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Minden wächst weiter: 85.511 Menschen wohnen in der Weserstadt


Mindens Bevölkerung wächst weiter, wenn auch nur leicht. Nach einem deutlichen Zugewinn von knapp 1.300 Einwohner*innen im laufenden Jahr 2022 gab es auch in 2023 einen Zuwachs. Genau 60 gemeldete Einwohner*innen mehr hat das Bürgerbüro zum Stichtag 31. Dezember 2023 im Vergleich zum Vorjahr registriert. Laut den jetzt von der Statistikstelle der Stadtverwaltung herausgegebenen Zahlen wohnten genau 85.511 Menschen zum Jahresende in Minden (Vorjahr am 31. Dezember: 85.451). In 2022 wurde erstmals in der Geschichte der Stadt die 85.000er-Marke bei der Bevölkerungszahl überschritten. 

Bürgermeister Michael Jäcke freut sich über den Zuzug: „Die Zahlen zeigen, dass Minden ein attraktiver Wohnort mit einem sehr guten Bildungs- und Kulturangebot ist. Viele kleine, mittlere und auch einige große, international tätige Unternehmen – oft familiengeführt – bieten in unserer Stadt ein breites Spektrum an sicheren Arbeitsplätzen.“ Und auch freien Wohnraum gebe es noch, allerdings sei das Angebot bei günstigen, kleinen und ganz großen Wohnungen eng.

Im Jahr 2022 hatte die Weserstadt die überdurchschnittlich viele Einwohner*innen durch die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine hinzugewonnen. Im vergangenen Jahr zogen 4.704 (Vorjahr: 5.640) Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche nach Minden und 4.113 (Vorjahr: 4.007) verlegten ihren Wohnsitz in eine andere Kommune. Das allein ergibt ein Plus von 591 Menschen. 4.261 Mindener*innen zogen 2023 innerhalb des Stadtgebietes um (Vorjahr: 5.018).

Verloren hat die Stadt Einwohner*innen durch den Überhang an Sterbefällen im Vergleich zu den Geburten: 1.027 Mindener*innen (Vorjahr: 1.024) starben 2023 und 673 gemeldete Neugeborene (Vorjahr: 690) wurden registriert. Das ergibt ein Minus von 354 Menschen. Das Gesamtsaldo auf Basis der bereinigten Einwohnerzahl von Anfang 2023 – das waren 85.274 - bis zum 31. Dezember 2023 betrug 237 Personen. „Auch bundesweit sterben seit vielen Jahren statistisch gesehen mehr Menschen, als geboren werden“, wissen die beiden Statistik-Fachleute der Stadtverwaltung, Sarah Stockmann und Ralf Wilkening.

Die hinzu gewonnenen Einwohner*innen haben die Stadt Minden erneut vor große Herausforderungen gestellt – vor allem im Bereich Soziales und in der Ausländerbehörde, im Schulbüro und im Bereich Kindertagesbetreuung. „Es ist sehr eng geworden in den Kitas und in den Schulklassen. Darauf müssen wir uns auch in den kommenden Jahren einstellen“, weiß Bürgermeister Michael Jäcke. Im Bereich Bildung hat die Stadt daher 2023 ein großes Investitionspaket mit einem Volumen von rund 100 Millionen Euro geschnürt. Auch die Zahl der Kita-Plätze wird noch erweitert.

84.753 (Vorjahr: 84.659) Menschen haben aktuell ihren Hauptwohnsitz in Minden und 758 (Vorjahr: 792) einen Nebenwohnsitz in der Weserstadt. Die landeseigene Statistikstelle IT NRW betrachtet in der amtlichen Statistik grundsätzlich nur die mit Hauptwohnsitz gemeldeten Einwohner*innen in den Städten und Gemeinden. Auch sei der Hauptwohnsitz zum Beispiel entscheidend für die Wahlberechtigung, so Sarah Stockmann. In diesem Jahr werden am Sonntag, 9. Juni 2024, die Vertreter*innen für das Europaparlament gewählt. Die Vorbereitungen für die Wahl sind bereits angelaufen.

Vom leichten Wachstum in der Bevölkerung insgesamt profitiert die Hälfte der 19 Stadtbezirke: Neun Ortsbürgermeister*innen können sich im berechneten Saldo von Zuzügen, Wegzügen und Umzügen sowie Geburten und Sterbefällen über einen Gewinn an Einwohner*innen freuen, neun haben Verluste im zweistelligen Bereich zu beklagen und ein Stadtbezirk (Minderheide) hat exakt dieselbe Zahl wie 2022. Zu den Gewinnern zählen (alphabetisch): Bärenkämpen (+74), Dankersen (+63), Dützen (+53), Häverstädt (+38), Innenstadt (+62), Königstor (+109), Nordstadt (+39), Rechtes Weserufer (+14) und Stemmer (+16). Einwohner*innen verloren haben (auch alphabetisch): Bölhorst (-2), Haddenhausen (-10), Hahlen (-3), Kutenhausen (-25), Leteln/Aminghausen (-77), Meißen (-62), Päpinghausen (-18), Rodenbeck (-16) und Todtenhausen (-18).

