50 Jahre Städtebauförderung – Tag findet digital statt


Auch die Stadt Minden beteiligt sich wieder. Unter dem Link: www.minden.de/tdsf können sich Interessierte ab kommenden Samstag über die geförderten Innenstadtprojekte informieren. Neun Themenschwerpunkte und deren Folgemaßnahmen werden vorgestellt. 

Seit nunmehr 50 Jahren existiert die Städtebauförderung in der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Jahr kann also ein Jubiläum begangen werden. Die Städtebauförderung  ist Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Kommunen und eine zentrale Säule der Stadtentwicklungspolitik. Seit 1971 unterstützt sie Städte und Gemeinden dabei, baulichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu begegnen.

Die Städtebauförderung als quartierbezogenes und integriertes Programm wird immer wieder an vielfältige und neue Herausforderungen angepasst. So sind Corona, Digitalisierung und ein verändertes Nutzerverhalten nur die neuesten Schlagworte für eine dauerhafte Aufgabe der Stadtentwicklung. Dem trägt die neue Struktur der Städtebauförderung Rechnung. 

Programme der Städtebauförderung
Seit 2020 steht die Städtebauförderung auf neuen Füßen – einfacher, flexibler und grüner. Dem politischen Auftrag aus dem Koalitionsvertrag der laufenden Legislaturperiode folgend, wurde das Förderinstrument in Abstimmung mit den Ländern und kommunalen Spitzenverbänden umfassend weiterentwickelt. So konzentriert sich die Förderung seit dem vergangenen Jahr auf drei statt bislang sechs Programme unter Beibehaltung der bisherigen Förderinhalte. Die inhaltlichen Schwerpunkte entsprechen aktuellen stadtentwicklungspolitischen Herausforderungen.

Die Ausweisung eines Fördergebietes und ein integriertes Entwicklungskonzept haben sich bewährt, um nachhaltige Stadtstrukturen zu entwickeln. Sie bleiben daher Fördervoraussetzung für eine Kommune, um an der Städtebauförderung zu partizipieren. Als neue Fördervoraussetzung kommen Maßnahmen zum Klimaschutz beziehungsweise zur Anpassung an den Klimawandel hinzu, insbesondere zur Verbesserung der grünen Infrastruktur. Dieses können sehr unterschiedliche städtebauliche Maßnahmen sein – beispielsweise die Begrünung von Gebäudeflächen, die Vernetzung von Grün- und Freiflächen oder auch klimafreundliche Mobilität.

LEBENDIGE ZENTREN – ERHALT UND ENTWICKLUNG DER ORTS- UND STADTKERNE (300 MIO. EURO)
Innenstädte und Zentren sind Orte für Begegnung und Kommunikation, Einzelhandel, Arbeiten und Wohnen gleichermaßen. Stadt- und Ortsteilzentren sollen daher zu attraktiven und identitätsstiftenden Orten für Menschen unterschiedlicher Herkunft weiterentwickelt werden. Aufgabe des Programms „Lebendige Zentren“ ist es, hohe Aufenthaltsqualitäten durch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten auf der Grundlage des Bestandes zu schaffen. Die Gestaltung des öffentlichen Raums spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das besondere baukulturelle Erbe – vor allem in den historischen Altstädten.

SOZIALER ZUSAMMENHALT – ZUSAMMENLEBEN IM QUARTIER GEMEINSAM GESTALTEN (200 MIO. EURO)
Für viele Menschen ist ihr Quartier eine wichtige Bezugsgröße. Es ist ihr Zuhause ebenso wie Begegnungsort mit der Nachbarschaft. Ziel des neuen Programms „Sozialer Zusammenhalt“ ist es daher, die Wohn- und Lebensqualität sowie die Nutzungsvielfalt in den Quartieren zu erhöhen, das Miteinander aller Bevölkerungsgruppen zu unterstützen und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu stärken. Gerade hierfür haben sich Beteiligungs- und Koordinierungsprozesse als unverzichtbar erwiesen, sodass das Programm neben rein investiven Maßnahmen auch das Quartiersmanagement und die Mobilisierung von Teilhabe sowie ehrenamtliches Engagement fokussiert.

WACHSTUM UND NACHHALTIGE ERNEUERUNG – LEBENSWERTE QUARTIERE GESTALTEN (290 MIO. EURO)
Städte und Gemeinden sehen sich sehr unterschiedlichen Strukturveränderungen ausgesetzt. Es gibt in einigen Gebieten starke Schrumpfungsentwicklungen, andere Regionen müssen erhebliche Wachstumsschübe bewältigen. Das Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ unterstützt die Städte und Gemeinden bei der Anpassung. Es ermöglicht beispielsweise Rückbaumaßnahmen für nicht mehr benötigten Wohnraum und dazugehörige Infrastruktur ebenso wie die Revitalisierung von Brachflächen zur Entwicklung neuer Quartiere. Im Sinne nachhaltiger Erneuerung geht es auch um städtebauliche Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung.

Pressestelle der Stadt Minden, Telefon 0571 89204, pressestelle@minden.de