die Stadt Minden. Der erste Abschnitt zur Aufwertung des Glacis wurde in das Städtebauförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) aufgenommen. Das hat Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, jetzt bekannt gegeben. Insgesamt werden in diesem Jahr landesweit 232 Projekte mit 336,6 Millionen Euro unterstützt. Minden erhält davon 633.000 Euro für die weitere Entwicklung des Fischerglacis. „Das entspricht 80 Prozent der beantragten Summe und ist damit die komplette Förderung“, freut sich Bürgermeister Michael Jäcke über die Bewilligung.

Die Förderung erfolgt vorbehaltlich des Inkrafttretens der Verwaltungsvereinbarung „Städtebauförderung 2022” nach Gegenzeichnung durch alle 16 Bundesländer, so das Land in einer Mitteilung. An der Städtebauförderung in NRW beteiligt sich das Land mit voraussichtlich 188 Millionen Euro, der Bund gibt 146 Millionen Euro und die EU 2,3 Millionen dazu.

„Diese Förderung ist ein guter Beginn für die Erhaltung und die künftige Entwicklung des Glacis - in Anbetracht der aktuell bestehenden und künftigen Klimaveränderungen“, so der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian. Bereits seit einigen Jahren und auch dieses Jahr wieder, seien längere Hitzeperioden und Trockenheit eine große Herausforderung für städtisches Grün, weiß Beigeordneter und Betriebsleiter Peter Wansing (Städtische Betriebe Minden - SBM).

Die Klimaveränderungen und deren Folgen werden in Zukunft weiter zunehmen, sind sich die Fachleute der Stadt Minden und der SBM sicher. Der vorherrschende Nährstoffgehalt gefördert durch Niederschlag/Luft, Blattmasse sowie der Eintrag durch Menschen und Hunde sei auf Dauer unbedingt zu reduzieren. Das habe die in das Pflege-und Entwicklungskonzept eingeflossene Bestandsaufname des Büros Landschaftsarchitektur Ehrig ergeben. Das Glacis sei in vielen Bereichen zu nährstoffreich. Durch die Anpassung des Glacis an die klimatischen Bedingungen könne der Baumbestand langfristig und nachhaltig erhalten bleiben und so ein stabiles Ökosystem für Tiere, Pflanzen und uns Menschen gewährleistet werden.

Das Fischerglacis bildet den Start für eine mehrere Jahre andauernde Planung und weitere Entwicklung des gesamten Glacis. Dieses ist ein wichtiger Grüngürtel für die Stadt, welcher der Erholung und Freizeit, aber auch dem Klimaschutz dient. „Es liegen viele Herausforderungen vor uns“ so Peter Wansing, deren Bereich Grünflächen die Maßnahmen jetzt umsetzt. Nur mit gemeinsamer Anstrengung werde es die Stadt schaffen, den Waldpark Glacis und unsere Stadt an die künftigen Herausforderungen angepasst zu entwickeln, ergänzt Beigeordneter Bursian. Mit den bewilligten Fördermitteln könne nun der erste Schritt beginnen.

Grundlage für die Entwicklung des Glacis bildet das 2018/19 in einem breiten Beteiligungsprozess erarbeitete Pflege- und Entwicklungskonzept Glacis vom Planungsbüro Ehrig. Dieses hat der Rat der Stadt im September 2020 einstimmig beschlossen. Inhalt des Konzeptes ist es, einerseits den Charakter des Waldparks wiederherzustellen und andererseits die unterschiedlichen Nutzungsansprüche von beispielsweise Erholungssuchenden, Sportlern oder auch Spaziergängern an die Grünanlage zu integrieren. Das Thema Barrierefreiheit wird ebenso versucht weitgehend zu integrieren.

Ein wichtiges Ziel ist weiter die Erhöhung der Artenvielfalt, die Gewährleistung eines größeren Strukturreichtums sowie eine gesteigerte Vitalität der Altbäume. Dies müsse unter Beachtung des Natur- und Denkmalschutzes geschehen, so der Bereich Stadtplanung und Umwelt.

Die Sichtung von zu fällenden Bäumen wurde laut SBM bereits ausgeführt. Zudem wurden Bodenproben auf Testflächen für die Laubentnahme genommen, um den Nährstoffgehalt zu ermitteln. „Mit Erhalt des Förderbescheids kann nun in die Ausschreibungsphase gegangen werden“, so Wansing. Diese wurden von den SBM- Bereich Grünflächen bereits vorbereitet. Geplant sei ein Start mit der Baumentnahme im Oktober - allerdings richte sich der Starttermin nach den Verfügbarkeiten der Firmen. 

Im Fischerglacis - und auch in den weiteren Abschnitten, ist geplant, Fuß- und Radwege zu erneuern, Sukzessionsgehölze zu entfernen, Blickbeziehungen zu schaffen, die Marienquelle zu erneuern sowie den Teich an der Kaiservilla zu entschlammen und mit einem Aufenthaltsbereich zu gestalten.

Laut Konzept für das Glacis sollen Radfahrer*innen und Fußgänger*innen künftig möglichst getrennt durch die Grünanlage geführt werden, weil es hier in der Vergangenheit immer wieder Konflikte gegeben hat. Dafür müssen einige Wege neu erschlossen werden und andere werden dafür zurückgebaut. Radfahrende sollen künftig auf 2,50 Meter breiten gepflasterten Wegen fahren und die Fußgänger*innen auf 2,20 Meter breiten Wegen mit wassergebundener Decke gehen können. Für die Straßenquerungen stehen noch die Planungen an.

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