Pressestelle

Kabarett-Förderpreis 2024 geht an „Malarina“ und das „PopKabarett Korff-Ludewig“


Ein kleines Jubiläum können die Stadt Minden, die Sponsoren und die Namensgeber des Mindener Kabarett-Förderpreises „Mindener Stichling“ in diesem Jahr feiern: Die Auszeichnung wurde vor 30 Jahren das erste Mal vergeben: an Lars Reichow und die Gruppe „Die Phrasenmäher“ (Frank Lüdecke und Achim Ballert). Daran erinnerte Bürgermeister Michael Jäcke in einer Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch (20. März) im Theatercafé. 

Mit der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger*innen machte er es spannend. Aus einem goldenen Umschlag zog er – angelehnt an die alljährliche Oscar-Preisverleihung in Hollywood  und auf der Bühne stehend - zunächst ganz langsam den Namen der Künstlerin und Kabarettistin „Malarina“ heraus. Die gebürtige Serbin – mit bürgerlichem Namen Marina Lackovic – hat sich in ihrer Wahlheimat Österreich bereits einen Namen gemacht. Sie mischt kluges Kabarett mit Stand-Up-Comedy. Die Jury lobt das „außergewöhnliche feine Gespür, mit dem sie gesellschaftliche Widersprüche und überkommene Tabus serbischer Einwanderer in Österreich aufdeckt“ in ihrer Begründung, die Funda Gür (künstlerische Leiterin des BÜZ) vorlas. 

„Malarina ist eine ganz besondere Entdeckung, sie ist sehr bissig, witzig und im nächsten Augenblick sehr tagesaktuell und berührend“, ergänzt Theaterintendantin Andrea Krauledat, die auch Jury-Mitglied ist. Die Preisverleihung findet erneut im Stadttheater Minden statt. „Das wird bestimmt ein ganz toller, unterhaltsamer Abend“, so Krauledat. Aus insgesamt 22 Vorschlägen wählte die Jury in ihrer Sitzung Mitte Februar „Malarina“ als Preisträgerin aus. Das aktuelle Programm der Solo-Preisträgerin heißt „Serben sterben langsam“.

Bei den Gruppen gebe es schon länger nicht mehr eine so große Konkurrenz, so Jury-Mitglied und Gründer der „Stichlinge“, Birger Hausmann. Dennoch habe Jury auch in dieser Kategorie „ein sehr gutes Händchen“ bewiesen, lobte Bürgermeister Michael Jäcke bei der Bekanntgabe. Unter dem Applaus der Anwesenden und der Oscar-Formel „The winner is…“ zog er aus dem zweiten Umschlag das „PopKabarett Korff-Ludewig“. Das sind Bastian Korff (Gesang) und Florian Ludewig (Piano). Letzterer ist ehemaliges Mitglied bei dem gefeierten Trio „Malediva“.

In ihren Programmen „nehmen die beiden Musikkabarettisten das Publikum mit auf einen Bummel über den Rummelplatz des Lebens, zeigen ihm eine eigenwillige Mischung aus witzig-nachdenklichen Songs und klugem Kabarett“, urteilt die Jury. „Sie lesen die Zeitung gerne mal von hinten und bereiten die Themen stimmgewaltig auf, garniert mit Erlebtem, Erfundenem, Philosophischem oder manchmal auch nur mit Spontan-Banalem“, heißt es weiter in der Begründung. Die begabten Künstler zeigen dem Publikum wie „quietschvergnügt der Rock’n’Roll des Lebens“ geht, fasst Andrea Krauledat ergänzend zusammen.

Die ausgezeichnete Solistin und die Gruppe werden Auszüge aus ihren aktuellen Programmen bei der Preisverleihung präsentieren. Als Moderator für den Abend konnte Christoph Sieber gewonnen werden. Der auch aus dem Fernsehen bekannte Kabarettist hat den Mindener Preis im Jahr 2012 erhalten. Sieber ist seit mehr als einem Jahr Gastgeber der bekannten „Mitternachtsspitzen“ im WDR-Fernsehen.

