Mit Förderung vom Land das Rechte Weserufer weiter entwickeln


Die Stadt Minden erhält für das Städtebauprojekt „Rechtes Weserufer“ 547.200 Euro vom Land – das entspricht einer Förderung von 80 Prozent. Den Zuwendungsbescheid hat Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, am Mittwoch, 21. Juli, persönlich an den Ersten Beigeordneten Peter Kienzle in Minden übergeben. Dieser bedankte sich bei der Unterzeichnung des Bescheides für die Unterstützung des Landes NRW.

Bei einem kurzen Rundgang mit der Ministerin und der Mindener CDU-Landtagsabgeordneten Kirstin Korte durch das Quartier Laxburg und den angrenzenden Bereich stellten der Erste Beigeordnete und David Sauerwald aus dem Bereich Stadtplanung die geplanten Projekte vor. Dabei handelt es sich um mehr als 40 geplante Einzelmaßnahmen. Mit dabei war auch Melanie Adriaans (Projektleitung Kommunikation) für die „REGIONALE 2022“. Die Stadt Minden beteiligt sich mit dem Projekt „Neues Leben am Kohlenufer“ an diesem Strukturentwicklungsprogramm für die Region Ostwestfalen-Lippe mit dem Titel „UrbanLand“.

Ziel der geplanten Maßnahmen sei es, das Quartier auf dem Rechten Weserufer zu beleben, die Qualität des öffentlichen Raumes zu verbessern und die rechte Weserseite über eine weitere Achse für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen mit der linken Weserseite zu verbinden, erläuterte Peter Kienzle vor Ort. Hierzu soll es für die bestehende Eisenbahnbrücke der Mindener Kreisbahn (MKB) eine Machbarkeitsstudie zu einer Erweiterung geben. Auch ist es mittelfristig geplant, den „Erlebnisraum Fluss“ stärker einzubeziehen. Schwerpunktthemen sind ebenfalls die Verbesserung der Mobilität und die Belebung von Leerständen.

„Sehr spannend“ bezeichnete Ministerin Ina Scharrenbach die Pläne der Stadt Minden, die sie „als große Herausforderung“ bewertete. „Städtebauförderung ist immer auch Zukunftsförderung“, unterstrich Scharrenbach. Und: Geförderte Projekte ziehen in der Regel auch weitere, private Investitionen nach sich, weiß die Ministerin. So plant beispielsweise ein privater Investor, die seit Jahren leerstehende Bahnhofskaserne zu sanieren und umzunutzen.

Die Ministerin nahm auch Bezug auf die „REGIONALE 2022“, die weitere Chancen für Minden und das Rechte Weserufer eröffne. So könne es mit dem Projekt „RailCampus“ und dem geplanten Kauf des Bahnhofes durch die Stadt Minden weitere Synergieeffekte geben. Des Weiteren lobte sie – in Zusammenhang mit der aktuellen Flutkatastrophe in Teilen NRWs und in Rheinland-Pfalz – die in Minden bereits umgesetzten Maßnahmen zum Hochwasserschutz.

Mit der Unterstützung des Landes soll in den kommenden Jahren auch die Beteiligung der Bürger*innen und Bürger bei der weiteren Entwicklung des Quartiers Rechtes Weserufer stärker gefördert und Kooperationen gestärkt werden. Ein Stadtumbaubüro soll ein zentraler Anlaufpunkt werden. „Hier können Anregungen, Ideen und Bedenken aufgenommen werden“, so Stadtplaner David Sauerwald. Eine weitere Maßnahme ist es, einen Beirat zu bilden, mit dem Bürger*innen in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden.

Geplant ist ebenfalls, den Bahnhofsvorplatz umzugestalten, um hier den Verkehrsfluss zu verbessern. Das zu erstellende multimodale Mobilitätskonzept soll die verschiedenen Verkehrsmittel auf dem Rechten Weserufer untersuchen und zusammenführen. Der Umweltverbund soll gestärkt und der Verkehr intelligenter gesteuert werden. Auch an ein besseres Parkraummanagement ist gedacht. Rund um den Bahnhof gibt es stets einen hohen Parkdruck. Das multimodale Mobilitätskonzept bildet die konzeptionelle Grundlage für eine Mobilstation am Bahnhof.

Mehr als 40 Maßnahmen auf dem Rechten Weserufer sollen mit dem Geld aus dem Bund-Länder-Programm und dem 20-prozentigen Eigenanteil der Stadt Minden in den kommenden Jahren gefördert beziehungsweise umgesetzt werden. Die Städtebaufördermittel für Maßnahmen aus dem „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK)“ können jährlich beantragt werden.

Zum Ende des Jahres 2021 entscheidet sich, ob Minden beim zukunftsorientierten Strukturentwicklungsprogramm „REGIONALE 2022“ den A-Status erreicht (momentan B-Status). Einen wichtigen Baustein hierbei bildet der Gestaltungswettbewerb für die Weserpromenade als bereits vorzeigbares Projekt. Die Stadt durchläuft bei der „REGIONALE“ – wie auch andere Kommunen in Ostwestfalen-Lippe – ein dreistufiges Auswahl- und Qualifizierungsverfahren. Weitere Informationen gibt es unter www.urbanland-owl.de