Der bevölkerungsreichste Stadtteil ist nach wie vor die Innenstadt mit 10.817 Einwohner*innen (Haupt- und Nebenwohnsitz) gefolgt von Königstor (9.087) und Rodenbeck (9.064) sowie Bärenkämpen (7.540) und Nordstadt (7.263). Den geringsten Bevölkerungsstand mit 358 Personen verzeichnet der Ortsteil Päpinghausen. Eine dreistellige Einwohner*innen-Zahl hat weiter auch Bölhorst mit 963 Menschen.

Gestiegen ist erneut auch die Zahl der Menschen mit einer anderen Staatsbürgerschaft als Deutsch in Minden. 13.774 (Vorjahr: 13.136) der 84.753 Einwohner*innen mit Hauptwohnsitz in Minden kommen aus 128 anderen Ländern als Deutschland. Das sind 16,25 Prozent (Vorjahr: 15,51 Prozent). In der Statistik werden auch 40 (Vorjahr: 53) staatenlose Menschen geführt, die als eigene „Staatsbürgerschaft“ wie auch die 65 ungeklärten Fälle geführt werden.

„Die Staatenlosen sind meist Personen, die von ihrem Herkunftsland als Bürger*in nicht anerkannt werden und die von dort keine Papiere erhalten“, erläutert Daniel Schollmeyer. Die „Ungeklärten“ seien Fälle in der Bearbeitung, wo derzeit keine eindeutige Staatsangehörigkeit nachgewiesen werden könne und meist mehrere Länder in Frage kommen. „Ein größerer Teil konnte in 2023 geklärt werden, so dass es aktuell nur noch die Hälfte der ungeklärten Fälle gibt wie in 2022 – da waren es noch 122“, so der Bereichsleiter weiter.

Die größte Gruppe der Einwohner*innen mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft bilden nach wie vor die Menschen aus Syrien 2.678 (Vorjahr: 2.635), von denen viele freiwillig nach Minden gezogen sind und aber auch als Asylbewerber*innen zugewiesen wurden. Stark zugenommen hat aufgrund des Krieges seit Ende Februar 2022 die Zahl der Ukrainer*innen in Minden. 1.630 (Vorjahr: 1.328) waren zum Stichtag 31. Dezember 2023 in der Stadt gemeldet, im Jahr 2021 waren es nur 149. Die am dritthäufigsten vertretene, ausländische Staatsbürgerschaft ist die des Irak (1.471 Menschen), gefolgt von Polen (804), der Türkei (569), Italien (475), Afghanistan (413), Rumänien (433), der Russischen Föderation (404), Kosovo (346), Portugal (333), Litauen (316), Serbien (300) und Griechenland (299).

Gruppe der über 90-Jährigen schrumpft leicht
Mit der Einwohnerstatistik der Stadt Minden wird jedes Jahr auch die Altersstruktur (nur Hauptwohnsitz) ausgewertet. Hier zeigt sich: Die meisten Mindener*innen sind zwischen 55 und 64 Jahre alt. Pro Jahrgang gibt es bei den sogenannten „Babyboomern“ jeweils mehr als 1.200 Bürger*innen. Die Spitze hält der Jahrgang 1963 mit 1.345 Frauen und Männern, dicht gefolgt vom Jahrgang 1964 mit 1.306 Bürger*innen.

Obwohl es insgesamt mehr Frauen als Männer in der Stadt Minden gibt (+ 907) sei es interessant zu sehen, dass fast alle Jahrgänge von 2023 bis zurück 1975 (Ausnahmen 2012, 2002, 1988, 1982 und 1976) einen männlichen Überhang haben. Erst bei den ab 49-Jährigen kippe dieser Vergleich, aber auch nicht in allen Jahrgängen (Ausnahmen 1968 und 1966), so Sarah Stockmann. Durchgängig mehr Frauen gibt es in Minden ab Jahrgang 1965 - also ab einem Alter von 58 Jahren. Aber auch diese Tendenz sei bundesweit zu beobachten.

Weiter abgenommen hat die Zahl der 100-Jährigen und älter im Vergleich zum Vorjahr. 18 Einwohner*innen (Vorjahr: 21) gehören zu dieser Gruppe. Ein Bürger ist gar 106 (Jahrgang 1917) und damit der älteste Mindener. Es gibt nur noch einen weiteren Mann unter den Ü-100-Jährigen, er war Ende 2023 104 Jahre alt. 199 Menschen (Vorjahr: 207) sind zwischen 95 und 99 Jahre alt. Deutlich größer ist die Gruppe der 90- bis 94-Jährigen: 645 Frauen und Männer (Vorjahr: 722) haben in Minden vergangenes Jahr dieses gesegnete Alter erreicht. Damit ist die Gruppe der über 90-Jährigen leicht geschrumpft.

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