Nicht nur Jäcke, Krauledat und die Jury-Mitglieder freuen sich auf die Gala am 16. November im Stadttheater, die um 19 Uhr beginnt. Auch die Sponsoren - das sind die Sparkasse Minden-Lübbecke und die Unternehmensgruppe Melitta - sowie der „Stichling“ selbst sind gespannt, was sie an diesen Abend erwartet.

Die mit einer roten Krawatte beziehungsweise einem roten Tuch „fein gemachten“ Bronzefiguren werden in diesem Jahr erstmals „auf Reisen“ gehen, kündigte Julia Raphaela Müller vom Kulturbüro an. Der „Stichling“ werde bei der Sparkasse und bei Melitta „hospitieren“. In dem weltweit aktiven Unternehmen soll er unter anderem die Papier-Produktion in Augenschein nehmen, wie Lea Borchard (Melitta) berichtete. Die Sponsoren stellen unter anderem das Preisgeld von je 4.000 Euro für den Kabarettpreis zur Verfügung. Sie finanzieren darüber hinaus seit längerem auch den kostenintensiven Bronze-Guss der „Stichlinge“ für die Preisträger*innen.

Bürgermeister Jäcke wünschte sich, dass der Stichling im Laufe des Sommers „auch mal in seinem Büro vorbeischaut“. Die Reise soll mit Videos dokumentiert werden und in den Sozialen Medien zu verfolgen sein. Dazu gebe es in Kürze weitere Informationen, kündigten Müller und die beiden Sponsoren bei der Pressekonferenz an. Erste Sequenzen wurden vom Kulturbüro bereits gefilmt und auch die Pressekonferenz wurde in Ton und Bild festgehalten.

Alle zwei Jahre und seit 1994 vergibt die Stadt Minden den bundesweit anerkannten Kabarett-Förderpreis an Talente, die „neuartig und bereichernd für das Genre“ sind. Die deutschsprachigen Preisträger*innen – „Malarina“ ist die erste aus Österreich - werden alljährlich von einer mit Expert*innen besetzten Jury ausgewählt. Diese besteht aus Elke Frühling (Kulturjournalistin), Funda Gür (künstlerische Leiterin des BÜZ), Birger Hausmann (Mindener Stichlinge), Andrea Krauledat (Intendantin Stadttheater), Simon Strehlau (Redakteur WDR), Hans Jacobshagen (Kulturjournalist), Gabriele Killert (Publizistin) und Michael Laages (Dramaturg und Journalist).

„Ohne Unterstützung der Sponsoren wäre es angesichts der andauernden und nun sehr schwierigen Haushaltslage der Stadt nicht möglich gewesen, den Preis über 30 Jahre zu erhalten“, betonte Bürgermeister Jäcke. Beide Sponsoren haben ihre Beteiligung in diesem Jahr noch weiter aufgestockt, auch damit die Gala erneut im Stadttheater stattfinden kann. Weitere Unterstützer sind das Hotel Lindgart und der WDR, der die Gala auch dieses Mal wieder für den Hörfunk aufzeichnet. 

Den Kabarett-Förderpreis „Mindener Stichling“ gibt es seit nunmehr 30 Jahren. Namensgeber ist das älteste aktive Amateur-Kabarett in der Bundesrepublik Deutschland. Die 1966 gegründeten „Stichlinge“ hatten sich zu ihrem 25. Jubiläum als „Geschenk“ den Preis von der Stadt gewünscht, um auch den Kabarett-Nachwuchs fördern zu können. Das „Geschenk“ konnte dann erst einige Jahre später realisiert werden. Den bronzenen Stichling hat Birger Hausmanns Tochter Katja gestaltet. 

Der Vorverkauf für die Preisverleihung startet am 19. April 2024 bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und hier: https://stadttheater-minden.de/

Kontakt

Keine Mitarbeitende gefunden.