Digitales Gedenken am Holocaust-Gedenktag


Mehrere Mindener Schulen laden gemeinsam zu einem Online-Gedenken ein.

„Ich habe geschworen, niemals zu schweigen, wenn Menschen verfolgt werden. Aber ich dachte, es würde genügen, von der Flutwelle des Hasses zu erzählen, die über das jüdische Volk hereingebrochen war, und die Menschen überall würden entscheiden, dass ein für allemal ein Ende sei mit dem Hass – ein Ende mit dem Hass gegen Juden, gegen die Araber, gegen die Asiaten, gegen die Immigranten, gegen die Fremden, gegen die anderen, [...]. War das naiv?“, so fragte der jüdische Schriftsteller und Publizist Elie Wiesel, der als Kind Häftling in Auschwitz und später im KZ Buchenwald war. Er wurde wegen seines vielfältigen Einsatzes gegen Gewalt, Unterdrückung und Rassismus 1986 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Auch in diesem Jahr gestalten Schülerinnen und Schüler des Besselgymnasiums, des Herder-Gymnasiums, der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, des Ratsgymnasiums sowie des Weser-Kollegs ein gemeinsames Gedenken an Mindener Opfer des Nationalsozialismus. Sie machen sich „auf den Weg zu einer gemeinsamen Erinnerung“ und übernehmen Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft.

Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie findet das Gedenken digital statt. Die beteiligten Schulen haben dazu ein Padlet - eine digitale Pinnwand, erstellt. Anhand verschiedener Text-, Bild-, Ton- und Videodokumente wird an einzelne Minderer Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Auch Bürgermeister Michael Jäcke hat sich mit einer Video-Botschaft beteiligt. "Die Beiträge regen dazu an, unsere Vergangenheit lebendig zu halten."

Über den QR-Code bzw. den Link https://padlet.com/MindenerSchulen/sx021548bi2n8ejm gelangt man ab dem 26. Januar zum Padlet und kann, indem man auf die Felder der Pinnwand klickt, die Beiträge zum Erinnern und Gedenken aufrufen.

Vor dem Stadttheater in der Tonhallenstraße werden Kerzen bereitgestellt, so dass am heutigen Tag auch die Gelegenheit besteht, am Mindener Holocaust-Mahnmal an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft zu erinnern.

Unterstützt wird die Gedenkveranstaltung durch den Arbeitskreis Stolpersteine, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., den Ev. Kirchenkreis Minden, das Kommunalarchiv Minden, den Mindener Geschichtsverein e.V., den Verein Minden – Für Demokratie und Vielfalt e.V. sowie die Stadt Minden.

Herder-Gymnasium Minden, Stefanie Lehmkuhl, Brüningstr. 2, 32427 Minden, Tel. 0571 / 972 792 0